XC-Fully vs. Hardtail vs. Downcountry vs. Softtail
Wer baut das schnellste Race-Mountainbike?

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Noch nie war die Auswahl an unterschiedlichen Racebikes so groß wie aktuell. Im Konzeptvergleich wollten wir herausfinden, welches wirklich das schnellste ist!

Wer baut das schnellste Race-Mountainbike?
Foto: kohligrafie / Christian Kohlhausen

Die Frage ist wohl so alt wie unser Sport selbst: Mit welchem Bike bin ich am schnellsten? Dass sich die Profis im Weltcup diese Frage quasi minütlich stellen, liegt auf der Hand. Aber auch Touren und Trailfans wollen natürlich wissen, mit welchem Bergrad sie die Hausrunde oder auch den Alpencross auf möglichst effiziente Weise bewältigen. Ist das gute alte Hardtail dank seines geringen Gewichtes das beste? Oder macht das Fully bergab jeden potenziellen Rückstand wett? Ist wenig Federweg bergauf wirklich schneller? Oder gilt auch hier: Viel hilft viel?

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MOUNTAINBIKE 08/22: XC-Systemvergleich
Noch nie war die Auswahl an unterschiedlichen Racebikes so groß wie aktuell.
Im Konzeptvergleich wollten wir herausfinden, welches wirklich das schnellste ist!
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XC Konzeptvergleich
Christian Kohlhausen

Ein Blick zum Weltcup zeigt, dass diese Fragen so aktuell sind wie nie. Denn neben Starrhecklern und "klassisch" vollgefederten Bikes mit 100-mm-Fahrwerk stehen Bikes in den Startlöchern, die mit mutigen Ansätzen und Innovationen für Furore sorgen. So präsentierte Scott im letzten Jahr die Neuauflage des legendären Racefullys Spark, das nun mit stolzem 120-mm-Fahrwerk und lang-flacher Geometrie die Kategorie Cross-Country quasi neu definiert. Stellvertretend für Bikes, die mit Innovationen neue Impulse geben, steht das Trek Supercaliber. Mit einem ins Oberrohr integrierten Dämpfer will es das Beste aus den Welten Fully und Hardtail vereinen. Kurzum: Der Anwärterkreis um die Krone des schnellsten Bikes der Welt war nie größer.

Instagram-Reel: Der Test in bewegten Bildern

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Um herauszufinden, welcher Hersteller zumindest potenziell das schnellste baut, aber vor allem, um zu checken, wo die einzelnen Kategorien beziehungsweise Konzepte wie Hardtail, Cross- oder Down-Country-Fully ihre Stärken und Schwächen haben, luden wir je zwei Vertreter aus vier gut abgrenzbaren Gattungen ein. Dabei orientierten wir uns natürlich an den spannenden Technologien, aber auch an der Beliebtheit der Hersteller in der Race-Szene. Leider konnten einige Marken mit Rennsport-DNA wie Cube, Specialized oder Orbea keine Testräder zu Verfügung stellen.

XC Konzeptvergleich
Christian Kohlhausen

Mehr Details und Insights zum Test in unserem Podcast

Acht Bikes in vier Kategorien

XC Konzeptvergleich
Christian Kohlhausen

Bei den Hardtails treten daher an: das Cannondale Scalpel HT mit seiner charakteristischen Lefty-Gabel sowie das vergleichsweise preiswerte Canyon Exceed CF. Das "klassische" Cross-Country-Fully mit 100- bis 110-mm-Fahrwerk repräsentieren das sündteure Santa Cruz Blur sowie das nicht minder edle Stoll M2. Für die wachsende Klasse der "abfahrtslastigen XC-Fullys" sind das Giant Anthem mit elektronischem Fahrwerk und das Scott Spark RC mit Vario-Fahrwerk am Start. Der Einfachheit halber haben wir für diese "New-School-Racer" den zwar bei vielen unbeliebten, aber größtenteils etablierten Begriff "Down-Country" genutzt. Zwei gänzlich ungewöhnliche Hinterbau-Konzepte nutzen Arc8 und Trek am Evolve FS und Supercaliber. Beide bilden nicht wirklich eine Einheit, wir haben sie dennoch als "Spezial"-Fullys zusammengefasst. Selektive Strecke, Zeitmessung in vier Sektoren, Wattmessung, zig Testfahrten mit XC-Bundesliga-Fahrern: Um herauszufinden, welches Bike oder, besser gesagt, welches Konzept wirklich das schnellste ist, haben wir enormen Aufwand getrieben. Alle Hintergrundinfos, aber natürlich auch die Ergebnisse und unsere Analyse zeigen wir auf den kommenden Seiten. Einen Sieger? Ja, den gibt es. Aber auch viele weitere Aspekte, die überraschen.

Die Testbikes im Detail:

    Race-Hardtail: Cannondale Scalpel HT Hi-Mod 1

    XC Konzeptvergleich: Cannondale Scalpel HT Hi-Mod 1
    FazitDie mutige Geo des Scalpel HT gefällt sofort. Auch der Komfort von Lefty und Heck überzeugt. Für den Preis etwas mau ausgestattet und relativ schwer. Wäre bergab mit Vario-Stütze viel besser.

