Worauf du beim Fahrradhelm achten solltest
Ratgeber: Welcher Fahrradhelm ist der richtige?

Helm ist nicht gleich Helm! Damit ein Fahrradhelm deinen Kopf im Ernstfall optimal schützt, muss er perfekt sitzen und zum Einsatzbereich passen. In unserem Ratgeber haben wir die wichtigsten Punkte zu Größenbestimmung und Passform zusammengefasst, erklären aktuelle Technologien und stellen unsere Top 3 Fahrradhelme für E-Bike, Mountainbike, City und Rennrad vor!

Mann und Frau mit Fahrrad tragen Abus Fahrradhelm

E-Bike, Mountainbike, City, Rennrad und Gravelbike – Radfahren ist vielseitig, es findet auf der Straße ebenso statt wie im alpinen Gelände und auf Schotterpisten. Verschiedene Einsatzbereiche stellen unterschiedliche Anforderungen an Mensch und Material und deswegen unterscheidet sich ein Fahrradhelm fürs Mountainbike in seiner Passform deutlich von einem Straßenhelm bzw. E-Bike Helm.

Welcher Fahrradhelm für welchen Einsatz?

  • Fahrradhelm E-Bike
  • Fahrradhelm Mountainbike
  • Fahrradhelm Trekking-, City- und Urban
  • Fahrradhelm Rennrad/Gravel

Fahrradhelm E-Bike

Mit dem E-Bike und S-Pedelec ist man in der Regel schneller unterwegs als mit dem Fahrrad. Deshalb und vor allem, weil man sich mit dem Pedelec auch häufig im Stadtverkehr bewegt, legen wir dir dringend ans Herz, einen Fahrradhelm zu tragen. Auf dem S-Pedelec, welches rechtlich als ein Kleinkraftrad gilt, besteht eine Helmpflicht. Das muss ein nach Norm NTA 8776) zugelassener Helm sein. Moderne Helme fürs E-Bike zeichnen sich durch schlichte und schicke Designs aus, lassen sich gut einstellen und sind mit cleveren Features wie MIPS-Technologie, Reflektoren und integriertem Licht ausgestattet. Charakteristisch ist eine stabile Bauweise mit tief heruntergezogenem Hinterkopfschutz. Preislich liegen E-Bike Helme im Bereich von 60-280 Euro.

Unsere Favoriten gibt es bei Amazon zu kaufen:

Fahrradhelm Mountainbike

Technische Trails, rasante Abfahrten, Sprünge und Wurzelteppiche? In kaum einem anderen Bereich ist die Sturzgefahr so hoch wie beim Mountainbiken! Darum ist ein vernünftiger Kopfschutz in Form eines Mountainbikehelms absolute Pflicht. Für Tour, Trail und All-Mountain empfehlen sich Halbschalenhelme. Geht es gröber zu, dann darf es auch ein sogenannter Fullface-Helm sein, der optisch einem Motorradhelm gleicht und mit umlaufendem Kinnbügel auch Gesicht und Kiefer schützt. Moderne Mountainbike-Helme mit tief gezogenem Hinterkopfschutz bieten dank modernster Technologien einen guten Kompromiss aus hohem Schutz und maximaler Belüftung und sind in zahlreichen Farbdesigns und Größen erhältlich. Kostenpunkt? 50-250 Euro.

Unsere Favoriten gibt es bei Amazon zu kaufen:

Lese-Empfehlung zum Thema Mountainbike-Helm

Fahrradhelm Trekking-, City- & Urban

Die Kategorie der Trekking, City-& Urban Helme sind echte Allrounder und machen im Alltag und auf der Fahrradtour am Wochenende eine gute Figur. Man unterscheidet hier eher leichte Helme, die mit vielen Lüftungsöffnungen versehen sind und typische Urban-Helme im BMX-Style. Wichtig ist auch hier: Passen muss er und bequem sollte der Fahrradhelm sein. Viele Hersteller bieten hier günstige Modelle in Unisex-Größe im Größenbereich von 54-60 cm. Nachteil: Der Helm lässt sich eventuell nicht passgenau einstellen. Je teurer der Fahrradhelm, desto kleiner abgestuft sind die Größen häufig und desto individueller lässt er sich einstellen. Preislich bewegen wir uns hier im Bereich von 50-150 Euro.

Unsere Favoriten gibt es bei Amazon zu kaufen:

Fahrradhelm Rennrad/Gravel

Auf dem Rennrad zählt Geschwindigkeit. Darum sind Rennrad-Helme besonders leicht und für maximale Aerodynamik windschnittig im Design. Dabei haben sie zahlreiche Ventilationsöffnungen, was dir hilft auf dem Rad einen kühlen Kopf zu bewahren. Ihre Form sorgt bei der Kopfhaltung auf dem Rennrad für ein möglichst großes Sichtfeld. Gravelhelme hingegen verzichten auf ultimativen Leichtbau und kommen einem Trekkinghelm- bzw. leichten MTB-Helm optisch sehr nahe. Preis: 70-280 Euro.

Unsere Favoriten gibt es bei Amazon zu kaufen:

Lese-Empfehlung zum Thema Rennrad-Helm

Was ist die MIPS-Technologie?

