Die besten Bike-Regionen Deutschlands
Deutschland-Spezial: Bike-Reviere in der Übersicht

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Verschlungene Pfade, verwunschene Lichtungen, grandiose Ausblicke und idyllische Täler – auf den folgenden Zeilen stellen wir viele der schönsten Reviere der Republik vor. Zudem haben wir die lokalen Guides gefragt, wie es aktuell um Deutschlands MTB-Spots steht.

Deutschland-Spezial: Bike-Reviere in der Übersicht
Foto: Adrian Greiter

Deutschland ist schön – aus Mountainbiker-Sicht sogar ganz besonders schön. Tiefgrüne Wälder im Harz, Buntsandstein im Pfälzerwald, alpines Geläuf im Karwendel oder ehemalige Kohlenhalden im Ruhrgebiet – Biken ist in jeder Region, in jedem Wald, in jedem Gebirge oder auf jedem Höhenzug immer wieder anders und einzigartig. Dazu gibt es an allen Ecken Deutschlands eine unglaubliche Vielfalt an Geschichte, Kultur und Kulinarik zu entdecken.

Und dann ist da noch Corona. Was bietet sich in Zeiten der Pandemie mit Reisebeschränkungen und vielleicht auch Reiseängsten mehr an, als die Reviere zu erkunden, die einen Tagesausflug lohnen? Oder Sie nehmen bei hoffentlich bald wieder geöffneten Hotels, Pensionen, Gasthöfen und Campingplätzen weiter entferntere Ziele unter die Stollen – ohne Grenzkontrollen oder Impfpass. Lust bekommen? Dann folgen Sie unserer Rundreise zu den schönsten MTB-Flecken der Republik.

Alle Regionen und unveröffentlichte Tourenvorschläge in der Kartenübersicht

Respect the Rules!

Falls es jemals überhaupt so war: Mountainbiken ist in Deutschland keine Selbstverständlichkeit mehr, jedenfalls nicht überall. Unsere breit gestreute Abfrage über den Zustand in den angesagtesten Bike-Revieren Deutschlands brachte nahezu überall dieselbe Erkenntnis zutage: Die pandemiebedingten Einschränkungen und Grenzschließungen führten zu einer stärkeren Frequentierung in den Naherholungsgebieten und damit zu mehr Konflikten. Kommunen und Interessenverbände sehen sich mit der Herausforderung konfrontiert, jedem das Recht auf die Ausgestaltung seiner Freizeit in der Natur zuzugestehen. Manche Regionen sind hier schon weiter als andere, wo vielleicht ein noch langer Gang durch die Behörden zu gehen ist und es noch viele Meinungen auszutauschen gilt.

Doch bei der Verwirklichung unserer Trailträume müssen wir uns auch klarmachen: Dies gelingt nur mit gegenseitiger Rücksichtnahme und Respekt vor Mensch und Natur. Wir sollten uns darüber freuen, dass das öffentliche Interesse gestiegen ist, die nahe gelegenen Wälder zur Regeneration zu nutzen – nur so kann die Bedeutung der Natur verständlich gemacht und notwendiges Verantwortungsbewusstsein erzeugt werden. Das gilt auch für uns, die wir von Wanderern vielleicht eher mal als die Stärkeren auf dem Weg wahrgenommen werden. Wenn wir unserer Leidenschaft nachgehen, die Natur auf zwei Rädern abseits der Straße zu erkunden, sind wir alle Mountainbike-Botschafter. Gehen wir mit gutem Beispiel voran, werden es unsere Interessenvertreter, allen voran Vereine, Locals und Guides, deutlich einfacher haben.

In diesem Sinne: Viel Vergnügen bei den Entdeckungstouren durch unsere Bike-Republik

Schwarzwald

Im Westen der Bike-Republik erstreckt sich an der Grenze zu Frankreich der immergrüne Schwarzwald mit seinen dichten Wäldern und malerischen Dörfern. Das Mittelgebirge erstreckt sich von Nord nach Süd auf 150 km Länge und steigt dabei stetig an. Bis zur höchsten Erhebung im Hochschwarzwald, dem Feldberg. Vor allem aber ist der Schwarzwald mit gleich mehreren Bike-Zentren gesegnet.

Freiburg und Hochschwarzwald

Legendäre Trails, mildes Klima und die vielleicht lebenswerteste Großstadt des Landes – die "Perle des Breisgau" gilt als das Mekka der deutschen MountainbikeSzene. Der größte MTB-Verein Deutschlands war Pionier bei der Umsetzung cleverer Trailkonzepte im Land der unseligen 2-Meter-Regel. Trails wie Canadian, Badish-Moon-Rising oder Borderline haben längst Kultstatus in ganz Deutschland, Schweiz und Frankreich. Doch damit nicht genug: Nur wenige Kilometer weiter südlich lockt Deutschlands ältester Bikepark in Todtnau mit zwei Enduround Downhillstrecken, aber auch die weitere Umgebung im Hochschwarzwald bietet spannende Mountainbike-Kost, wie der von Olympiasiegerin und Weltmeisterin Sabine Spitz vor zwei Jahren eröffnete, 23 Kilometer lange Todtmoos-Trail.