      Noch frisch auf dem Markt, zeigt sich das Scalpel HT als kleiner Revoluzzer, am Topmodell Hi-Mod kommt es mit 110-mm-Gabel und superflachem 66,5°-Lenkwinkel. Auf Trails ist der Spaß so programmiert, die ikonische Lefty-Federgabel spricht seidenweich an und harmoniert prima mit dem durchaus komfortablen Heck. Auch der Rest der Geo ist stimmig, überraschend aufrecht sitzt man im Sattel. Die Ausstattung ist zwar funktionell, aber weniger aufregend von Cannondale gewählt, es dominieren solide XT-Parts von Shimano. Die Quittung gibt es auf der Waage: Mit fast 10 Kilo ist das Scalpel kein Leichtgewicht, am Berg gibt sich das HT etwas behäbiger und fordert Einsatz. In unserem Konzeptvergleich erzielte das US-Bike die langsamste Zeit, es konnte sich weder im Uphill noch im Downhill besonders auszeichnen. In Letzterem verliert es aber vor allem aufgrund der fehlenden Vario-Sattelstütze.

      Das hat uns gefallen:

       progressive, mutige Geometrie

       tolle Federgabel, komfortables Heck

       generell spurtreues, „rundes“ Handling

      Das hat uns nicht gefallen:

      nüchterne Ausstattung, eher schwer

      Preis

      6999 €/Fachhandel

      Gewicht

      9,8 kg

      Rahmengröße

      S, M, L, XL

      Rahmenmaterial

      Carbon

      Federweg

      Gabel 110 mm, Dämpfer -

      Schaltung

      1 x 12 Gänge, 34 : 10–51 Zähne, Shimano-XTR-Schaltwerk, -XT-Hebel und -Kassette, C’dale-Hollowgram-Kurbel

      Bremsen

      Shimano XT (M8100) 180/160 mm

      Federgabel

      Lefty Ocho 120 Carbon

      Federbein

      -

      Laufräder

      Cannondale Hollowgram 25

      Reifen (v/h)

      Schwalbe Racing Ray/Racing Ralph; Super Gr. Speed Grip/Speed 29 x 2,25"

      Sattelstütze

      C1 Carbon

      XC Konzeptvergleich: Geometrien
      MOUNTAINBIKE
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      Race-Hardtail: Canyon Exceed CF SLX 9

      XC Konzeptvergleich: Canyon Exceed CF SLX 9
      FazitRacerherz, was willst du mehr? Das Exceed bietet ein rundes Gesamtpaket und ist „ready to race“. Auch in unserem Konzeptvergleich war es in allen Sektoren weit vorne mit dabei

        In den Startfeldern der Volksmarathons ist das Exceed ein Dauerbrenner. Kein Wunder, bietet das Koblenzer Hardtail doch neben einem detailreichen und leichten Carbon-Rahmen versendertypisch eine fürstliche Ausstattung. So kommt das SLX 9 mit Onepiece-Cockpit, DT-Carbon-Laufrädern, Sram-Funkschaltung und Fox-Factory-Gabel. Dass es dennoch über der magischen 10-Kilo-Marke liegt, hat (gute) Gründe: Vario-Stütze sowie eher stabile Maxxis-Reifen. Die Geo ist mit 69°-Lenkwinkel eher klassisch-steil gezeichnet, die Sitzposition sportlich, aber nicht unangenehm gestreckt. Im Test weckte vor allem die Vario-Stütze viel Vertrauen. Die Zeiten sind verblüffend gut: Das Hardtail-Duell gewinnt das Canyon locker, und auch die Fullys sind in Reichweite. Generell ist das Exceed von der aufgeweckten Sorte, zirkelt verspielt um Kurven, wirkt bei Highspeed auf gemäßigt schweren Trails dennoch nicht unruhig.

        Das hat uns gefallen:

         toll gemachter, leichter Rahmen

         rundum gelungene Ausstattung

         Vario-Sattelstütze im Bergab ein Segen

        Das hat uns nicht gefallen:

         mit über 10 Kilo nicht leicht

        Preis

        4699 €/Direktvertrieb

        Gewicht

        10,1 kg

        Rahmengröße

        XS, S, M, L, XL

        Rahmenmaterial

        Carbon

        Federweg

        Gabel 100 mm

        Schaltung

        1 x 12 Gänge, 34 : 10–52 Zähne, Sram-GX-Eagle-AXS-Schaltwerk und -Controller, -X01-Kassette, -GX-Carbon-Kurbel

        Bremsen

        Sram Level TLM (180/160 mm)

        Federgabel

        Fox 32 Stepcast Float Factory

        Federbein

        -

        Laufräder

        DT Swiss XRC 1501 Spline One

        Reifen (v/h)

        Maxxis Ikon Exo 29 x 2,35"

        Vario-Stütze

        DT Swiss D232 (60 mm)

        XC Konzeptvergleich: Geometrien
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        XC-Fully: Santa Cruz Blur XX1 AXS RSV

        XC Konzeptvergleich: Santa Cruz Blur XX1 AXS RSV
        FazitFast schon unspektakulär gut lässt sich das Blur auf dem Racetrack am Limit bewegen, die Ausstattung ist fast bar jeder Kritik. Wer ein klassisches XC-Fully sucht, wird das leichtfüßige Blur lieben.

