Mountainbike Klickpedale für Tour, Trail, Enduro
Die besten Klickpedale für Mountainbiker im Test

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Volle Kontrolle, bergauf wie bergab: Diese Klickpedale bieten Extra-Standsicherheit – auch im harten Einsatz.

Klickpedale im Test, 2021
Foto: Moritz Schwertner

Kontrolle ist alles, egal ob im Leben oder auf dem Trail. Kein Wunder, dass die meisten Biker trotz einiger Vorteile von Flatpedals auf eine feste Bindung zu ihrem Liebling schwören: aufs Klickpedal. Dabei greift das Gros zu eher leichten, filigranen Modellen aus dem Cross-Country und Tour-Segment. Wer jedoch einen noch sichereren Stand sowie mehr Schutz für den Klickmechanismus sucht, wird erst bei Pedalen aus dem Enduro- und Downhill-Regal fündig – nämlich bei den neun Modellen aus diesem Test. Alle Probanden versprechen eine ideale Verbindung zum Schuh, damit beste Kraftübertragung und dennoch einen einfachen Ausstieg in kniffligen Situationen. Und so viel vorweg: Wirklich schlecht ist in diesen Disziplinen keines der Testpedale.

Crankbrothers Mallet Enduro LS im Test!

Wie schlägt sich das Crankbrothers Klickpedal im großen MOUNTAINBIKE-Pedaltest? Sehr gut! So viel können wir schon jetzt verraten. Vor allem der gute Halt und die Bewegungsfreiheit punkten.

Hope Union TC Klickpedal im Test!

Wie schlägt sich das Hope Union TC Klickpedal im großen MOUNTAINBIKE-Pedaltest? Überragend! So viel können wir schon jetzt verraten. Neben der Optik konnte es die Tester auch in allen anderen Belangen überzeugen.

HT X3 Klickpedal im Test!

Wie schlägt sich das HT X3 Klickpedal im großen MOUNTAINBIKE-Pedaltest? Sehr gut! So viel können wir schon jetzt verraten. Besonders die Eleganz und die Robustheit überzeugen.

Look X-Track EN-Rage Plus Ti im Test!

Wie schlägt sich das Look X-Track EN-Rage Plus Ti Klickpedal im großen MOUNTAINBIKE-Pedaltest? Sehr gut! So viel können wir schon jetzt verraten. Besonders der Klickmechanismus sowie die Bewegungsfreiheit überzeugt.

Shimano PD-M9120 XTR-Klickpedal im Test!

Wie schlägt sich das Shimano XTR Enduro (PD-M9120) Klickpedal im großen MOUNTAINBIKE-Pedaltest? Sehr gut! So viel können wir schon jetzt verraten. Besonders die Langlebigkeit punktet.

Sixpack Vertic X Klickpedal im Test!

Wie schlägt sich das Sixpack Vertic X Klickpedal im großen MOUNTAINBIKE-Pedaltest? Gut! So viel können wir schon jetzt verraten. Besonders die solide Lagerung und die Dichtungen überzeugen.

Time Speciale 12 Klickpedal im Test!

Wie schlägt sich das Time Speciale 12 Klickpedal im großen MOUNTAINBIKE-Pedaltest? Gut! So viel können wir schon jetzt verraten. Besonders die exzellente Verarbeitung überzeugt.

Xpedo GFX Klickpedal im Test!

Wie schlägt sich das Xpedo GFX Klickpedal im großen MOUNTAINBIKE-Pedaltest? Sehr gut! So viel können wir schon jetzt verraten. Besonders Performance bergab überzeugt.

Wie funktionieren MTB Klickpedale?

Kurzum: Im Grundsatz ist der Klick-Mechanismus eines Pedals mit dem einer Skibindung vergleichbar. Am (Mountainbike-) Schuh ist eine Metallplatte, eine sogenanntes Cleat montiert. Damit klickt man in das Pedal ein und ist während der Fahrt mit dem Pedal fest verbunden. Dieser Mechanismus löst sich nur durch seitliches Drehen des Fußes bzw. bei hoher Krafteinwirkung z.B. im Fall eines Sturzes. Die Grundfunktion ist bei allen Pedalen gleich, doch weisen die verschiedenen Systeme deutlich spürbare Unterschiede auf.

Wie stellt man Klickpedale richtig ein?