Baiersbronn und Freudenstadt

Elf ausgeschilderte Mountainbike-Touren auf 400 Kilometern mit bis zu 33 Prozent Singletrails: In alle Himmelsrichtungen führen die Täler und damit die Touren von Baiersbronn aus. Ins Murgtal nach West und Ost, ins Tonbachtal nach Nordwesten und ins Forbach- und Sankenbachtal. Sie bieten mit den dicht bewaldeten Bergrücken dazwischen und Forstwegauffahrten von 200 bis 350 Vertikalmetern auch die für anspruchsvolles Mountainbiken notwendige Topografie. Eine absolute Kultstrecke ist die knackige, mit 47 Kilometern und 1700 Höhenmetern namensgebende "Steile-Hänge-Tour" Auch das benachbarte Freudenstadt umgarnt Biker mit einem stets wachsenden Tourenangebot und lockt mit Panoramarunden zwischen Murg- und Kinzigtal, an den Sankenbachsee oder zur Klosterruine bei Kniebis. Trailfans finden hingegen im Christophstal einen eigentlich für die MTB-Bundesliga konzipierten, aber für alle freigegebenen Rundkurs mit knackigen Anstiegen, naturbelassenem Rockgarden sowie pfiffigen Drops und luftigen Northshore-Elementen – auf 3,6 Kilometern Länge und 177 Höhenmetern.

Länge53,10 km
Dauer5:11 Std
SchwierigkeitsgradSchwer
Höhenunterschied1290 Meter
Höhenmeter absteigend1290 Meter
Tiefster Punkt739 m ü. M.
Höchster Punkt m ü. M.
GPS-Daten
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Sachsbachwalden

Nicht weit von der A5 und der Rheinebene entfernt, auf Halbhöhe zur Hornisgrinde, führt die Schaeffler MTB-Arena hinab zum Spinnerhof und versprüht dabei kanadisches Trailfeeling. 2014 in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Sasbachwalden ins Leben gerufen, hat sich der Trailpark zur Must-Ride-Location für Biker aus ganz Süddeutschland, der Schweiz und dem nahe gelegenen Elsass entwickelt

Länge3,13 km
Dauer0:11 Std
SchwierigkeitsgradMittelschwer
Höhenunterschied8 Meter
Höhenmeter absteigend309 Meter
Tiefster Punkt830 m ü. M.
Höchster Punkt m ü. M.
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Mehr Infos zur Region/Unterkünfte

Bikehotels:

Guiding, Touren und Fahrtechnik

Region Stuttgart und Umgebung

Wer auf der Suche nach ganzjährig befahrbaren, technisch anspruchsvollen Naturtrails ist, der wird rund um die baden-württembergische Landeshauptstadt fündig.

Schönbuch

Wunderschön ist es im ausgedehnten Naturpark Schönbuch zwischen Tübingen, Böblingen und Herrenberg, wo mittlerweile rund 100 km Strecke mit 22 Prozent Trailanteil ausgewiesen sind.

Stuttgart

Die durch das Neckartal geprägte Topografie macht auch Stuttgart selbst zum attraktiven Bikespot. Ähnlich wie Freiburg wird Stuttgart von bewaldeten Hügeln umringt, die von unzähligen Trails durchzogen sind. Der erst 2020 gegründete, aber schnell gewachsene und sehr umtriebige lokale MTB-Verein (mtb-stuttgart.com) treibt die Gespräche für die Umsetzung eines legalen Wegenetzes für Biker voran.

Bottwartal

Die Stuttgarter agieren quasi nach Vorbild der Trailsurfer aus dem 30 km weiter nördlich bei Marbach gelegenen Bottwartal. Die 2016 gegründete Interessengemeinschaft hat in den letzten Jahren erfolgreich Überzeugungsarbeit geleistet und pflegt ein großes Streckennetz. Für das ehrenamtliche Engagement wurde der Verein 2020 vom Land Baden-Württemberg mit dem Outdoor Award ausgezeichnet, was in der Form in der Bike-Republik einzigartig sein dürfte. Kostprobe? Abfahrtspaß garantiert die Oberstenfelder Mountainbike-Runde, die Birk-, Krugeichen und Gronautrail kombiniert und ausgeschildert ist.

Länge11,56 km
Dauer1:08 Std
SchwierigkeitsgradMittelschwer
Höhenunterschied264 Meter
Höhenmeter absteigend266 Meter
Tiefster Punkt243 m ü. M.
Höchster Punkt m ü. M.
GPS-Daten
KML-Daten

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Vereine und Ansprechpartner

Fazit: Der Ballungsraum um die Landeshauptstadt ist hochattraktiv und hat eine starke, sehr aktive Bike-Szene. Viele weitere geplante Projekte stehen kurz vor der Umsetzung – klasse!

Schwäbische Alb

Björn Hänssler

Über 400 km Länge prägen markante Aussichtsfelsen und Burgruinen den Rand der bis zu 1000 Meter aufragenden Hochfläche der Schwäbischen Alb. Dies eröffnet den Blick aufs Albvorland, den Schwarzwald und bis zu den Alpen. Die Alb ist Heimat vieler Bike-Profis, Austragungsort kultiger Festivals sowie legendärer Rennen – und damit eine der Wiegen des deutschen Mountainbike-Sports.

