Specialized Turbo Tero (2022): Infos und Test
Specialized Tero: All-Terrain-Bike mit starrem Heck

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Specialized bringt mit dem Turbo Tero ein neues E-Bike mit breiten Stollenreifen und starrem Heck. Das E-Bike ist sowohl in einer MTB-Version, als auch in einer straßenverkehrstauglichen Variante mit Licht, Schutzblechen und Gepäckträger erhältlich.

Specialized Turbo Tero
Foto: Specialized/Georg Lindacher

Mit dem Levo und dem Kenevo hat Specialized bereits zwei geländetaugliche E-Bikes am Start. Jetzt bringen die US-Amerikaner mit dem neuen Tero ein drittes Modell auf den Markt.

Beim Turbo Tero, wie das Pedelec bei Specialized offiziell heißt – bei den Amis tragen alle E-Bikes ein Turbo als Kennzeichnung im Namen – handelt es sich um ein Hardtail, das für den Einsatz im leichtem Gelände gemacht ist. Das neue Tero kommt mit Alurahmen, Stollenreifen im Format 29 x 2,35 Zoll und einer Federgabel mit 110 Millimetern Federweg. Es ist in drei Modellvarianten (5.0, 4.0 und 3.0) erhältlich.

Specialized Tero
Specialized/Georg Lindacher
Unser Kollege Holger Schwarz unterwegs mit dem Top-Modell Specialized Tero 5.0. Das E-Hardtail kostet 5.400 Euro.

Der E-Antrieb stammt bei allen drei Varianten aus dem Hause Brose, läuft aber – wie bei Specialized üblich – unter dem eigenen Markennamen. Im Tero 5.0 hat Specialized den Brose Drive S Mag mit 90 Newtonmetern maximalem Drehmoment verbaut, im 4.0 den Drive T Mag mit 70 Newtonmetern und im 3.0 den Drive C Mag mit 50 Newtonmetern. Allen Antrieben hat Specialized eine hauseigene Software verpasst.

Der Motor besitzt neben dem Off-Modus drei Unterstützungsstufen (Eco, Trail, Turbo), die sich über die Mission Control App von Specialized individuell konfigurieren lassen. Das farbige Display in der Mitte des Lenkers ist ein wahres Anzeigenwunder. Auf ihm können insgesamt 32 verschiedene Parameter dargestellt werden.

Die Power für den Motor liefert der Akku, der komplett ins Unterrohr des Tero integriert ist. In den Modellvarianten 5.0 und 4.0 besitzt er eine Kapazität von 710 Wattstunden, das Tero 3.0 ist mit einem 530-Wattstunden-Akku ausgestattet.

Specialized Turbo Tero
Specialized/Georg Lindacher
In der Variante 4.0 EQ mit Licht, Schutzblechen und Gepäckträger ist das Tero für 5.000 Euro zu haben.

Als Schaltung ist beim Tero 5.0 eine Sram GX-Kettenschaltung mit 11 Gängen, beim 4.0 eine NX mit ebenfalls 11 Gängen und beim 3.0 eine Shimano Alivio mit 9 Gängen verbaut. Als Bremsen kommen hydraulische Scheibenbremsen mit 200-mm-Scheiben vorne und 180-mm-Scheiben hinten zum Einsatz.

In der Modellversion 4.0 ist das Specialized Tero neben der MTB-Variante auch in einer sogenannten Equipped-Version (EQ) mit Licht, Schutzblechen und einem Heckgepäckträger mit 27 Kilogramm Zuladung erhältlich. Alle Tero-Modelle können außerdem mit einem Frontgepäckträger nachgerüstet werden. Von den Modellen 4.0 EQ und 3.0 gibt es außerdem eine Step-Through-Variante (ST) mit tiefem Durchstieg. Praktisch auf dem Trail: Die Versionen Tero 5.0 und 4.0 kommen mit einer absenkbaren Sattelstütze.