Bei den meisten Klickpedalen aus unserem Test lässt sich die Auslösehärte einstellen, lediglich die Crankbrothers Mallet E bieten keine Verstellmöglichkeit. Anfänger stellen den Mechanismus in der Regel leichter ein, um schneller aus dem Pedal zu kommen, fortgeschrittene Fahrer bevorzugen vorwiegend eine festere Bindung, um nicht ungewollt auszuklicken. Letztlich entscheiden aber die persönlichen Vorlieben.

Video: So stellst du deine Pedale korrekt ein

MTB-Klickpedale: Cleats richtig befestigen und einstellen

Vor- und Nachteile von Klickpedalen im Vergleich zu Plattformpedalen

 Der Klick-Mechanismus fixiert den Fuß biomechanisch optimal auf dem Pedal.

 Dadurch wird die Kraft effizienter übertragen als bei Plattform-Pedalen.

 Bei korrekter Einstellung vermeidet der Biker mit Klickpedalen Fehlstellungen.

 Klickpedale verhindern ungewolltes Abrutschen in ruppigen Passagen.

 Das Ein- und vor allem Ausklicken muss geübt werden.

 Vor allem für Einsteiger Verletzungsgefahr, wenn das Aussteigen nicht gelingt.

 System erfordert mehr Pflege- und Wartungsaufwand als Plattform-Pedale

Vorgestellt: Das Testfeld 2021

Generell besitzen alle Testkandidaten einen Käfig um den Klick-Mechanismus. Bei manchen Pedalen (HT, Shimano, Time) ist das "nur" reiner Selbstschutz, um den Mechanismus vor allzu harten Schlägen zu bewahren – die Standfläche erhöht sich nicht. Bei Crankbrothers, DMR, Funn, Magped, Tatze und Xpedo lagen unsere Testschuhe hingegen mal mehr, mal weniger auf dem Käfig auf. Dabei kommt es zudem stark auf den Schuh respektive dessen Sohle an. Je nach deren Form, Dicke und vor allem Härte kann es große Unterschiede geben.

Wenn möglich, solltet ihr daher vor dem Kauf checken, ob Schuh und Pedal harmonieren. In aller Regel ist dabei von leichten Cross-Country-Schuhen abzuraten, die sich auf solchen Pedalen unangenehm fahren. Zudem sind XC-Schuhe aufgrund ihrer steifen Sohlen eben meist zu unflexibel, um von der größeren Auflagefläche der Käfige zu profitieren. – Moritz Schwertner, Redakteur

Generell gilt bei den mitunter sehr scharfen Schraub-Pins, die viele Modelle in diesem Test bieten: Sie bringen zwar in aller Regel spürbar mehr Grip, sind bei der Bewegungsfreiheit des Fußes und auch beim Ein- und Auslösen dafür mitunter hinderlich. Aber: Je breitere, längere und mehr Pins die Hersteller verbauen, desto besser kann man in richtig schweren Passagen auch mal ausgeklickt fahren – übrigens eine Paradedisziplin des Magped-Pedals. Im Zweifelsfall lassen sich die Pins bei allen Pedalen übrigens auch komplett oder teilweise herausschrauben.

In Sachen Bindung setzen DMR, Funn, Tatze, Shimano und Xpedo auf den von Shimano erfundenen, über Jahrzehnte bewährten und in der Härte einstellbaren SPD-Standard. Crankbrothers, HT, Time und Magped vertrauen auf eigene Konstruktionen, wobei das HT-System dem von Shimano sehr ähnlich ist. Eine Bügel-Konstruktion verbauen Crankbrothers und Time. Dabei muss man beim Atac 8 im Vergleich zu SPD-Systemen etwas kräftiger reintreten, bis es klickt: Beim edlen Mallet von Crankbrothers gelingt der Einstieg leichter, der Ausstieg ist hingegen etwas undifferenzierter. Riesengroße Unterschiede sind das aber nicht. Magped geht hingegen einen komplett anderen Weg, setzt statt mechanischer Bindung auf einen in zwei Stärken verstellbaren Magneten im Pedal. Statt des Cleats verschraubt man längliche Metallplatten unter dem Schuh. Das klingt ungewöhnlich – und fährt sich auf den ersten Metern auch so. Das breite, hohe und im Vergleich sehr schwere Pedal erinnert zunächst mehr an ein Flatpedal mit sattem Stand dank 14 Pins pro Seite – aber eben mit einem gewissen "Klick".