          In der neuesten Evolutionsstufe verabschiedet sich das Blur vom traditionellen VPP-Hinterbau der Kalifornier, was fast 300 g aus dem Carbon-Rahmen schwitzt. Generell zeichnet Santa die Geo modern, aber weniger progressiv. So sitzt es sich leicht gestreckt, dennoch prima „im Bike“. Bei den Parts gönnen die US-Amis dem sündteuren Topmodell Sram-XX1-Funkschaltung, Rock-ShoxUltimate-Fahrwerk sowie hauseigene Carbon-Laufräder mit lebenslanger Garantie. In Aktion hängt das Blur willig am Gas,wirkt dabei stets angenehm unaufgeregt und ausgewogen im Handling. Das leichte Fully kraxelt munter, liebt Sprints, aber auch den Trail. Das spiegelt sich in den Testzeiten wider, wo es nie überragt – und auch dank des souveränen 100-mm-Fahrwerks nie abreißen lässt. Einzig in den „Off-Camber“-Abschnitten in Sektion 4 verliert es aufgrund der wenig bissigen Reifen. Auch die kleine Bremsscheibe vorne wirkt im Jahr 2022 antiquiert.

          Das hat uns gefallen:

           äußerst edler, für ein Fully leichter Aufbau

           agiler Kurvenräuber, sehr spritziges Handling

           gelungenes 100-mm-Fahrwerk

          Das hat uns nicht gefallen:

           kleine Disc vorne, Reifenwahl erfordert Skills

          Preis

          10.099 €/Fachhandel

          Gewicht

          9,9 kg

          Rahmengröße

          S, M, L, XL

          Rahmenmaterial

          Carbon

          Federweg

          Gabel 100 mm, Rahmen 100 mm

          Schaltung

          1 x 12 Gänge, 34 : 10–50 Zähne, Sram-XX1-Eagle-AXS-Schaltwerk und -Controller, -XX1-Eagle-Kassette und -Kurbel

          Bremsen

          Sram Level Ultimate (160/160 mm)

          Federgabel

          Rock Shox SID SL Ultimate

          Federbein

          Rock Shox SIDLuxe Ultimate

          Laufräder

          Reserve 28 Carbon XC

          Reifen (v/h)

          Maxxis Rekon Race/Aspen Exo 29 x 2,4"

          Vario-Stütze

          Fox Transfer SL Factory (100 mm)

          XC Konzeptvergleich: Geometrien
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          XC-Fully: Stoll M2

          XC Konzeptvergleich: Stoll M2
          FazitDas exklusive Stoll ist piekfein ausgestattet und verarbeitet, überzeugt mit Leichtfüßigkeit sowie wunderbarem Handling. Lediglich der etwas „wippige“ Hinterbau kostet Sekunden.

            Bei Stoll lassen sich Traumräder binnen Wochen nach Kundenwunsch realisieren – auch in Lieferkrisenzeiten. Nebst edlen Parts brilliert der Carbon-Rahmen, gefertigt bei den Spezialisten von All Ahead in Würzburg. Wenig verwunderlich, dass unser Testbike selbst mit Vario-Stütze und griffigen Reifen die 10-Kilo-Marke knackt. In der Praxis beschleunigt das M2 wie der Teufel – sofern die Wippunterdrückung am Dämpfer aktiviert ist. Im offenen Modus verpufft im aktiven Heck sonst spürbar Kraft. Die Geo zeichnen die Schweizer modern, aber mit klassischen Zügen: Man nimmt leicht gestreckt Platz, die Front ist tief. Technische Uphills erklimmt das Stoll geschickt, wobei das tiefe Tretlager zur Obacht mahnt. Gen Tal glänzt es mit verspieltem, aber spurtreuem Charakter sowie softem 110-mm-Fahrwerk. All das belegen die Rundenzeiten unseres Tests: Das M2 gewinnt den XC-Fully-Vergleich knapp gegen das Blur, ist auch sonst vorne dabei.

            Das hat uns gefallen:

             brillant gemachter, sehr leichter Carbon-Rahmen

             leichtfüßiges Fahrverhalten, dabei fahrstabil

             äußerst hochwertige, individualisierbare Parts

            Das hat uns nicht gefallen:

             Hinterbau nicht so antriebsneutral

            Preis

            10.670 €/Fachhandel

            Gewicht

            9,9 kg

            Rahmengröße

            S, M, L

            Rahmenmaterial

            Carbon

            Federweg

            Gabel 110 mm, Rahmen 110 mm

            Schaltung

            1 x 12 Gänge, 34 : 10–52 Zähne, Sram-XX1-Eagle-Schaltwerk, -hebel, -Kassette und -Kurbel

            Bremsen

            Shimano XTR (M9100) 180/160 mm

            Federgabel

            Rock Shox SID Ultimate

            Federbein

            Rock Shox SIDLuxe Ultimate

            Laufräder

            DT Swiss 240/Duke Lucky Jack SLS3

            Reifen (v/h)

            Wolfpack Race TLR/Speed TLR 29 x 2,4"

            Vario-Stütze

            Yep Podio 3.0 (80 mm)

            XC Konzeptvergleich: Geometrien
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            Downcountry: Giant Anthem Advanced Pro 1

            XC Konzeptvergleich: Giant Anthem Advanced Pro 1
            FazitTrotz des Übergewichts und der mittelmäßigen Parts liefert das Anthem eine anständige Show, speziell das elektronische Fahrwerk brilliert und befeuert die rundum starke Performance.