Albstadt & Zollernalb

Das zentral gelegene Albstadt hat sich als einer der Austragungsorte des Mountainbike-Weltcups (seit 2013!) auch international einen Namen gemacht. Der gemütliche Bikepark von Albstadt mit seinen vier Downhillstrecken ist ebenfalls über die schwäbischen Grenzen hinweg bekannt, ebenso wie der Albstadt-Marathon, der rund um die landschaftlich reizvolle Zollernalb ausgetragen wird. Die charakteristische Burg Hohenzollern mit ihren pittoresk-märchenhaften Türmen steht dabei als Blickfang stets im Mittelpunkt und lohnt einen Besuch abseits der MTB-Abenteuer auf den Schwabentrails.

Zentralalb

Eine Autostunde südlich von Stuttgart ist die Gegend rund um Bad Urach, Neuffen und Kirchheim/Teck – Heimatrevier von Bike-Profi Manuel Fumic – ebenfalls eine Reise wert. Nicht nur der Burgruinen wegen, die den Albtrauf schmücken, sondern aufgrund eines weitläufigen Streckennetzes, das einen immer wieder hinab in die Täler und hinauf auf die Albhochfläche befördert, sodass an einem Tag reichlich Höhenmeter zusammenkommen. Abseits des spannenden, aber steilen Geländes am Albtrauf können landschaftlich reizvolle Tagestouren entlang des Lautertales bis nach Hayingen und zur Wimsener Höhle, zum Blautopf bei Blaubeuren oder durch die Flusslandschaft der Donau bis nach Sigmaringen unternommen werden.

Geislingen & Kuchalb

Die 5-Täler-Stadt Geislingen sowie die benachbarten Orte Bad Überkingen und Gruibingen sind das Heimatrevier von Guide Eric Winklbauer (trailemotions.de). Eric hat zwar viele Jahre in Südtirol gelebt, "seine" Kuchalb und die Kaiserberge aber nie aus dem Herzen verloren. Heute bietet er ganzjährig geführte Touren und Fahrtechnikkurse an. "2020 konnten wir unser Angebot aufrechterhalten, vor allem spezielle E-Bike-Touren werden immer mehr gebucht und überwiegen mittlerweile die herkömmlichen Anfragen", weiß er rückblickend zu berichten und fügt hinzu: "Dank des Jurakalks auf der Alb ist das Gelände auch nach Regen schnell abgetrocknet und fast immer fahrbar." Ideale Bedingungen also, weshalb die MountainbikeSzene stetig wächst und die Alb auch für Besucher mit weiterer Anreise an Attraktivität gewinnt.

Guidng, Touren und Fahrtechnik

Fazit: Auf der Alb fühlt man sich historisch dem Bikesport verpflichtet. Mit Albstadt ist dabei ein neues MTB-Mekka entstanden, zudem zeigt sich der Albtrauf landschaftlich äußerst reizvoll. Die 2-Meter-Regel schränkt das Entwicklungspotenzial ein

Deutsche Alpen

Wenn man es über die deutschen Autobahnen etwa am Allgäuer Tor vorbei oder über den Irschenberg geschafft hat und das Alpenpanorama aus dem Dunst vor einem auftaucht, lacht das Mountainbiker-Herz. Egal ob über grüne Hügel im Allgäu oder durch schroffen KarwendelKalk, Biken ist hier überall ein Erlebnis.

Allgäu

Der deutsche Teil des Allgäus reicht von Leutkirch bis Kaufbeuren und im Süden bis nach Oberstdorf mit der Stadt Kempten im Zentrum. Dabei ist das Allgäu landschaftlich äußerst abwechslungsreich, von mittelgebirgstypischen Hügeln mit weiten, grünen Almen wird es nach Süden hin zunehmend alpiner, mit schroffen, kahlen Berggipfeln wie dem 1737 Meter hohen Grünten bei Sonthofen.

Eine beliebte Tour führt von Immenstadt hinauf zum Kemptener Naturfreundehaus für eine kurze Rast (Übernachtung auch möglich) und anschließend weiter zum Großen Alpsee, in dem bei sommerlichen Touren gebadet werden kann. Ganzjährig ausgeschildert ist die Marathonstrecke bei Pfronten (angestrebter Termin 2021 ist der 26. Juli), die in drei Streckenvarianten von 26 km, 51 km und 76 km auf fitte Absolventen wartet. Die Region Oberstaufen ist Teil des ausgeschilderten Streckennetzes Allgäu-Tirol, und von Füssen aus führt eine knackige Tour vorbei an König Ludwigs Märchenschlössern Neuschwanstein und Hohenschwangau.

Länge16,12 km
Dauer1:46 Std
SchwierigkeitsgradMittelschwer
Höhenunterschied712 Meter
Höhenmeter absteigend713 Meter
Tiefster Punkt731 m ü. M.
Höchster Punkt m ü. M.
GPS-Daten
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Wetterstein und Karwendel

Wer hier startet, traut seinen Waderln einiges zu: In den Täler warten nebst imposanten Bergkulissen nämlich lange, steile Auffahrten. Die Umrundung des Wettersteingebirges südlich von Garmisch-Partenkirchen steht bei vielen Mountainbikern im Pflichtenheft: Auf 80 Kilometern und fast 2500 Höhenmetern lernt man dieses wunderschöne Gebirge von allen Seiten her kennen. Touristisch weniger erschlossen, breitet das schroffe Karwendel seine Berglandschaft aus – eine der Keimstätten des deutschen MTB-Sports, nicht zuletzt weil der legendäre Moser-Guide die Gegend schon vor 30 Jahren adelte. Kult ist zum Beispiel die Große Karwendelrunde über die sagenhaften Ahornböden zur Falkenhütte. Von Mittenwald aus lässt sich das Karwendel bestens erschließen. Gemütlichere Touren führen von Jachenau durch das Isartal zum wunderschönen Walchensee.

