Die große MOUNTAINBIKE- Pflegeserie: So pflegst du dein Innenlager.
Die große MOUNTAINBIKE- Pflegeserie: So pflegst du dein Innenlager.
Spanne dein Bike in einen soliden Montageständer. So hast du beim Arbeiten beide Hände frei, und das Bike kann nicht umkippen. Zudem ist das Werkeln rückenfreundlicher – speziell bei einem tief sitzenden Ort des Geschehens wie dem Innenlager.
Der linke Kurbelarm (in Fahrtrichtung) ist durch zwei Inbusschrauben auf der Kurbelwelle (die fest mit dem rechten Kurbelarm samt Kettenblättern verbunden ist) festgeklemmt. Beide Schrauben mit einem 5-mm-Inbusschlüssel lösen.
Ebenfalls auf dem linken Kurbelarm sitzt eine Sternkappe auf der Hohlachse. Bitte nicht mittels Schraubendreher/ Zange daran rumfummeln – dann ist das Plastik im Nu zerstört. Sondern mittels speziellem Kurbelkappenwerkzeug (ca. 2 Euro) herausschrauben.
Ein kleiner Plastiksplint sichert die beiden Schrauben bei Shimano-Kurbeln zusätzlich. Diesen kannst du nun mit einem stumpfen Schlitzschraubendreher oder einem Dorn nach oben drücken. Behutsam vorgehen, das kleine Plastikteil geht sonst schnell entzwei.
Jetzt hebst du erst den linken Arm von der Welle (Bild links), dann den rechten Arm mitsamt Welle aus dem Gehäuse ziehen (zuvor Kette innen am Rahmen ablegen). Sitzt die Welle sehr stramm, kannst du sie vorsichtig mit einem Schonhammer raustreiben.
Die gedichteten, gekapselten Lager solltest du am besten nur äußerlich säubern. Dazu einfach mit trockenem, sauberem Tuch abreiben. Sehr hartnäckigen Schmutz mit etwas Multiöl (etwa von Ballistol) abtragen. Das Öl aber nicht in die empfindlichen Dichtungen sprühen.
Hat sich Dreck zwischen den Lagerringen gesammelt, kannst du diesen mit einem stumpfen Schlitzschraubendreher raushebeln. Schraubendreher ansetzen und das Lager drehen. Dabei extrem vorsichtig vorgehen, um Dichtungen und Laufflächen nicht zu schädigen!
Nun drückst du eine dünne Schicht spezielles Lagerfett (etwa von Hanseline, 7,50 Euro) auf die Lagerringe. Fett mit dem Finger verteilen. Lager drehen, damit sich das Fett weiter verteilt. In erster Linie dient die Fettschicht als Schutz vor eindringendem Wasser, nicht zur Schmierung.
Auf der Welle, der Verzahnung und den Gleitfflächen der Kurbelarme sammelt sich oft Dreck.
Mit sauberem Tuch aufnehmen, harte Verkrustungen mit Multiöl aufweichen. Hat deine Kurbel weitere Spacer/Unterlegscheiben (z. B. Sram), musst du auch diese gründlich säubern.
Damit sich die Welle sauber im Innenlager dreht und besser gegen eindringende Feuchtigkeit geschützt ist, gönnst du ihr eine dünne Fettschicht. Auch hier wieder hochwertiges Lagerfett nutzen, keine Multiöle. Fett mit dem Finger fein verteilen.
Ist alles gesäubert und gefettet, führst du zuerst den rechten Kurbelarm durchs Tretlagergehäuse, bis der Arm plan auf liegt.
Dann den linken Arm auf die Verzahnung drücken – korrekt ausgerichtet, versteht sich. Danach drückst du den Splint wieder auf die äußere Schraube.
Drehe die Plastik-Sternkappe wieder mit dem Spezial- werkzeug in die Hohlachse. Dadurch stellst du zudem das Kurbelspiel ein. Drehe die Kappe max. handfest (0,7– 1,5 Nm), sodass sich die Kurbel leicht drehen lässt, aber kein „Links-rechts-Spiel“ im Tretlager festzustellen ist.
Abschließend ziehst du die beiden 5-mm- Inbusschrauben am linken Kurbelarm wieder fest. Am besten dazu einen Drehmomentschlüssel nutzen. Shimano empfiehlt ein Anzugsmoment von 12–14 Nm – also im Vergleich etwa zu Vorbauschrauben relativ hoch.