              Anthem, der Name hat im Rennsport Tradition. So wundert es nicht, dass Giant mit der Neuauflage angesagte Trail-Ambitionen mit bewährten Race-Tugenden würzt: Die Geo ist progressiv gestaltet, während die leicht geduckte Sitzposition nach dem nächsten Antritt lechzt. Blickfang am Rad ist das elektronische Fox-Live-Valve-Fahrwerk. Mittels zahlreicher Sensoren passt es sich innerhalb von Hundertstel den Bedingungen an. In der Praxis funktioniert das System super, die Effizienz auf den unebenen Kletterstücken unserer Testrunde begeisterte. Schade, dass das etwas bieder ausgestattete Giant durch sein Übergewicht eingebremst wird: Die rotierende Masse ist die schwerste im Test, auch beim Gesamtgewicht gerät es ins Hintertreffen, speziell in Steilstücken wirkt es weniger spritzig. Die Testzeiten sind dennoch berghoch wie vor allem bergab klasse – auch wenn der schnelle Rekon-Race-Reifen wenig Grip aufbaut.

              Das hat uns gefallen:

               Race-Charakter zwischen Moderne und Tradition

               top funktionierendes elektronisches Fahrwerk

               gelungenes Handling in allen Situationen

              Das hat uns nicht gefallen:

               hohes Gesamtgewicht, wenig edle Parts

              Preis

              7999 €/Fachhandel

              Gewicht

              11,3 kg

              Rahmengröße

              S, M, L, XL

              Rahmenmaterial

              Carbon

              Federweg

              Gabel 120 mm, Rahmen 120 mm

              Schaltung

              1 x 12 Gänge, 34 : 10–51 Zähne, Shimano-XT-Schaltwerk, -hebel, -Kassette und -Kurbel

              Bremsen

              Shimano XT (M8100) 180/160 mm

              Federgabel

              Fox 34 SC Float Perf. Elite Live Valve

              Federbein

              Fox Float DPS Perf. Elite Live Valve

              Laufräder

              Giant XCR 1

              Reifen (v/h)

              Maxxis Rekon Race Exo 29 x 2,4"

              Vario-Stütze

              Giant Contact Switch (125 mm)

              XC Konzeptvergleich: Geometrien
              MOUNTAINBIKE
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              Downcountry: Scott Spark RC SL EVO AXS

              XC Konzeptvergleich: Scott Spark RX SL EVO AXS
              FazitSauschnell, luxuriös ausgestattet und dabei noch sexy: Das Hightech-Spark ist ein Traumrad durch und durch, zudem treffen Fahrwerk und Geo die goldene Mitte aus Spritzigkeit und Stabilität.

                Bike der Superlative! Am 13 499(!) Euro teuren Topmodell verbaut Scott nur Edelparts, auch der Rahmen bietet zig Schmankerl: Vor Schmutz geschützt ist der Dämpfer in den Rahmen integriert, die Zugführung verläuft durch den Steuersatz und sorgt in Kombi mit dem einteiligen Carbon-Cockpit für eine geniale Optik. Ab auf die Strecke: Man sitzt top ins Rad integriert, die leicht sportliche Streckung versprüht Raceflair. Zackig spurtet das Spark voran, in Uphills macht sich der „Traction“- Mode des Fahrwerks bezahlt, der die Dämpfung erhöht und den Federweg am Heck auf 80 mm reduziert. Gen Tal zieht das Spark alle Trümpfe: Das traumhafte Fahrwerk bügelt alles glatt, durch die flache Front hat man fast das Gefühl, auf einem Enduro zu sitzen. Trotz der nur im Trockenen „zupackenden“ Reifen gehen die Rundenzeit sowie zwei Sektorenbestzeiten an das Spark, mit dem Referenzlaufradsatz legt es sogar noch einmal um zehn Sekunden zu.

                Das hat uns gefallen:

                 progressive, dennoch ausgewogene Geometrie

                 exzellentes Fahrwerk mit dreistufiger Dämpfung

                 sensationell gemachter Rahmen, beste Parts

                Das hat uns nicht gefallen:

                 Reifenwahl limitiert im Groben

                Preis

                13.499 €/Fachhandel

                Gewicht

                10,3 kg

                Rahmengröße

                S, M, L, XL

                Rahmenmaterial

                Carbon

                Federweg

                Gabel 120 mm, Rahmen 80+120 mm

                Schaltung

                1 x 12 Gänge, 32 : 10–52 Zähne, Sram-XX1-Eagle-AXS-Schaltwerk und -Controller, -XX1-Kassette, -X01-Kurbel*