Länge64,86 km
Dauer6:24 Std
SchwierigkeitsgradSchwer
Höhenunterschied1651 Meter
Höhenmeter absteigend1653 Meter
Tiefster Punkt980 m ü. M.
Höchster Punkt m ü. M.
GPS-Daten
KML-Daten

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Berchtesgadener Land

Der berühmte, türkisgrüne Königssee und der sich darin spiegelnde, 2717 Meter hohe Watzmann – wer kennt dieses Motiv nicht? Tolle Touren starten rund um die Alpenstadt Bad Reichenhall oder führen vom kleinen Bergdörflein Ramsau über die Wimbachbrücke zur Kührointhütte.

Sportlich ist auch die Umrundung des Göllmassivs vom Obersalzberg aus über Hinterbrand zum Stahlhaus. Eine herausfordernde Tagestour mit fantastischem Ausblick zum Königssee geleitet über die weitläufige Gotzenalm zur Watzmann Ostwand – wo man sich im Berggasthof für den steilen Aufstieg belohnen darf und das unvergleichliche Panorama ins Steinerne Meer mit Übergossener Alm und auf die Teufelshörner genießt.

Länge53,45 km
Dauer5:30 Std
SchwierigkeitsgradSchwer
Höhenunterschied1780 Meter
Höhenmeter absteigend1786 Meter
Tiefster Punkt966 m ü. M.
Höchster Punkt m ü. M.
GPS-Daten
KML-Daten

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Bikehotels:

Guiding, Touren und Fahrtechnik

Fazit: Freilich ist die bayerische Voralpenlandschaft ein Schmankerl für bergsüchtige Biker. Auf nicht freigegebenen Wegen zu biken kann nach einer Ende letzten Jahres verschärften Gesetzesregelung teuer werden – also besser ausschließlich offizielle Routen nutzen.

Bayerische Wälder

Privat
Entlang der Saale führt ein lauschiger Pfad durch das Waldgebiet Leuchtholz.

Mit einer fast unerschöpflichen Vielfalt an herrlichen Trails und Panoramen gehört der Norden und Osten Bayerns zu den Perlen des Landes. Auch dank vieler offiziell ausgewiesener Mountainbike-Strecken.

Bayerischer Wald

Klein-Kanada, wie der Bayerische Wald gern genannt wird, ist bedeckt von tiefen, unberührten Fichtenwäldern, durch die sich verschlungene Pfade entlang plätschernder Bächlein winden. Schmale Wege führen auf die Gipfel mehrerer "Tausender" wie den Großen Arber, den Großen Falkenstein oder den Geißkopf, die bei guter Wetterlage Fernsicht bis zu den Alpen bieten. MTB-Strecken von insgesamt 300 Kilometern gibt es rund um Sankt Englmar Übrigens: Bereits vor mehr als 20 Jahren wurden hier die ersten Mountainbike-Wege Bayerns ausgewiesen! Adrenalinjunkies toben sich im Bikepark am Geisskopf aus. Hier gibt es Abfahrtsspaß auf 14 Strecken – vom Kinderparcours über eine Slopestyle Area bis hin zum knackigen Downhill. Das ultimative Mehrtagesabenteuer erlebt man auf der Trans-Bayerwald. Die imposante, rund 700 km lange Etappentour kann individuell gefahren und zusammengestellt werden: trans-bayerwald.de

Länge17,76 km
Dauer1:32 Std
SchwierigkeitsgradMittelschwer
Höhenunterschied321 Meter
Höhenmeter absteigend888 Meter
Tiefster Punkt1303 m ü. M.
Höchster Punkt m ü. M.
GPS-Daten
KML-Daten

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Fichtelgebirge & Frankenwald

"Steigla – mit dieser Verniedlichung eines Steiges bezeichnet die oberfränkische Mountainbike-Szene sowohl den sanft dahingleitenden Flowtrail auf weichem Waldboden als auch den ruppigen Singletrail über Wurzelwerk und Granitstufen", so Local Bernd Müller. Vielseitiges Gelände ist in der Region zwischen Main, Saale und Eger zuhauf zu finden. Rund um Hof, das Fichtelgebirge und den Frankenwald erstreckt sich eine unvergleichlich abwechslungsreiche Mittelgebirgslandschaft in einer Höhenlage zwischen 450 und 1050 Metern. Ohne ins Hochgebirge fahren zu müssen, findet man hier überall technisch und konditionell anspruchsvolle Strecken. Knackige Steigungen, rasante Abfahrten und eine wald- und felsenreiche Landschaft – insgesamt sind im Fichtelgebirge 240 Mountainbike-Kilometer ausgeschildert. Die Routen führen auf drei- bis achtstündigen Touren durch Wälder und über Hügel, mit leichten bis extremen Steigungen etwa auf den Großen Waldstein, den Ochsenkopf und Schneeberg, die Kösseine oder durch den Steinwald. Eine besondere Attraktion ist der Singletrail-Freeride am Ochsenkopf. Und noch ein heißer Tipp von Guide Gerhard Ried (lenkerbruch.de): "Dank des Fahrradbusnetzes Fichtelgebirge-Frankenwald-mobilkommen Biker an den Wochenenden vonMai bis Oktober samt ihren Rädern einfach, preiswert und flexibel zu allen MTB-Strecken in der gesamten Region."