Auf der Suche nach dem idealen Fahrradhelm begegnet dir immer wieder die Bezeichnung MIPS. Die Abkürzung MIPS steht für Multi-Directional-Impact-Protection-System. Diese Technologie wurde von schwedischen Medizinern und Ingenieuren erfunden und soll den Kopf und das Gehirn insbesondere im Fall eines Schrägaufpralls vor starken Rotationskräften schützen. Anwendung findet die MIPS-Technologie neben dem Radsport auch im Ski-und Reitsport – denn in den seltensten Fällen stürzt man dabei senkrecht auf den Boden, sondern führt nachweislich eine Rotationsbewegung zur Seite aus. Bei einem derartigen Schrägaufprall absorbiert MIPS die Rotationskräfte. Dadurch wird die Verletzungsgefahr am Gehirn minimiert.

Fahrradhelm: So findest du die richtige Größe

Am Anfang ermittelst du deinen Kopfumfang. Messe dazu deinen Kopfumfang mit einem Maßband knapp oberhalb der Ohren. Ideal ist es, wenn dein Kopfumfang in etwa der Mitte des Größenbereichs des Helmes liegt. So hast du noch Verstellreserven, falls du z.B. mal ein Buff oder ähnliches unter dem Helm tragen möchtest.

Achte zudem auf die Passform. Hier gilt: Wenn’s direkt beim Anprobieren drückt, dann wird das nicht dein Helm! Die Passform eines Fahrradhelms unterscheidet sich je nach Hersteller und Modell und ist entweder schmal und oval bzw. breit und rund ausgelegt. Zudem gibt es verschiedene Verstellsysteme im Inneren des Helmes. Meistens besteht das Verstellsystem aus einem Kunststoffring, der sich über ein Drehrad am Hinterkopf oder eine Ratsche enger und weiter stellen lässt.

Die meisten Hersteller geben ihre Helmgrößen in Zentimetern und Größenbereichen an. Ebenso sind internationale Einheiten von XS bis XL verbreitet. Merke: Was bei einer Marke die Größe M ist, kann bei einer anderen Marke die Größe L sein. Die folgenden Angaben sind also nur als Richtwert zu verstehen.

Größentabelle Fahrradhelm

Internationale Größen

Kopfumfang in Zentimetern

XS

53-54

S

55-56

M

57-58

L

58-59

XL

59-60

XXL

60+

So stellst du den Fahrradhelm richtig ein

Mit unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung passt du den Fahrradhelm perfekt an!

Stell Dir vor, der Kopfring im Helm ist wie der Gürtel an einer Hose. Um die Hose anzuziehen, muss der Gürtel geöffnet werden. Ist die Hose an der richtigen Stelle, schnallt man den Gürtel zu – nicht zu eng und nicht zu weit, eben sodass sie bequem sitzt, nicht rutscht, aber auch nicht drückt! Genau so machst du es mit dem Fahrradhelm! – Andrea Escher, BikeX-Redakteurin

1. Kopfring am Fahrradhelm maximal weit einstellen
Vor dem ersten Aufsetzen stelle den Kopfring an deinem Fahrradhelm auf maximale Weite ein und ziehe die Höhenverstellung des Systems maximal weit aus dem Helm heraus. Bei den meisten Helmmodellen geht das mittels Drehrad oder Schnallen mit Raster im Hinterkopfbereich auf der Innenseite des Helmes.

2. Fahrradhelm waagrecht aufsetzen
Achte darauf, dass du den Fahrradhelm gerade aufsetzt. Wichtig dabei ist, dass sowohl Stirn, Schläfen und der Hinterkopf vom Helm umschlossen sind. Eine grobe Orientierung gibt hier die Regel, die besagt, dass zwischen Augenbrauen und Helmkante etwa 2 Fingerbreit Platz haben sollten. Da Kopfformen jedoch sehr individuell sind, ist das nicht das Maß der Dinge! Wichtig ist auf jeden Fall, dass der Helm nicht zu weit auf dem Oberkopf sitzt und die Stirn komplett frei ist!

3. Höhe des Verstellsystems einstellen
Mit der Höhenverstellung stellst du sicher, dass der Fahrradhelm im Sturzfall deinen Kopf ideal schützt. Achte darauf, dass der Kopfring unterhalb deines Hinterkopfknochens verläuft.

4. Kopfring anpassen und schließen
Jetzt drehst du das Verstellrad bzw. die Schnallen mit Raster am Hinterkopf auf deinen Kopfumfang ein. Drehe so lange, bis der Kopfring gut und sicher umschließt, es aber noch nicht drückt! Der Fahrradhelm sollte nun wackelfrei auf deinem Kopf sitzen und zwischen Kopfring und Kopf ist kein Platz, um zum Beispiel einen Finger durchzuschieben. Denk an dieser Stelle wieder an den Gürtel an deiner Hose!
Merke: Die Passform und auch die Größenrasterung von Fahrradhelmen unterscheidet sich von Hersteller zu Hersteller. Darum lohnt es sich auf jeden Fall, verschiedene Modelle anzuprobieren.

5. Gurte und Helmverschluss einstellen
Die Gurte sollten unterhalb der Ohren an der Wange eng anliegen. Sie können per Verschluss geöffnet und dann entsprechend verschoben werden. Zum Schluss stellst du den Helmverchluss ein – bei den meisten Helmmodellen ist das ein Schieberaster oder Magnetverschluss. Achte darauf, dass der Verschluss mittig unter dem Kinn sitzt und so eng anliegt, dass etwa ein Fingerbreit durchpasst. Es sollte auf keinen Fall zu eng sein!

Fazit

Es gibt keinen, also wirklich gar keinen Grund keinen Fahrradhelm zu tragen. Die Auswahl an leichten, gut belüfteten Helmen mit komfortabler Passform ist riesig. Argumente wie "das zerstört die Frisur" lassen wir wirklich nicht gelten! Also, finde deinen Lieblingshelm und dann ab aufs Fahrrad!