1, 2 oder 3 Kettenblätter? Die Varianten der Shimano XTR
Shimano XTR: 1-fach, 2-fach oder 3-fach?

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Die Wahl der idealen Kettenblattanzahl ist keine Glaubensfrage, sondern eine Frage Ihres bevorzugten Einsatzbereichs. MountainBIKE zeigt Ihnen in Wort und Grafik die Vor- und Nachteile von 1-fach, 2-fach und 3-fach.

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Foto: Shimano

1-fach – leicht und simpel

Durch den Verzicht auf weitere Kettenblätter, Umwerfer und einen Schalthebel spart „Mono“ viel Gewicht ein. Zudem ist 1-fach simpel und verschleißarm: Verschalter gibt es quasi nicht, und was nicht dran ist, kann nicht kaputt gehen. Auch die Kette hält meist länger, da die „stressigen“ Kettenblattwechsel am Umwerfer entfallen, dafür ist der Verschleiß der Kassette etwas erhöht. Der logischerweise größte Nachteil: Es stehen nur 11 Gänge zur Verfügung, die Bandbreite ist eingeschränkt. So ist der Berggang mit einer 34er-Kurbel deutlich „dicker“ als bei 2- oder gar 3-fach – siehe Schaubild. Mit dem größten Gang wiederum ist die Entfaltung geringer. 1-fach ist somit meist dem Rennsport (CC und Enduro) vorbehalten, hat aber auch unter Trail-Ridern seine Fans – je nach Topografie. Die XTR-Kurbeln können mit folgenden Kettenblättern 1-fach gefahren werden: 30, 32, 34, 36 Zähne.

2-fach – der beste Kompromiss?

2-fach-Kurbeln haben sich in den letzten Jahren in vielen Segmenten durchgesetzt, da sie meist einen sehr guten Kompromiss aus geringem Gewicht, ausreichender Gangbandbreite, nicht zu komplexer Schaltlogik und moderatem Verschleiß bieten. So werden je nach Kettenblattwahl Marathon-Rennfahrer genauso glücklich wie All-Mountain-Fans oder Enduristen. Bei der neuen XTR bietet die wohl gängigste Blattkombination mit 36/26 Zähnen 14 Gänge ohne Überschneidungsbereich. Der kleinste Gang ergibt bei einem 29"-Bike mit 2,25"-Pneus eine Entfaltung von 1,51 Metern pro Kurbelumdrehung, der größte Gang 7,63 Meter. Shimanotypisch sind die Gänge sehr eng abgestuft, damit der Fahrer beim Wechsel des Kettenblatts am Schaltwerk kaum gegenschalten muss und stets eine optimale Trittfrequenz findet. Rhythm Step nennt Shimano dieses Konzept. Kettenblattabstufungen der 2-fach-XTR-Kurbeln: 34/24, 36/26, 38/28.

3-fach – die volle Bandbreite

Früher war 3-fach konkurrenzlos, aus der Mode ist es aber noch lange nicht. Klar: Das Gewicht eines 3-fach-Antriebs ist höher als bei 1- oder 2-fach, die Kombination aus drei Blättern vorne und bis zu elf Ritzeln hinten „verführt“ zu Verschaltern. Dennoch ist und bleibt 3-fach speziell für das Gros der Tourenbiker oft gesetzt. Kein Wunder, die Bandbreite ist schließlich enorm. So fällt der Berggang wunderbar leicht, der „Speed-Gang“ richtig dick aus – perfekt für Touren in den Alpen oder für sehr abwechslungsreiches Terrain. Bei der eng abgestuften XTR-Kassette mit elf Gängen (11–40 Zähne) stehen im Verbund mit der angebotenen 40/30/22-Zähne-Kurbel (nur XTR Trail) zudem 17 Gänge ohne Überschneidungsbereiche parat – mehr denn je.

Die XTR-Gängespektren

Übersetzungsbandbreiten und Entfaltung der mechanischen XTR-Gruppen:

MB-Shimano-XTR-Spezial-Gangspektren
Shimano XTR MountainBIKE
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Erscheinungsdatum 02.04.2024