Länge28,45 km
Dauer2:50 Std
SchwierigkeitsgradSchwer
Höhenunterschied598 Meter
Höhenmeter absteigend598 Meter
Tiefster Punkt632 m ü. M.
Höchster Punkt m ü. M.
GPS-Daten
KML-Daten

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Rhön und Spessart

Ralf Schanze
Zauberwald: Die berühmte Steinwand ragt senkrecht aus dem mystischen Mooswald der Rhön heraus.

Östlich von Frankfurt, im Dreieck Bayern, Thüringen und Hessen und damit zentral in Deutschland gelegen, sind beide Mittelgebirge großartige Reviere. Topografisch ist die Rhön mit der Wasserkuppe, die an der 1000er-Marke kratzt, deutlich herausfordernder. Beide Regionen verfügen über ein weitreichendes, ausgeschildertes Mountainbike-Streckennetz. Im Spessart ist Bad Orb mit seinem 10 km langen Flowtrail das Aushängeschild, ein ähnliches, mit 2 km Länge kleineres Projekt ist in der Rhön bei Bischofsheim am Kreuzberg entstanden, und ein weiteres ist bei Mellrichstadt in Planung

Bike-Hotels

Guiding, Touren und Fahrtechnik

Fazit: Im Gegensatz zu den für Biker teils "problematischen" Alpenregionen haben die bayerischen Wälder noch viel Potenzial. Wobei die Unberührtheit einen Großteil des Charmes ausmacht und einiges an Infrastruktur bereits vorhanden ist.

Sauerland

Dennis Stratmann
Abklatschen! So sieht Bikerglück auf dem Piusberg bei Warstein im Sauerland aus.

Die mehrere Teilgebirge umfassende Mittelgebirgsregion nahe dem östlichen Ruhrgebiet umfasst den nordöstlichen Teil des Rheinischen Schiefergebirges. Im Südosten streift es das Rothaargebirge, der südliche Teil ragt – je nach Definition – bis nach Hessen hinein. Der höchste Punkt ist übrigens nicht der bekannte Kahle Asten, sondern der um 130 cm "höhere" Langenberg (843,2 m). Das "Land der tausend Berge" hat sich in Sachen MTB-Tourismus und Infrastruktur in den letzten Jahren massiv entwickelt. Und das auch abseits der beiden großen, weithin bekannten Bikeparks in Willingen und Winterberg.

Winterberg und Willingen

Beide Orte sind Inbegriff für Wintersport – aber auch für Airtime und Gravity. Kein Wunder, wartet in Winterberg (NRW) doch der größte und modernste Bikepark Deutschlands auf Fans des Adrenalins. Der angrenzende Trailpark bietet inzwischen ein 40 Kilometer langes Streckennetz. Davon alleine 20 Kilometer mit 150 frei kombinierbaren Singletrails aller Schwierigkeitsstufen. Aber auch in Willingen (Hessen) lässt sich abseits des für seine weiten Jumps berühmt-berüchtigten Bikeparks Spaß haben. So kann man den Ettelsberg und den Diemelsee auf einer fantastischen Flowtrail-Runde erkunden.

Brilon und Warstein

Mit dem Trailground Brilon gibt es ein weiteres Singletrail-Streckennetz im Land der tausend Berge, und auch bei Warstein ist ein kleiner, feiner, familiengeführter Bikepark mit liebevoll erbauten Strecken in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden entstanden. Die Region lässt sich aber natürlich auch abseits der Parks in Einbis Mehrtagestouren erkunden. Zum Beispiel führt rund um die Henneseetalsperre bei Meschede eine tolle Panoramatour zum Aussichtspunkt Hunstein.

Bikehotels

Guiding, Touren und Fahrtechnik

Fazit: Es gibt wenig, was das Sauerland in Sachen Mountainbiken noch besser machen könnte. Für alle Ausprägungen des Bikesports gibt es viele Angebote. Top!

Eifel & Hunsrück

Privat

Der Westflügel des Rheinischen Schiefergebirges wird von der Mosel mit teils radikalen Steilabbrüchen und irren Flussschleifen durchschnitten: Im Norden liegt die Eifel, im Süden der Hunsrück. Östlich zieht Vater Rhein die Grenze. Die Eifel zählt zu den abwechslungsreichsten Revieren in Deutschland. Entlang tiefblauer Maare, über Schieferberge bis hin zur Hohen Acht mit 747 Meter Höhe im Angesicht des legendären Nürburgrings verlaufen die Strecken an vielen Highlights vorbei: Burgen, idyllische Flusstäler, Vulkankrater und Wasserfälle. Die Trails sind so vielseitig wie die Landschaft selbst. Der Reigen reicht von genussreichen Strecken in der weiten Landschaft über märchenhafte Waldwege rund um Daun bis hin zu anspruchsvollen Abfahrten nahe der Manderscheider Burgen. Die Region verfügt im Trailpark Vulkaneifel über ein 750 Kilometer weites und ausgeschildertes Wegenetz. Gregor Mainzer, Guide von mtb-xpert.de, begrüßt den Anstieg der Besucherzahlen: "Dank der Weitläufigkeit der Vulkaneifel ergibt sich hier auch aktuell meist ein freundliches Miteinander, Konflikte sind selten." Die Pandemie hat sich nicht wirklich negativ ausgewirkt. "Zum einen konnten wir einen Großteil der geplanten Touren fahren, zum anderen konnte auch der beliebte Vulkanbike Eifel Marathon dank eines sehr guten Hygienekonzepts stattfinden", so Thorsten Otten von trailscout-eifel.de Und im Hunsrück? In der Region von Trier über Mehring bis hoch zum Erbeskopf (816 m) gibt es ebenfalls viel mehr als nur endlose Wälder. So locken SpitzkehrenFestivals hinab zur Mosel, aber auch der mit Abstand berühmteste Flowtrail Deutschlands in Stromberg sowie der noch junge Trailpark Erbeskopf mit seinen acht lässigen Strecken.