                Bremsen

                Shimano XTR (M9100) 180/160 mm

                Federgabel

                Fox 34 Stepcast Float Factory

                Federbein

                Fox Nude 5 Factory

                Laufräder

                Syncros Silverton SL2 30

                Reifen (v/h)

                Maxxis Rekon Race Exo 29 x 2,4"

                Vario-Stütze

                Fox Transfer SL Factory (100 mm)

                XC Konzeptvergleich: Geometrien
                MOUNTAINBIKE
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                "Spezial/Softtail": Arc8 Evolve FS XX1

                XC Konzeptvergleich: Arc8 Evolve FS XX1
                FazitWem die extreme Geo schmeckt, der erhält mit dem Evolve FS ein pfeilschnelles Racefully mit dem Gewicht eines Hardtails. Noch mehr Bergabpotenzial würde die 120/110-mm-Version bieten.

                  Neun Komma fünf Kilo! Das brandneue Evolve FS siegt in der Gewichtswertung noch vor den Hardtails. Kein Wunder, dass sich das Schweiz-Bike sehr leichtfüßig auf Trab bringen lässt. Im Trail-Tanz braucht es etwas Eingewöhnung: Zum einen trifft das Carbon- Cockpit in Form und Maßen nicht jeden Geschmack, speziell der ultraflache Lenkwinkel und der lange Reach müssen ins Fahrkönnen „eingepreist“ werden. Ist das passiert, feuert man höchst fahrsicher bergab, die Wolfpack-Pneus grippen traumhaft. Teils weckt die extreme Geo so viel Vertrauen, dass das 100-mm-Fahrwerk mit innovativer Hinterbautechnik ans Limit gerät, per se werkelt es aber mustergültig und am Berg wippfrei. Übrigens gibt es auch eine Variante mit 120/110 mm Federweg. In engen Kehren fordert das Evolve durch die flache Front mehr Nachdruck. Top: Mit Original-Bereifung ist das Arc8 zweitschnellstes Bike im Test, mit Referenzlaufsatz etwa langsamer.

                  Das hat uns gefallen:

                   Rahmen und Komplettrad extrem leicht

                   gewöhnungsbedürftige, aber tolle Geo

                   äußerst hochwertige Anbauteile

                  Das hat uns nicht gefallen:

                   / Fahrwerk der Geo etwas unterlegen

                  Preis

                  9999 €/Fachhandel

                  Gewicht

                  9,5 kg

                  Rahmengröße

                  M, L

                  Rahmenmaterial

                  Carbon

                  Federweg

                  Gabel 100 mm, Rahmen 100 mm

                  Schaltung

                  1 x 12 Gänge, 36 : 10–50 Zähne, Sram-XX1-Eagle-AXS-Schaltwerk und -Controller, -XX1-Eagle-Kassette und -Kurbel

                  Bremsen

                  Magura MT8 SL 180/160 mm

                  Federgabel

                  Rock Shox SID SL Ultimate

                  Federbein

                  Rock Shox SIDLuxe Ultimate

                  Laufräder

                  Newmen SL X.A 30 Advanced

                  Reifen (v/h)

                  Wolfpack Race TLR/Speed TLR 29 x 2,4"

                  Vario-Stütze

                  Bikeyoke Devine SL (100 mm)

                  XC Konzeptvergleich: Geometrien
                  MOUNTAINBIKE
                  Mehr Details

                  "Spezial/Softtail": Trek Supercaliber 9.8 GX

                  XC Konzeptvergleich: Trek Supercaliber 9.8 GX
                  FazitAuf Racetracks zu Hause, aber auch auf der schnellen Feierabendrunde ein Gedicht, giert das Trek stets nach Speed. Tuningpotenzial besteht bei den Reifen und der (fehlenden) Vario-Stütze.

                    Schon auf den ersten Metern mit dem Trek spürt man dessen klassische Cross-Country-DNA, die sich etwa im steilen Lenkwinkel und kompakten Reach äußert. Kein Bike wieselt so flink um die Kurven, nirgends sitzt man so schnittig im Sattel. Eindrucksvoll ist der wippfreie „Softtail“-Hinterbau, der auf Wurzelteppichen erstaunlich viel Traktion generiert. Apropos: Auch wenn das Supercaliber nur 60 mm Heckfederweg bietet, werkelt das Fahrwerk prima, nur in sehr grobem Geläuf kommt es ans Limit. Das gilt auch für die schnellen, aber griparmen Reifen, die dem Trek auch in unserem Konzeptvergleich viel Zeit kosten – wobei es auf der Kontrollrunde mit den Schwalbe-Pneus nicht viel schneller war. Einen deutlichen Boost (bergab) würde wohl erst eine Vario-Sattelstütze bringen. Dennoch: Generell geht das eigenwillige Konzept von Trek auf, auch wenn Rahmen- (1950 g) und Gesamtgewicht teils über den XC-Fullys mit mehr Hub rangieren.

