Die Beine sind der Motor des Mountainbikers - und müssen bei kaltem Wetter auf Betriebstemperatur gehalten werden. MountainBIKE hat 15 lange Softshell-Hosen getestet.
Die Beine sind der Motor des Mountainbikers - und müssen bei kaltem Wetter auf Betriebstemperatur gehalten werden. MountainBIKE hat 15 lange Softshell-Hosen getestet.
Auch für den Schutz von Unterleib und Beinen ist Softshell das perfekte Material: Durch seine Elastizität passt es sich den Tretbewegungen der Knie perfekt an und sitzt hauteng am Bein. (Softshell-Jacken: 20 Modelle im Test)
Weite, flatternde Hosenbeine, die in Antrieb und Kette geraten können, sind somit kein Thema. Winddichte Membranen bewahren die kälteempfindlichen Knie sowie den Unterleib vor Zugluft und schützen so vor langwierigen Entzündungen.
Sämtliche der hier getesteten zehn Herren- und fünf Damen-Modelle sind mit einem Sitzpolster ausgestattet. Der Sitzkomfort der Softshell-Hosen kann mit klassischen Bibshorts aber nicht ganz mithalten, da das Softshell-Material oftmals einen leicht rutschigen Sitz auf dem Sattel beschert.
Mit einer Softshell-Bib fahren Biker dennoch um Klassen besser als mit einer noch rutschigeren Kombination aus langer Hose ohne eingenähtes Polster und klassischer Bibshorts.
Für die speziellen Offroad-Bedürfnisse von Mountainbikern sind die warmen Langbeiner hingegen nicht gemacht. Da Herbst- und Wintertouren nicht selten über nasse oder verschlammte Trails führen, wäre ein wasserdichter Spritzschutz im Gesäßbereich wünschenswert, um vollgesogene Sitzpolster zu verhindern.
Diese sucht man an den Testkandidaten jedoch vergeblich. Tipp: Ziehen Sie eine wasserdichte Baggyshorts über die Softshell-Hose. Das führt zwar ebenfalls zu einem leicht rutschigen Sitz, hält Ihren Po aber trocken und warm.
Kleidung aus Softshell-Material bietet Kälte- und Windschutz sowie eine wasserabweisende Imprägnierung.
Im Gegensatz zu Jacken aus klassischem Hardshell-Material (Regenjacken) gewähren Softshell-Jacken mehr Bewegungsfreiheit, da das Gewebe elastisch ist. Zudem kann die entstehende Feuchtigkeit effektiver nach außen entweichen.
Zur Herstellung von Softshell-Textilien werden meistens zwei oder drei Materiallagen miteinander kombiniert:
Obermaterial: Eine dicht gewebte, abriebfeste Außenschicht schützt die Membran vor Beschädigungen. Meist ist das Obermaterial mit einer Imprägnierung ausgestattet, die Wasser abperlen lässt.
Zwischenschicht: Eine Membranlage, etwa Gore Windstopper, hält Wind und Regen vom Körper ab. Sie besitzt 1,4 Milliarden Poren pro Quadratzentimeter, die Wasserdampf von innen entweichen lassen.
Innenfutter: Die körpernahe Gewebelage besteht meist aus einem luftdurchlässigen, wärmenden Fleece-Material. Dessen flauschige Struktur saugt Schweiß auf und transportiert ihn von der Haut weg. Bei dünneren Softshells ist der Innenstoff aufgeraut.
Klimakammer: Um den Kälte-/Windschutz und das Klima-Management der Softshell-Jacken und -Hosen zu testen, wurde jedes Produkt bei minus fünf Grad in der Klimakammer des Outdoor-Bekleidungsherstellers Vaude getestet.
Auf dem Rollentrainer bestritten die Tester eine simulierte, der Belastung beim Mountainbiken entsprechende Ausfahrt.
Auf eine windfreie Belastungsphase, ähnlich einem Anstieg, folgte eine Akklimatisierungsphase mit lockerem Pedalieren zur Ermittlung des Klima-Managements. Die Abfahrtsphase wurde mit einer Windgeschwindigkeit von etwa 20 km/h durchgeführt. Schlupflöcher für Wind und Kälte machten sich aufgrund des Windchill-Effekts mit gefühlt –15° Celsius bemerkbar.
Praxis: Auf den noch herbstlichen Trails rund um Stuttgart wurden sämtliche Testkandidaten auf ihre Leistung bei Temperaturen um 10° untersucht.