Crankbrothers Mallet E LS

Klickpedale im Test, 2021
Crankbrothers
Crankbrothers Mallet E LS

Wertig verarbeitet und schön anzusehen – das Mallet E erfreut. Der Einstieg fühlt sich einen Tick "smoother" an als bei Shimano & Co. und ist dank der Bügelbindung treffsicher und schmutzunempfindlich. Eher großer Bewegungsspielraum, dafür löst das Pedal minimal später aus. Die Standsicherheit (6 Pins pro Seite) ist top, das Gewicht auch prima. Testsieger!

Die technischen Daten der Mallet E LS:

DMR V-Twin

Klickpedale im Test, 2021
Moritz Schwertner
DMR V-Twin

Das große, sehr schwere DMR macht eine "bissige Figur": Die optionalen Pins lassen den Schuh förmlich am Pedal kleben. Der beweglich gelagerte Mechanismus ist leicht nach oben geneigt, unterstützt damit den Einstieg. Generell arbeitet die Bindung gut, aber nicht ganz auf Shimano-Niveau. Das Setup ist recht fummelig, die Bindungsverstellung schlecht zu erreichen.

Die technischen Daten der V-Twin:

Funn Ripper MTB

Klickpedale im Test, 2021
Funn
Funn Ripper MTB

Mit mitschwingendem, SPD-kompatiblem Mechanismus ist das Funn dem nebenstehenden DMR nicht unähnlich. Mit etwas breiterer Basis ist es minimal besser in der Schuhauflage, dafür nicht ganz so gripstark (stumpfe Pins). Ein- und Ausstieg sind auf einem guten bis sehr guten Niveau. Aber: Auch hier ist das Setup eher fummelig. Vergleichsweise preiswert.

Die technischen Daten der Ripper MTB:

  • Gewicht: 554 g
  • Maße (B x H x T): 93 x 101 x 23 mm
  • Achslänge: 117 mm
  • Preis: 139 Euro
  • Testurteil: Gut

HT T1

Klickpedale im Test, 2021
Moritz Schwertner
HT T1

Der HT-Mechanismus ist dem SPDStandard ähnlich, funktioniert auf sehr gutem Niveau aber nur mit den mitgelieferten Cleats – diese bieten 4° oder 8° Float. Wie beim XTR-Pedal ist der Käfig eher Schutz denn Auflagefläche, die kurzen Pins kamen an den Testschuhen nicht an die Sohle. Schick verarbeitet, dazu leicht. Knapp "sehr gut", eher für Trailbiker.

Die technischen Daten der T1:

Magped Enduro

Klickpedale im Test, 2021
Moritz Schwertner
Magped Enduro

Im Vergleich sehr großes und schweres Pedal mit einzigartigem Magnetsystem. Kleine Schwäche ist das vergleichsweise aufwendige Setup mit 14 Pins und zwei Magnetstärken. Einmal angepasst bietet das Pedal super Grip, die Funktion ist je nach verwendeter Platte nicht unähnlich zum Klick-Mechanismus. Funktioniert auch als reines Flatpedal gut. Tipp für Klick-Zweifler!

Die technischen Daten der Magped Enduro:

  • Gewicht: 556 g
  • Maße (B x H x T): 96 x 110 x 17 mm
  • Achslänge: 111 mm
  • Preis: ab 159 Euro
  • Testurteil: Sehr gut

Shimano XTR PD-M9120

Klickpedale im Test, 2021
Moritz Schwertner
Shimano XTR PD-M9120

Mit dem XTR-Pedal hat Shimano ein recht leichtes, tadellos funktionierendes Modell im Programm. Ein- und Ausklicken gehen flott "vom Fuß". Shimano bietet zudem Cleats mit unterschiedlichen Auslöserichtungen an. Einstellbarkeit ist top. Keine Pins: Der Käfig schützt "nur" die Bindung, lag an keinem der getesteten Schuhe an. Wie das HT mehr Trail- als Enduro-Pedal.

Die technischen Daten der XTR PD-M9120:

Tatze Mc Fly

Klickpedale im Test, 2021
Tatze
Tatze Mc Fly

Das leichteste Pedal im Test, piekfein verarbeitet. Die perfekt einstellbare Bindung ist SPD-kompatibel, funktioniert sehr definiert und auf einem Niveau mit dem Original. Die Pins generieren viel Grip, vertragen sich aber nicht mit allen Schuhsohlen – dann kommt man nur schwer in die bzw. aus der Bindung. Toller Mix aus leicht und "griffig"!