                    Das hat uns gefallen:

                     angriffslustige Cross-Country-Geometrie

                     erstaunlich viel Traktion am 60-mm-Heck

                     sehr agil, wendig und drehfreudig

                    Das hat uns nicht gefallen:

                     hohes Gewicht, Reifen schnell am Limit

                    Preis

                    6699 €/Fachhandel

                    Gewicht

                    10,6 kg

                    Rahmengröße

                    S, M, M/L, L, XL

                    Rahmenmaterial

                    Carbon

                    Federweg

                    Gabel 100 mm, Rahmen 60 mm

                    Schaltung

                    1 x 12 Gänge, 32 : 10–52 Zähne, Sram-GX-Eagle-Schaltwerk, -hebel, -Kassette und -Carbon-Kurbel

                    Bremsen

                    Sram Level TLM (180/160 mm)

                    Federgabel

                    Fox 32 Stepcast Float Performance

                    Federbein

                    Trek Isostrut

                    Laufräder

                    Bontrager Kovee Pro 30 Carbon

                    Reifen (v/h)

                    Bontrager XR2 29 2,20"

                    Sattelstütze

                    Bontrager Pro

                    XC Konzeptvergleich: Geometrien
                    MOUNTAINBIKE
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                    Die Racebike-Kategorien und ihre Merkmale in der Übersicht​ ​

                    Race-Hardtails

                    • Federgabeln mit 100-110mm Federweg
                    • meist kurze, steile Geometrien
                    • Rahmengewichte unter 1000 Gramm

                    Ohne Heckfederung sind Hardtails quasi die Urform des Mountainbikes. Race-Hardtails verkörpern dabei den absoluten Topsportler unter den Starrhecklern und sind bereit für die Rennstrecke. An der Front arbeiten in der Regel leichte Federgabeln mit dünnen Standrohren und Hüben von 100, maximal 110 mm. 29"-Laufräder sind omnipräsent, nur (sehr) kleine Größen werden von einigen Herstellern mit 27,5" ausgestattet. Vor Jahren noch mit diätischen Leichtbauteilen bestückt, werden auch die XC-Hardtails neuerdings immer bergabtauglicher gestaltet. Für mehr Speed im Downhill sichtet man nicht nur bei den Profis immer öfter Vario-Sattelstützen, ebenso kommen die Bikes nun mit breiten Reifen und voluminösen Felgen, die in Kombination niedrigen Luftdruck erlauben. Zudem flachen viele Hersteller den Lenkwinkel ab, im Durchschnitt sind es circa 68°, auch der Reach wächst immer weiter. Dennoch sind die XC-Hardtails weiterhin sehr drehfreudig und direkt im Kraftfluss ausgelegt. Großen Anteil daran haben die leichten Carbon-Rahmen, die oft deutlich unter 1000 g wiegen und jedes Jota Kraft in Vortrieb verwandeln. Traumgewichte wie einst von acht bis neun Kilo sind aber durch die gestiegenen Downhill-Freuden nicht mehr drin.

                    Weitere Race-Hardtails:

                    Conway RLC

                    Ghost Lector

                    Radon Jealous

                    Scott Scale RC

                    Specialized Epic HT

                    XC-Fullys

                    • Federwege von 100-110 mm
                    • meist klassische Geometrien
                    • gewichtsoptimierte Rahmen

                    Seit Jahren dominieren Fullys mit 100-mm-Fahrwerk im Cross-Country-Worldcup wie im Hobby-Marathon. Angestaubte Bikes verstecken sich hinter modernen XC-Fullys dennoch nicht: Die Geometrien der fast ausschließlich auf 29"-Rädern rollenden Bikes werden von den Herstellern stetig behutsam flacher und länger gezeichnet, um mehr Potenzial in Abfahrten zu wecken. Dennoch erhalten sich diese klassisch-eleganten Racefullys ihren Ruf als spritzige Kurvenjäger, die schnell bergan sprinten. Um jedes Gramm Gewicht aus den Rahmen zu schwitzen, setzen immer mehr Hersteller auf spezielle Carbon-Kettenstreben, die durch gezielten Flex das Hinterbaulager in Achsnähe ersetzen. Zudem kommen bei den Highend-Modellen immer bessere, leichtere und steifere Kohlefasern zum Einsatz. Dennoch sind auch die XC-Fullys von den asketischen Gewichten früherer Jahre weit entfernt. Nur knapp unterbieten unsere beiden Testbikes die magische Zehn-Kilo-Marke, das aber auch zu fürstlichen Preisen. "Schuld" haben auch hier die immer abfahrtslastigeren Parts wie breite, stabile Reifen, breite Felgen, ausladende Lenker und natürlich Vario-Sattelstützen. Das alles treibt das Gewicht, aber auch den Fahrspaß auf Trails hoch

                    Weitere XC-Fullys:

                    • Canyon Lux Worldcup
                    • Cannondale Scalpel
                    • Cube AMS Zero 99
                    • Orbea Oiz
                    • Merida Ninety-Six

                    Downcountry-Fullys

                    • Federweg 110-120 mm, Federgabeln mit 34-mm Standrohren
                    • flache, moderne Geometrie
                    • abfahrtsorientierte Parts