Länge28,86 km
Dauer3:16 Std
SchwierigkeitsgradSchwer
Höhenunterschied917 Meter
Höhenmeter absteigend921 Meter
Tiefster Punkt119 m ü. M.
Höchster Punkt m ü. M.
GPS-Daten
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Länge31,68 km
Dauer2:46 Std
SchwierigkeitsgradSchwer
Höhenunterschied542 Meter
Höhenmeter absteigend545 Meter
Tiefster Punkt477 m ü. M.
Höchster Punkt m ü. M.
GPS-Daten
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Bike-Hotels

Guiding, Touren und Fahrtechnik

Fazit: Trailparks, Tourennetz, Flowtrails – auch nördlich und südlich der Mosel tut sich was! Zudem sind die Landschaften von Eifel und Hunsrück überraschend abwechslungsreich

Bergisches Land

Privat
Beliebtes Ausflugsziel: Die große Anlage der Burgruine Windeck im Rhein-Sieg-Kreis.

Ob mit dem Auto oder dem ÖPNV – in wenigen Minuten geht es aus Köln, Düsseldorf oder dem südlichen Ruhrgebiet raus auf die ersten grünen Trails im Bergischen Land. In allen Schwierigkeitsgraden finden Genießer, Höhenmeterjunkies oder EnduroFreaks hier ihr "Eltourado". Schnell sind die ersten Höhenmeter erklommen, kurze, aber knackige Anstiege und Abfahrten wechseln sich ab – ein Ritt wie auf dem Sägeblatt. "Ich empfinde nicht selten den Moment, in dem ich mich frage, warum es mich eigentlich so oft in die Alpen zieht. Im Bergischen Land zu wohnen, in wenigen Minuten in dieser schönen Natur unterwegs zu sein ist ein echtes Privileg – gerade in diesen Zeiten", so Stefan Hammel, Guide von sportsinteam.de. Ob zur Sengbachtalsperre und über die Müngstener Brücke (höchste Eisenbahnbrücke Deutschlands!), auf anspruchsvollen Trails ins Aggertal oder Richtung Westerwald ins Windecker Ländchen – die bewaldeten Hügel rund um die Städte Solingen, Wuppertal und Remscheid bieten überraschend anspruchsvollen Bike-Spaß

Länge44,28 km
Dauer4:16 Std
SchwierigkeitsgradSchwer
Höhenunterschied909 Meter
Höhenmeter absteigend912 Meter
Tiefster Punkt169 m ü. M.
Höchster Punkt m ü. M.
GPS-Daten
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Bikehotels

Guiding, Touren und Fahrtechnik

Fazit: Rund um das Städtedreieck Remscheid–Solingen–Wuppertal reiten Biker im steten Auf und Ab wie auf dem Sägeblatt – und das unweit der größten deutschen Ballungsgebiete an Rhein und Ruhr

Thüringer Wald

Adrian Greiter
Abwechslungsreiche Trails mit spektakulären Ausblicken wie hier am Großen Hörselberg lassen keine Wünsche offen

Der Thüringer Wald ist mit gut 1000 Quadratkilometern Fläche eines der größten Waldgebiete Deutschlands und dabei topografisch anspruchsvoll, so kratzt der Große Beerberg mit 982 Metern fast an der Tausendergrenze. Kult bei Wanderern ist der Rennsteig, dem inzwischen der 195 km lange Radrennsteig zur Seite steht – der ist vor allem rund um Eisenach und Blankenstein durch die Höhendifferenzen und Offroad-Abschnitte auch für Mountainbiker spannend. Absolutes Langstrecken-Abenteuer, das auch die schönsten Abschnitte abseits des Rennsteigs mit einbezieht, ist die 442 km lange Mehrtagesetappentour von der Werra an die Saale: eisenach.info/mountainbike-strecke-rennsteig Übrigens: Die Luther-Stadt Eisenach im Westen des Thüringer Waldes beherbergt eine sehr aktive MTB-Szene und mit dem RSV Eisenach einen starken Verein, der auch im Corona-Jahr 2020 sein Wartburg-Enduro-Rennen realisieren konnte. Oberhof, als zweites Epizentrum für Biker, thront auf dem Kamm des Thüringer Waldes und damit ebenfalls am Rennsteig. Der bekannte Wintersportort wird 2023 die Biathlon- und Rodel-Weltmeisterschaften ausrichten, mausert sich aber auch immer mehr zum Ganzjahresdomizil. Gravity-Freunde finden in den Bikeparks von Oberhof und Steinach am Silbersattel ihre Spielwiese. Beide Parks sind mit bequemen Sesselliften ausgestattet.

