Testbericht: Ghost AMR 7500 (Modelljahr 2012)

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Mit hoher Agilität und spielerischem Handling fährt sich das AMR 7500 in die Herzen aller Trail-Fans, bleibt dabei auch im Groben ein verlässlicher Partner. Top Shimano-XT-Ausstattung.

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Foto: Arturo Rivas

Bewertung:

Was uns gefällt:

 Wunderbares Handling – toller Mix aus Agilität und Laufruhe, stets berechenbar

 Bergab sicher, bergauf effizient

 Prima Ausstattung auf starker XT-Basis

 Extrastabiler, supersteifer Rahmen

Was uns nicht gefällt:

 Sehr hohes Rahmengewicht

Testurteil

Testsieger-Logo: Testurteil sehr gut

"Das AMR ist für die größte Zielgruppe geeignet und schlicht ein No-Problem-Bike" – Ghost-Entwickler Bastiaan Thijs legte dem aktuellen AMR sein simples, aber effizientes Konzept zugrunde.

Die Zutaten dafür: ein schwerer, aber kreuzstabiler und supersteifer (95,1 Nm/° am Lenkkopf) Aluminium-Rahmen, eine komplette Shimano-XT-Gruppe sowie ein hochwertiges Fox-Fahrwerk mit 120-Millimeter fixem Federweg an Front und Heck.

Dieses folgt ganz dem "Keep it simple"-Motto und ist mit 20–25 Prozent Negativfederweg sowie der passenden Zugstufeneinstellung in wenigen Minuten perfekt abgestimmt. Weitere Gedanken ans Fahrwerk sind fortan überflüssig: Es funktioniert einfach, die Konzentration kann komplett dem Biken, dem Gelände gelten.

Und da brilliert das AMR! Bereitwillig lässt es sich durch Kurvenradien jeder Art drücken, folgt exakt dem Lenkimpuls, wird auch bei Highspeed nie unruhig. Erstaunlich, wie lässig das Tourenfully dann bei Bedarf von braver Laufruhe in den wilden Spiel-und-Spaß-Modus schaltet und mit enormer Agilität, Wendigkeit und verspieltem Handling selbst All-Mountain-Biker verblüfft.

Auch die Sitzposition ist nahezu optimal, tief "ins Rad" gebettet, ausbalanciert und zentral über dem Tretlager. Zusammen mit dem 73,5° steilen Sitzwinkel drückt viel Wadenpower aufs Pedal, das AMR gefällt mit nicht zu hohem 12,6 Kilo Gesamtgewicht als flotter Rouleur in der Ebene – und als engagierter Kraxler im Gebirge.

Das minimale "Wippeln" des Hinterbaus stört dabei nur Sensibelchen, das deutliche Pumpen im Wiegetritt fällt stärker auf. Hier hilft auf Wunsch der Griff zum Plattform-Hebel am Fox-RP23-Federbein – was aber etwas zu Lasten der ansonsten exzellenten Traktion geht. Auch bergab schmeichelt das 120-Millimeter-Fahrwerk speziell im Groben mit hoher Schluckfreude.

Kleinere Schläge straft der Viergelenker hingegen trotz der aufwendigen Nadellagerung des gesamten Hinterbaus gerne einmal mit Verachtung, auch die Fox-Gabel federt eher sportlich-straff.

Dennoch: Das harmonisch abgestimmte Fahrwerk performt unter dem Strich auf sehr hohem Niveau. Das gilt mehr noch für die formidable, aktuelle Shimano-XT-Gruppe, die der "großen" XTR nur noch im Image und Preis hinterherhinkt. Die Shimano-XT-Bremsen mit 180er-Scheiben stellen aktuell gar das Nonplusultra für Touren- und All-Mountain-Biker dar.

Tester-Kritik traf so nur den unergonomisch geformten Lenker sowie die Kassette mit 11–34 Zähnen – für Alpentouren wären 11–36 besser.

Technische Daten

Modelljahr

2012

Preis

2.299 Euro

Gewicht

12,6 kg

Rahmengewicht

3.120 g *

Gabelgewicht

1.682 g **

Vertriebsweg

Händler

Rahmenhöhen

16/17,5/19/20,5/22 ''

Getestete Rahmenhöhe

17,5 ''

Rahmenmaterial

Aluminium

Lenkwinkel

69 °

Sitzwinkel

73,5 °

Sitzrohr

439 mm

Oberrohr

582 mm

Steuerrohr

135 mm

Radstand

1.102 mm

Tretlagerhöhe

330 mm

Federgabel

Fox 32 Float FIT RL

Federweg getestet

120 mm

Federbein

Fox Float RP23 BV

Federweg getestet

120 mm

Schaltwerk

Shimano XT

Schalthebel

Shimano XT

Kurbel

Shimano XT

Umwerfer

Shimano XT

Bremse

Shimano XT

Bremsen-Disc vorne

180 mm

Bremsen-Disc hinten

180 mm

Laufräder

Shimano XT/Alex FD19

Reifen

Schwalbe Nobby Nic Evo 2,25''

* mit Dämpfer ** mit Steckachse

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Redaktion
Duell: Cube AMS 130 Race gegen Ghost AMR 7500

Ghost AMR 7500 (Modelljahr 2012) im Vergleichstest

Fazit

Mit hoher Agilität und spielerischem Handling fährt sich das AMR 7500 in die Herzen aller Trail-Fans, bleibt dabei auch im Groben ein verlässlicher Partner. Top Shimano-XT-Ausstattung.

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Erscheinungsdatum 02.04.2024