                    Um den immer spektakuläreren Rennstrecken, aber auch dem Ruf nach mehr Fahrspaß gerecht zu werden, nehmen immer mehr Hersteller ihre 100-mm-Fullys aus dem Programm und gestalten die Neuauflagen deutlich progressiver. Die Bezeichnung für diese Kategorie ist mittelprächtig gelungen: Down-Country, ein Kunstwort, gebildet aus Downhill und CrossCountry. Down-Country-Bikes kommen mit Federwegen um 120 mm an Bug und Heck. Die Geometrien mit flachen Lenkwinkeln um 67°, manchmal gar 66°, sowie die sehr langen Reach-Werte unterstreichen ebenso die Abfahrtsorientierung wie die noch einmal stabileren Parts (Reifen, Felgen, Bremsen, Vario-Stützen). Unsere Prognose: Obwohl selbst die leichtesten Down-Country-Modelle – etwa die beiden in unserem Test – die XC-Fullys im Gewicht klar übertreffen, gehört die Zukunft im Rennsport den 120-mm-Bikes. Die meisten Neuerscheinungen in diesem Segment setzen bereits jetzt auf mehr Federweg, Trail-lastigere Geometrien und Parts. Es deutet sich an, dass dieser Trend sich fortsetzt. Positiv dabei: Das „Unwort“ Down-Country wäre dann schon wieder Geschichte.

                    Weitere Downcountry-Bikes

                    • BMC Fourstroke LT
                    • Canyon Lux Trail
                    • Lapierre XRM
                    • Mondraker F-Podium DC
                    • Simplon Cirex

                    Spezial / Softtails

                    • einzigartige Hinterbaukonzepte
                    • teils extreme Geometrien
                    • entziehen sich jeder Kategorie

                    Sie passen in kein Raster, schreiben bewährte Regeln von Racebikes bewusst um: Die Rede ist von zwei „Spezial“-Fullys, die sich nach den Eckdaten in keine der drei vorhergehenden Kategorien einordnen lassen und somit eine Einzelbetrachtung verdienen. Das Trek Supercaliber sorgt seit seinem Debüt in der XC-Welt für Aufsehen: Ein zusammen mit Fox entwickelter Dämpfer ist ins Oberrohr integriert und generiert am Heck 60 mm Federweg. Genereller Ansatz von Treks mutigem Konzept war es, ein schnelles Racebike zu konzipieren, welches nicht zwingend das geringe Gewicht, aber die Steifigkeit und Direktheit eines Hardtails mit der Traktion eines Fullys kombiniert. Jüngst stellte die Schweizer Marke Arc8 mit dem Evolve ein Fully vor, das sich einer einzigartigen Hinterbaukinematik bedient: Mittels Führungszylinder soll das Evolve eine ideale Kennlinie erreichen, dabei obendrein laut Hersteller einen federleichten Rahmen (um 1230 g ohne Dämpfer) bieten. On top ist das Arc8 flach und lang, fast wie ein Enduro, gezeichnet. Spannend, ob auch in Zukunft weitere Hersteller solch eigenwillige Bikes für den Renneinsatz zeigen.

                    So haben wir die XC-Bikes getestet

                    XC Konzeptvergleich
                    Christian Kohlhausen

                    Um vergleichbare Testbedingungen zu schaffen, betrieben wir für den Systemvergleich beispiellosen Aufwand: Auf dem Testtrack wurde eine professionelle Transponder-Zeitmessung installiert, die in vier verschiedenen Streckensektoren die Zwischenzeiten nahm und so Schwächen und Stärken der Kandidaten entlarvte. Zwei Testfahrer, selbst mit Rennerfahrung aus Weltcup und MTB-Bundesliga, beurteilten jedes Bike zunächst einzeln wie in unseren klassischen Radtests. Dann jagten sie jedes Bike zu je vier Runden über den Kurs. Um die Leistung zu überwachen, statteten wir jedes Testbike mit Wattmesspedalen von Garmin aus, die nach jedem Radwechsel kalibriert wurden. Zur bessern Vergleichbarkeit legten wir zudem ein enges Fenster der Durchschnittsleistung ("Normalized Power", NP) fest, die von den Fahrern je Runde getroffen werden musste. In der Tabelle unten stehen jeweils die Durchschnittszeiten und die mittlere Leistung. Alle Testbikes wurden im Serienzustand gefahren, aber nach den Bedürfnissen der Tester eingestellt, die Reifen auf 1,5 bar gebracht. Jedes Bike (außer Cannondale mit Lefty-Spezialnabe) wurde abschließend mit einem Referenzlaufradsatz* auf zwei Testrunden geschickt, um Nach- oder Vorteile der Serienlaufräder bzw. Reifen aufzudecken.

                    Der perfekte Testtrack in Bad Salzdetfurth

                    XC Konzeptvergleich
                    Christian Kohlhausen

                    Unweit von Hildesheim, neben der Autobahn A 7, wartet in Bad Salzdetfurth ein anspruchsvoller Racetrack, der extra für die Deutsche Cross-Country-Meisterschaft 2022 gebaut wurde. Insgesamt gilt es, je Runde 4,1 km und 115 Hm zu überwinden, unsere leicht verkürzte Runde umfasste 3,5 km und 100 Hm. Übrigens: Der Cross-Country-Loop im "Bike und Outdoor Park" (BOP) ist ganzjährig, auch in einer entschärften Version ohne Sprünge und technische Hindernisse, befahrbar. Ein für Familien empfehlenswerter Flowtrail befindet sich gleich nebenan. Und im Slopestyle-Bereich des Parks kommen Gravity-Fans auf ihre Kosten. Regelmäßig gibt es zudem Veranstaltungen rund ums MTB.