Das Specialized Tero wiegt laut Hersteller knapp 24 Kilogramm in der MTB- und zirka 26 Kilogramm in der Equipped-Version. Das Bike besitzt eine maximale Zuladung (Fahrer und Gepäck) von 136 Kilogramm und ist für Kinderanhänger zugelassen.

Der Preis beginnt bei 3.300 Euro für die Version 3.0. Das Tero 4.0 kostet 4.700 (MTB-) bzw. 5.000 Euro (EQ-Version). Für 5.400 Euro ist das Top-Modell Tero 5.0 zu haben.

Specialized Turbo Tero
Specialized/Georg Lindacher
Die günstigste Tero-Version 3.0 (im Bild die Step-Through-Variante mit tiefem Durchstieg) kostet 3.300 Euro.

Test: So fährt sich das Specialized Tero

Holger Schwarz, Redakteurs-Kollege bei unserem Schwestermagazin ELEKTROBIKE, konnte das neue Specialized Tero bereits testen. Hier sind seine Eindrücke:

Die Sitzposition auf dem Tero ist eine angenehme Mischung aus komfortabel und sportlich. Dabei macht es keinen Unterscheid, ob ich auf einer MTB- oder einer EQ-Version gesessen bin, denn alle Modellvarianten haben dieselbe Geometrie.

Der mit 66,4 Grad recht flache Lenkwinkel sorgt dafür, dass sich das Bike ruhig und souverän steuern lässt. Nichtsdestotrotz geht das Tero auf kurvigeren Strecken wendig zur Sache, zeigt keinerlei Anzeichen von Trägheit.

Diese Kombination aus ausgewogenem Fahrverhalten und angenehmer Sitzposition gefiel mir auf meiner Testrunde sehr gut.

Und wie sieht’s mit dem Motor aus? Ich konnte sowohl das Specialized Tero 5.0, als auch die Version 4.0 fahren. In beiden Modellen arbeitet der Motor sehr leise und gut abgestimmt. Er setzt harmonisch ein, unterstützt kräftig – vor allem in der 90-Newtonmeter-Version des Tero 5.0 – und riegelte oberhalb von 25 km/h harmonisch ab. Ohne Unterstützung fährt sich das Specialized Tero ebenfalls sehr angenehm, Antriebseinflüsse vom E-Antrieb waren nicht zu spüren.

Gut gefiel mir, dass sich die Unterstützung beim Tero sehr fein und individuell regeln lässt. Neben den drei Unterstützungsstufen Eco, Trail und Turbo kann die Stärke des Antriebs in 10-Prozent-Schritten von 0 bis 100 Prozent eingestellt werden.

Ebenfalls praktisch: Auf dem Display wird dem Fahrer bzw. der Fahrerin der Trittfrequenzbereich, in dem der Antrieb seine Leistung am besten entfaltet – das ist zwischen 70 und 80 Umdrehungen pro Minute – als grüner Bereich dargestellt. Tritt er oder sie zu langsam oder zu schnell, dann wechselt die Farbe zu orange bzw. rot.

Das Akku-Handling beim neuen Specialized Tero ist gut gelöst. Er lässt sich problemlos nach unten entnehmen. Dazu muss der Biker zum einen den Akku-Schlüssel drehen und zusätzlich einen kleinen Hebel neben dem Schlüssel bedienen. Erst dann kann er den Akku entnehmen, ein Herausfallen nach unten wird dadurch verhindert.

Fazit:

Mit dem neuen Tero hat Specialized ein geländegängiges Hardtail mit einem breiten Einsatzbereich auf zwei Räder gestellt. Wer das E-Bike vor allem als Sportgerät einsetzen will, der greift zur nackten MTB-Version. Wer es in erster Linie als Auto-Ersatz für die Stadt nutzt, sich dabei aber die Option für Ausfahrten abseits befestigter Wege offen lassen will, der entscheidet sich für die EQ-Version mit Licht, Schutzblechen und Gepäckträger.

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Erscheinungsdatum 05.03.2024