Länge55,62 km
Dauer5:08 Std
SchwierigkeitsgradSchwer
Höhenunterschied1118 Meter
Höhenmeter absteigend1127 Meter
Tiefster Punkt272 m ü. M.
Höchster Punkt m ü. M.
GPS-Daten
KML-Daten

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Bikehotels

Guiding, Touren und Fahrtechnik

Fazit:

Landschaftlich und topografisch ein äußerst spannendes Revier, hat der Thüringer Wald auch in Sachen Infrastruktur deutlich nachgelegt und viele attraktive Angebote für Biker geschaffen.

Erzgebirge

Adrian Greiter

Das Erzgebirge. Raue Wälder, so weit das Auge reicht. Aber auch beschauliche Flüsse wie Mulde oder Zschopau. Und Gipfel wie KlÍnovec oder Fichtelberg – die beträchtliche 1200 Meter hoch sind. Kurzum, die Natur ist fantastisch und in weiten Teilen immer noch wild. Dazu gibt es ein ausgedehntes Radwegenetz und unzählige Trails – ein Paradies für Biker! Zentrum und erste Anlaufstation für Biker ist der nahe der tschechischen Grenze in grüne Hügel gebettete Kurort Oberwiesenthal. Die umliegenden, endlos erscheinenden Wälder laden dazu ein, richtig Strecke zu machen: Roland Stauders Stempelabenteuer, der Stoneman Miriquidi, dürfte vielen bereits bekannt sein. Übrigens: Die pandemiebedingte rein innerdeutsche Variante der Miriquidistrecke wird 2021 noch einmal angeboten. Genauso schön und ähnlich lang ist die Kammtour, auf der man das gesamte Erzgebirge auf einer Gesamtstrecke von 166 km von Mühlleithen im Vogtland bis Altenberg im Osterzgebirge abfährt. Dieser Trip ist sowohl wald- wie aussichtsreich, führt von Gipfel zu Gipfel zu interessanten Streckenpunkten, Ortschaften und Denkmälern.

Der gesamte Streckenverlauf ist offiziell beschildert. Noch immer nicht genug? Ein über 140 km langer Bike-Spaß für die ganze Familie ist die Blockline (blockline.bike) – ein spektakuläres Naturerlebnis auf sanften Wegen mit frei wählbaren Etappen. Mit dem mittlerweile über die Landesgrenzen hinaus bekannten Bikepark Rabenberg gibt es auch für abfahrtsorientierte Biker einen attraktiven Spot, zu dem sich die Bikewelt Schöneck im Vogtland gesellt. Hier haben einige der weltweit renommiertesten Baumeister exzellente Trails kreiert. Vorbild war unter anderem die legendäre A-Line im kanadischen Whistler. Wer einen längeren Aufenthalt plant, kann aber auch abseits des Bikes viel erleben. Etwa eine Führung durch einen Bergwerksstollen oder eine Rundfahrt mit der Dampfeisenbahn.

Guiding, Touren und Fahrtechnik

Fazit: Der wilde Osten zählt bereits seit einigen Jahren zu den touristischen Mountainbike-Schwergewichten, dessen Infrastruktur jedes Jahr wächst und an die steigenden Anforderungen angepasst wird.

Pfälzerwald

Adrian Greiter
Typisch für das Felsenland: Die roten Slickrocks und die Pinien versprühen Arizona-Feeling

Am Ostrand eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete Europas, dem Pfälzerwald, liegt Neustadt an der Weinstraße – Marathonfreunden als Austragungsort von Deutschlands technisch anspruchsvollstem Rennereignis bekannt. Logisch, dass es auch für Touren- und Trailbiker hier allerhand zu entdecken gibt. Gleiches gilt für die Region rund um Dahn, das südwestlich von Neustadt nicht weit von der französischen Grenze entfernt liegt. Unzählige Nadeln, Spitzen und Türme aus Buntsandstein prägen die Optik und den Namen: Dahner Felsenland. Biker finden hier den Traum auf Erden, denn ein enges Wegenetz verbindet die Region, Slickrocks und mit Piniennadeln bedeckte Böden sind ebenso typisch für die Trails wie Spitzkehren und technische Passagen. Der sandig-steinige Boden lässt nach Regenfällen das Wasser direkt und leicht abfließen, sodass die Trails fast jeden Tag im Jahr befahrbar sind. Auch ein Grund, warum MOUNTAINBIKE hier einen großen Teil der Biketests durchführt.

Weiteres Glanzlicht der Region ist der Mountainbikepark Pfälzerwald im gleichnamigen Biosphärenreservat mit einem Netz von 20 beschilderten Routen mit bis zu 25 Prozent Trailanteil. Klasse ist zum Beispiel die Felsenland-Runde, die von Busenberg aus über den Jüngstberg nach Rumbach und den Christkindelsfelsen zum Ziel nach Bruchweiler-Bärenbach führt. In unmittelbarer Nähe zu Frankreich ist auch eine Fahrt durch das Bundenthal über den Kuhnenkopf nach Brauntal eine Option, die sich über die Grenze hinweg in die Nordvogesen fortsetzen lässt. Abfahrtsspaß bietet in Bundenthal die perfekt ausgeschilderte Enduro-/XC-Strecke mit mehr als fünf Kilometern purem Trail.

