Auch die bayrische Kultschmiede Liteville setzt nun aufs E-MTB! Auf Basis des 301 kommt das 301 CE MK1. Das 301 CE ist nicht nur das erste E-Bike von Liteville, sondern auch das erste Bike aus Carbon.
Das Bike ist bereits verfügbar und kostet 7.980 Euro.
Kurz und Knapp
Spezifikationen | |
Rahmengröße | M, L |
Rahmenmaterial | Carbon/Aluminium |
Gewicht | 24,2 kg |
Motor | Shimano Steps E8000 |
Akku | 630 Wh |
Display | Shimano E8000 |
Federweg | Gabel 170 mm, Rahmen 160 mm |
Schaltung | 1x12 Gänge, 34 : 10–51 Zähne, Shimano-XT-Schaltgruppe |
Bremsen | Shimano XT M8120 203/180 mm |
Federgabel | Rock Shox Lyrik Ultimate RC2 |
Federbein | Rock Shox Super Deluxe Coil Ultimate |
Laufräder | Syntace W33i |
Reifen | Schwalbe Magic Mary Evo Apex/Eddy Current SG 29 x 2,6“/27,5 x 2,8„ |
Vario-Stütze | 8 Pins Pin Lock (bis 228 mm) |
Die Entwickler um Mastermind Joe Klieber haben sich wieder mal mächtig ins Zeug gelegt und ein rundum extrem durchdachtes E-MTB gebaut. Erstaunlich dabei: Ausgerechnet das motorisierte 301 CE ist das erste Liteville überhaupt aus Kohlefaser. Damit eine Garantie von 10 Jahren gewährleistet werden kann, wird nur der Hauptrahmen aus Carbon sein. Beim Heck wählte Liteville bewusst Alu als Material. Alu soll bei kaum höherem Gewicht eine wesentlich höhere Haltbarkeit bieten.
Als Motor kommt Shimanos bewährter E8000 zum Einsatz, kombiniert mit einer hauseigenen Akku-Lösung: 630 Wh verbaut Liteville im Unterrohr des 301 CE. Die Batterie ist umgedreht ins Unterrohr eingepflanzt, damit die Öffnung im Rahmen möglichst klein konstruiert werden konnte. Dennoch ist der Akku entnehmbar – über eine große Rändelschraube. Alles am 301 CE ist auf maximale Steifigkeit ausgelegt. So fällt beim Blick auf den Motorbereich auf, dass der Rahmen hier relativ viel "Fleisch" besitzt. Zudem sind die Kettenstreben dick proportioniert. Laut Liteville verwindet sich bei manchen E-Bikes das Heck beim Beschleunigen um bis zu zwei Zentimeter. Dies soll durch den massiven Materialeinsatz am 301 CE verhindert werden.
Liteville-Chef Klieber, der schon so manchen neuen Standard in die MTB-Welt gebracht hat, denkt auch in Sachen E-Bike weiter. So fehlt eine Lichtanlage und eine Smartphone-Halterung genauso wenig wie Schutzbleche. Der Grund: Sehr viele E-MTBler setzen ihr Bike auch im Alltag als eine Art SUV und Pkw-Ersatz ein. Damit das Ganze auf dem Trail nicht stört, tüftelte Liteville an einer Lösung für ein leicht abnehmbares und zugleich stabiles Schutzblech. Auch die großzügig dimensionierte Kettenführung ist nicht ohne Grund da. Sie soll in Kombination mit dem Schutzblech Schmutz abweisen und die Lebensdauer der Kette um stolze 50 Prozent erhöhen.
Logo, auch die Geometrie muss dem Zusatzantrieb Tribut zollen. So ist die Kettenstrebenlänge um 10 mm angewachsen im Vergleich zum herkömmlichen 301, damit die Traktionswerte stimmen. Die Streben können am Ausfallende um weitere 10 mm verstellt werden, sodass auch ein 29"-Laufrad ins 301-CE-Heck passt.
Liteville typisch kommt das 301 CE mit Mix-Laufrädern, soll heißen: 29 Zoll kommt an der Front zum Einsatz, 27,5 Zoll am Heck. Das Heck kann via Duolink zudem auf 29 Zoll umgebaut werden.
Test-Bericht
MOUNTAINBIKE konnte das Rad bereits testen und hat einen ersten Bericht zu den Erfahrungen verfasst:
Wir testeten das E-Enduro in Größe L: Mit angenehm langem 470-mm-Reach und flachem 64,5°-Lenkwinkel fährt es sich absolut laufruhig, ist andererseits dank des tiefen Schwerpunkts aber auch erstaunlich agil-wendig unterwegs. Das propere Stahlfederbein im 160-mm-Heck spricht fein an und hält massig Reserven bereit. Bergauf sorgt die sensible Heckfederung in Kombination mit den längeren Kettenstreben für viel Bodenhaftung. Selbst im steilen Gelände klettert das Liteville exzellent. Der dynamische Shimano-Motor macht Spaß und bietet genug Unterstützung. Auch bergab liegt das schwere Rad wunderbar satt auf dem Trail, dank der gelungenen Federcharakteristik am Heck hebt das 301 CE aber bei Bunnyhops auch willig vom Boden ab und federt sanft bei Landung ein.
Dass das 301 CE über 24 Kilo wiegt, ist bei so viel Trail-Agilität kaum zu glauben – und eigentlich zu viel. Jedoch kommt das Gewicht mit Lichtanlage, Schutzblechen und allem Drum und Dran zustande, was dies ein wenig relativiert.