Edles Finish, präzises Schalten – Shimanos XTR-Gruppe setzt seit Jahren Maßstäbe. Doch wie steht es um die Haltbarkeit des Evergreens?
Edles Finish, präzises Schalten – Shimanos XTR-Gruppe setzt seit Jahren Maßstäbe. Doch wie steht es um die Haltbarkeit des Evergreens?
5252 Kilometer spulte Rennfahrer Andi Basler mit seiner mechanischen XTR ab. Apropos: Die XTR gibt es auch als elektronische Di2, dennoch sollte die mechanische Top-Gruppe als Shimano-Stellvertreter in diesem Test den ebenfalls mechanischen 1 x 12-Gruppen von Sram die Stirn bieten. Außerdem kam in diesem Jahr die XT Di2 auf den Markt, die deshalb für unseren Test die spannendere Elektro-Gruppe ist.
Zurück zur XTR: Wir wählten die fein abgestufte 11–40-Zähne-Kassette in Kombination mit einer 36/26-ZähneKurbel aus (Shimano bietet aber auch 1-fach- und 3-fach-Kurbeln an). Dass der Schalthebel kaum Kraf abverlangt, gehört mittlerweile zum Markenzeichen der Shimano-Gruppen – wie das Hightech-Feuerwerk rundum. Dass man mit einem Druck am großen Hebel bis zu vier Gänge an der Kassette hoch- und mit einem Druck des kleinen Hebels bis zu zwei runterschalten kann („Multi-Shift“), macht zumindest das Runterschalten zügiger als bei Sram. Zudem lässt sich der kleine Hebel sowohl drücken wie ziehen („Multi-Release“).
Wie erwartet waren Funktion und Präzision der XTR stets auf höchstem Niveau, lediglich anfangs musste die Schaltung etwas nachjustiert werden – was bei Schaltungen mit Zugmechanik völlig normal ist. Als Schwachstelle im Vergleich zu den Sram-Gruppen erwies sich der Kettenverschleiß. Bei 1600 und 3400 km wechselte Basler die Kette, die auch jetzt bei 5200 km mit einer Längung von 0,75 Prozent fällig wäre. Diese Art von Verschleiß ist nicht unnormal, die Kettenlaufleistung der Sram-12-fach-Gruppen setzt die Messlatte aber neu. Generell scheint das häufge Schalten an der Kurbel die Kette mehr zu stressen als ein etwas stärkerer Schräglauf.
Der neuartige „Side-Swing“-Umwerfer hingegen zeigt keinen nennenswerten Verschleiß. Auch am Schaltwerk ist nur marginales Spiel an den Bolzen und den Schaltröllchen zu verzeichnen. Die aufwendig hergestellte Kassette, bei der das größte Ritzel aus Alu besteht, die mittleren aus Titan und die kleinen aus Stahl, offenbart erste Scharten an den StahlRitzeln. Unschön: Auf Grund der bauchigen Form des großen Kettenblatts entstehen auffällige Kratzer, wenn die Kette mal abspringt. Ansonsten ist das Fit & Finish der XTR wie gewohnt sehr gut.
Technische Daten | Shimano XTR (2x11) | Preis/Gewicht |
---|---|---|
Schaltwerk | Shadow Plus, Direct-Mount kompatibel | 240 Euro/224 g |
Umwerfer | 2-fach, Direct Mount | 125 Euro/103 g |
Schalthebel | Rapidfire Plus, Multi-Release, 2-Way-Release | 240 Euro/195 g |
Kassette | Standard-Freilauf, 11–40 Zähne | 300 Euro/328 g |
Kurbel | HT2-Alu-Kurbel, Titan-/Alu-/ Stahlblätter, 36/26 Zähne | 600 Euro/649 g |
Kette | Sil-Tec, 11-fach | 55 Euro/248 g |
Gesamt | 1560 Euro/1747 g |
Harmonische Abstufung, tolle Funktionen und geschmeidiges Schalten zeichnen die 2 x 11-XTR aus. Der Verschleiß ist recht gering, im Vergleich zu Sram ist das Schalten aber teurer.
Plus: Sehr präzise Funktion
Plus: Kaum Nachjustieren nötig
Plus: Sehr geringer Verschleiß der Bauteile,...
Minus: .. aber häufiger Kettenwechsel nötig