Bikehotels

Guiding, Touren und Fahrtechnik

Fazit: Felsen, Burgen und unzählige schmale Wege – das Dahner Felsenland ist schon längst kein Geheimtipp für Mountainbiker mehr. Die nahezu mediterrane Landschaft und die fantastischen Trails und Strecken lohnen die Fahrt in den Westen

Odenwald

Ralf Schanze
Brücke über den Main mit Blick auf die bayerische Altstadt von Miltenberg

In den bewaldeten Hügeln zwischen Hessen, Bayern und Baden-Württemberg liebten und ermordeten sich der Sage nach die Nibelungen. Einer dieser Hügel hört auf den schönen Namen Katzenbuckel – die höchste Erhebung bei Waldkatzenbach misst 626 Meter und ist ein erloschener Vulkan. Klasse: Im Odenwald wurde der Ruf nach gut geplanten, beschilderten und erlebnisreichen Strecken früh erhört und bereits 2011 umgesetzt. Über 40 Mountainbike-Strecken sind mittlerweile im UNESCO-Geopark ausgewiesen. Alle Interessenträger wie Forst, Waldbesitzer und lokale MTB-Clubs wurden miteinbezogen, damit möglichen Konflikten frühzeitig begegnet werden konnte. "Bei der Anlage, Kontrolle und Bewerbung der Strecken baute und baut der GeoNaturpark auf ehrenamtliche Streckenpaten", so Revierchef Tord Steinbock. "Mittlerweile sind dies mehr als 60 Aktive, die Vorschläge zu Strecken eingegeben haben, um die Umsetzbarkeit zu prüfen, und die bis heute als Paten für ihre Strecke zuständig sind, damit diese ganzjährig befahrbar ist und bleibt." Diese Eigenverantwortlichkeit sorgt für Fahrspaß und Sicherheit und führt Tourenbiker zum Beispiel über die leichten Trails entlang der nördlichen Bergstraße rund um das Städtchen Alsbach. Fahrtechnisch-affine Enduro-Biker finden hingegen auf den anspruchsvollen Trails bei Miltenberg ihre Herausforderungen.

Länge24,45 km
Dauer3:06 Std
SchwierigkeitsgradSchwer
Höhenunterschied813 Meter
Höhenmeter absteigend789 Meter
Tiefster Punkt284 m ü. M.
Höchster Punkt m ü. M.
GPS-Daten
KML-Daten

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Fazit: Der Odenwald demonstriert, wie alle Beteiligten – von Interessengruppen bis zu Behörden – für die Umsetzung attraktiver Mountainbike-Infrastruktur an einem Strang ziehen. Und davon ab wartet eine bezaubernde Landschaft

Harz

Adrian Greiter
Alles andere als aussichtslos: Immer wieder öffnet sich der Blick auf typische Harz-Ortschaften

Der Harz erstreckt sich über die drei Bundesländer Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Biker erwarten dort dichte Wälder, weite Hochebenen, Schluchten und Täler sowie Seenlandschaften mit glasklarem Wasser – abwechslungsreicher könnte die Region kaum sein. Mit 1141 Metern ist der berühmte Brocken der höchste Berg des Mittelgebirges und Sachsen-Anhalts. Der Artenreichtum der Pflanzen- und Tierwelt ist auf atlantische Einflüsse im Westen und kontinentale im Osten zurückzuführen. Mit fünf unmittelbar beieinanderliegenden Bikeparks verfügt der Harz über die höchste Dichte dieser MTB-Spielplätze in ganz Europa! Von coolen Flowtrails bis hin zu schwierigen Downhillstrecken bieten die Parks Hahnenklee, Braunlage, Schulenberg, Thale und Sankt Andreasberg das volle Programm an Action. Klar, dass sich das auch für einen langen Aufenthalt im Harz mit Trips von Park zu Park anbietet. Das UNESCO-Weltkulturerbe Oberharzer Wasserregal ist ein vom 16. bis ins 19. Jahrhundert geschaffenes System zur Umleitung und Speicherung von Wasser, das Wasserräder in den Bergwerken des Harzer Bergbaus antrieb. Es gilt als das weltweit bedeutendste vorindustrielle Wasserwirtschaftssystem des Bergbaus. Entlang von über 143 Teichen und 500 km Gräben bieten sich heute für Mountainbiker Routen, die Kultur, Ausblicke in die dunkelgrünen Wälder sowie tolle Trails vereinen. Von verblockten Felsenpfaden am Brocken, einem riesigen Netz an wurzeligen Pfaden im Oberharz sowie Trails mit viel Flow in Laub- und Mischwald in den Ausläufern des Harzes sind die Möglichkeiten fast unbeschränkt. Apropos: Das Biken im Harz ist fast überall erlaubt, was den Harz zum absoluten Topspot im Norden Deutschlands macht.

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Fazit: Mit fünf Bikeparks und einem gewaltigen Streckennetz auf nahezu unbeschränkt befahrbaren 40 Quadratkilometern ist der Harz für Norddeutschland das MTB-Revier schlechthin.

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Erscheinungsdatum 05.03.2024