Die technischen Daten der Mc Fly:

  • Gewicht: 358 g
  • Maße (B x H x T): 68 x 69 x 30 mm
  • Achslänge: 101 mm
  • Preis: 149 Euro
  • Testurteil: Sehr gut (MOUNTAINBIKE-Kauftipp)

Time Atac Speciale 8

Klickpedale im Test, 2021
Time
Time Atac Speciale 8

Sehr schön verarbeitetes, massives, aber dennoch leichtes Pedal. Wie Crankbrothers setzt Time auf eine Bügelbindung, die sich knackig beim Ein- und Ausstieg anfühlt, aber je nach Verschmutzung im Test nicht immer sofort griff. Gute bis sehr gute Standsicherheit, 4 Pins pro Seite einschraubbar. Die Verstellschraube für die Bindung ist winzig.

Die technischen Daten der Atac Speciale 8:

  • Gewicht: 397 g
  • Maße (B x H x T): 73 x 99 x 37 mm
  • Achslänge: 98 mm
  • Preis: 150 Euro
  • Testurteil: Gut

Xpedo GFX Neo

Klickpedale im Test, 2021
Moritz Schwertner
Xpedo GFX Neo

Das Xpedo besteht als einziges Pedal im Test aus einem Nylon-Körper mit eingebetteter SPD-kompatibler Bindung – das drückt das Gewicht etwas. Die kleinen im Pedalkörper eingefassten Plastikpins sind nur wenig scharf, durch die recht große Fläche hat man dennoch ausgezeichneten Stand. Ein- und Ausstieg funktionieren prima. Relativ preiswert.

Die technischen Daten der GFX Neo:

  • Gewicht: 446 g
  • Maße (B x H x T): 91 x 99 x 26 mm
  • Achslänge: 114 mm
  • Preis: 130 Euro
  • Testurteil: Sehr gut (MOUNTAINBIKE-Kauftipp)

Testfazit 2021

Egal für welches Pedal ihr euch am Ende entscheiden solltet: Wirklich falsch macht man mit keinem etwas. Sehr viel Kontrolle und Grip bieten Testsieger Crankbrothers, DMR, Funn und Xpedo mit ihren großen, "bissigen" Käfigen. Wer "nur" auf der Suche nach etwas mehr Aufstandsfläche und Schutz ist, greift zu den leichteren Modellen von HT, Shimano oder Time. Einen tollen Kompromiss aus beiden Welten vereint das Tatze-Pedal, während sich das ungewöhnliche Magped für bisherige "Klick-Muffel" empfiehlt.

So testet MOUNTAINBIKE

Klickpedale Test 2021
Moritz Schwertner
Erst auf dem Trail zeigen Pedale ihr wahres Gesicht – weswegen wir dem Praxisteil die größte Gewichtung zusprachen.

Zunächst ging es für alle Pedale paarweise auf die Waage, das Gewicht fließt inklusive der mitgelieferten Pins mit 15 Prozent in die Gesamtwertung ein. Als Maßstab nahmen wir dazu die Gewichte aus dem Flatpedal-Test in Ausgabe 10/20. Anschließend stellten wir die Pedale jeweils auf Schuh und Fahrer ein, dieses (in der Regel nur einmal nötige) Setup hat mit zehn Prozent einen eher geringen Anteil an der Endnote. Viel wichtiger ist das Dreigestirn aus Ein-, Ausstieg sowie der Standsicherheit an sich. Jedes der drei Kriterien bewerteten wir daher mit 25 Prozent. Dazu musste sich jedes Pedal einer rund acht Kilometer langen Teststrecke stellen, die zu gleichen Teilen aus technischen Bergauf- und Bergab-Passagen bestand.

Flatpedale im großen Vergleichstest!

Du bist eher der Typ für "normale" Plattformpedale oder fühlst dich unsicher bei einer direkten, festen Verbindung an der Pedale? Kein Problem! Wir haben aktuelle Flatpedals mit bissigen Profilen ausgiebig getestet. Hier geht es zum Test:

Flatpedal-Schuhe im großen Vergleichstest!

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Erscheinungsdatum 05.03.2024