                    Die Ergebnisse im Detail: Den gesamten Test lesen!

                    Nach einem fordernden Testtag für Fahrer und Material konnten wir spannende Erkenntnisse zu den Racebikes gewinnen. Zahlen lügen nicht! Um das schnellste Bike der Welt zu küren, haben wir so viel geschwitzt und Daten erhoben wie noch nie.Den gesamten Test mit allen Rundenzeiten, Daten und Details kannst weiter oben im Artikel kaufen.

                    Alternativen: Günstigere Racebikes für verschiedene Einsatzzwecke

                    Kurz vor dem Rennen je nach Streckenbeschaffenheit das Bike aussuchen? Dieses Privileg haben nur Profis. Für alle anderen gibt es die Qual der Wahl, wenn es um die Kaufentscheidung geht: Welches Racebike passt zu mir und zu "meinen" Rennen?

                    Klar, egal ob Hardtail oder Fully: Jedes Bike funktioniert grundsätzlich auf allen Rennstrecken oder Trails dieser Welt. Jedoch gibt es eben Paradedisziplinen: So fährt sich ein Hardtail ohne Vario-Stütze auf sehr selektiven Kursen naturgemäß weniger souverän als ein Fully, dafür dürfte es einem 120-mmFully auf den typischen, langen Schotteranstiegen hiesiger Marathons aber schnell enteilen. Anhand der Ergebnisse des Konzeptvergleichs haben wir drei Gattungen für charakteristische Rennveranstaltungen in Europa definiert. Und dazu jeweils beispielhaft ein Bike herausgesucht, das zudem im Vergleich zu den acht zumeist sündteuren Highend-Bikes aus dem Systemtest auch das Budget spürbar weniger belastet.

                    Hardtail: Radon Jealous (ab 2699 Euro)

                    Hersteller

                    Hardtails haben gegenüber Fullys in der Regel einen klaren Gewichtsvorteil (circa 1–1,5 Kilo), kosten weniger, sind direkter in Handling und Kraftübertragung sowie wartungsärmer und weniger pannenanfällig. Was nicht dran ist, geht eben nicht kaputt – auch das kann im Rennen entscheidend sein. Generell gilt, dass Hardtails auf allen Strecken ihre Stärken ausspielen, die lange Anstiege, aber geringen technischen Anspruch im Upund Downhill aufweisen. Das ist bei vielen deutschen Mittelgebirgs-Marathons, aber auch auf steilen Alpenrennen oft der Fall. Wer bergab sicherer unterwegs sein will, rüstet eine Vario-Stütze nach. Auch Tourenbiker*innen, die ihr Glück eher auf Schotterpisten denn auf Trails suchen, werden bei Bikes wie unserem mehrfachen Testsieger Radon Jealous fündig.

                    Cross-Country: Cube AMS Zero 99 C:68 X Race 29 (ab 4199 Euro)

                    Hersteller

                    Im Talschuss schlagen 100mmFullys die Hardtails klar, zumindest wenn es nicht über glatt gebügelte Schotterstrecken geht. Dabei sind sie obendrein komfortabler. Komfort? Ja, auch der kann auf der Rennstrecke entscheidend sein, vor allem bei Langstrecken oder Mehrtagesevents gilt es, die Muskulatur, so gut es geht, zu schonen. Auch anspruchsvolle Uphills rocken XC-Fullys meistens schneller als Hardtails, weil ihre Hinterbauten mehr Bodenkontakt und damit Traktion und Vortrieb generieren. Wer also einen schnellen Allrounder sucht, der auf sehr vielen Rennstrecken voll überzeugen kann, kommt an einem klassischsportlichen Cross-CountryFully wie etwa dem beliebten Cube AMS kaum vorbei.

                    Downcountry: Canyon Lux Trail (ab 4399 Euro)

                    Hersteller

                    Mehr Federweg im Vergleich zu klassischen Cross-Country-Fullys beschert den sogenannten DownCountryFullys auch mehr Souveränität auf technischen Tracks. Vor allem die typischerweise verbauten, stabileren Parts sorgen aber für rund ein Kilo mehr Gewicht. Dennoch scheinen sich die 120mmBikes zumindest bei den immer anspruchsvoller werdenden Strecken im Cross-Country-Weltcup durchzusetzen und die Zukunft des ganzen Segments zu werden. Im Hobbybereich bieten sich Bikes wie das Canyon Lux Trail für alle die an, die gerne bei sehr technisch anspruchsvollen Rennen starten – und da auch ein wenig Spaß haben wollen. Perfekt sind die Bikes aber selbst für Tourenfans, denen die aktuellen Trailbikes mit 130 mm Federweg schlicht zu schwer geworden sind. Und ab und an eine Startnummer an den Lenker zu zippen ist mit so einem Bike ja eh drin.

                    Die aktuelle Ausgabe
                    05 / 2024
                     05 / 2024

                    Erscheinungsdatum 02.04.2024