Schluss mit Trail-Frust, diese 150-mm-Fullys garantieren Fahrspaß pur! MB ließ sieben Spielkameraden von der Leine ...
Schluss mit Trail-Frust, diese 150-mm-Fullys garantieren Fahrspaß pur! MB ließ sieben Spielkameraden von der Leine ...
Fahrspaß ohne Ende, dabei erzstabil und bergauf schneller, als der Dopingfahnder erlaubt – All-Mountain-Fans versprechen die Bike-Kataloge das Blaue vom Trail-Himmel.
Die Realität sieht anders aus: Immer mehr entfernen sich die Alleskönner aktuell von ihren robusten Idealen, werden peu à peu zum langhubigen Cross-Country-Flitzer oder straffen Trailbike amerikanischer Prägung. Per se eine tolle Entwicklung, denn so spricht die formidable 140/150-mm-Klasse eine immer breitere Käuferschicht an.
Freunde härterer Gangart indes vermissen wahre AM-Tugenden. Und werden diesen Test herbeisehnen: MB empfängt sieben ehrliche Aluminium-Häute ab 2100 Euro zum Fahrspaß-Stelldichein! Mit an Bord das stilprägende Specialized Pitch und Serientestsieger Trek Remedy, genauso wie spannende Newcomer, etwa von Fatmodul.
Und alle segeln unter diesen Fahnen: Robustheit vor Leichtbau, Down- vor Uphill, Schluckfreude vor Effizienz. Kurzum: Biking-Lust vor Radel-Frust!
Aber keine Furcht: Hier fauchen keine Bergab-Monster, die nur Fahrtechnik-Experten im Zaum halten. Ganz im Gegenteil, diese Fullys sind für jeden Biker mit Trail-Ambitionen der wahre Segen. Mehr noch, sie sind Amphetamine für die eigenen Fahrkünste! Warum? Weil sie fast die Reserven leichter Freerider zeigen und dabei so manches „tourige“ Enduro blass aussehen lassen.
Und weil sie dabei dank moderater Federwege zwischen 140 und 150 mm für Jederbiker sicher und spielerisch beherrschbar sind. Noch ein i-Tüpfelchen gefällig? Gerne: Obwohl von einem Marathon-Sieg weiter entfernt als englische Fußballer vom WM-Viertelfinale, erklimmen diese Rabauken selbst mächtige Alpengipfel aus eigener Kraft – auch wenn mehr Gelduld gefragt ist.
Ihr Wohnzimmer aber ist der Trail: Egal ob schroff und steil wie beim Test- und Fotoride in den Innsbrucker Bergen. Oder ob gespickt mit Kurven-Geschlängel, Jumps und Anliegern – wie auf der MB-Teststrecke bei Stuttgart, auf der die glorreichen Sieben ebenfalls antreten mussten.
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Der Reihe nach: Leichtbau ist bei Fullys, deren Einsatzspektrum bis hin zu Bikepark-Ausflügen reicht, logischerweise Mumpitz. Umso besser, dass die Testbikes fast ausnahmslos auf robuste, langjährig bewährte Antriebsparts und Anbauteile setzen.
Noch schöner, wenn dem sogar ein Hauch von Luxus anhaftet wie beim exzellent spezifizierten Cheetah. Dem Fahrspaß abträglich ist aber auch ein Mix rund um Srams X.7/X.9 und soliden Eigenparts nicht – wie etwa das Giant beweist.
Wichtiger sind eh clevere Detaillösungen wie etwa Bashguards oder Vario-Sattelstützen, griffige und pannensichere Reifen sowie bissige, standfeste Scheibenbremsen. Bei letzteren besitzt Avids Elixir das Monopol im Test: in verschiedenen Ausführungen, aber stets souverän – Klasse!
Cheetah, Focus und Specialized optimieren diesen Wurfanker sogar noch mit 203er-Disc an der Front. Auch bei der Bereifung gab‘s wenig zu mäkeln, nur Fatmodul und Focus leisten sich hier buchstäbliche Ausrutscher.
Wer‘s bergab krachen lassen will, benötigt eine laufruhige Geometrie. Gleichzeitig darf das AM-Fully nicht zum trägen Bock mutieren, sondern muss spielerisch zu dirigieren sein. Lenkwinkel um 68° sowie eine nicht zu hohe Front mit kurzem Vorbau und breitem Lenker (min. 680 mm!) schaffen diesen Spagat – vorbildlich zelebriert beim Trek, das der perfekten Geometrie extrem nahekommt.
Giant und Specialized interpretieren ihr All-Mountain-Dasein noch bergablastiger und liegen mit Lenkwinkeln um 67° extrem stabil im Downhill. Das Pitch benötigt dabei aber eine zupackende Führhand, um stets noch rechtzeitig die Kurve zu kratzen.
Ist die Rahmengeometrie das Herzstück des Bikes, dann ist das Fahrwerk quasi das Hirn. Denn die Anforderungen an ein vollgefedertes Bergrad sind komplex: Bergauf soll die Federung möglichst wenig wippen und bei steilen Anstiegen nicht wegsacken, dabei aber Traktion zum Klettern bereitstellen.
Im Downhill sind gegensätzliche Tugenden gefragt: feines Ansprech-verhalten, eine dosierte Freigabe des Federwegs mit Reserven gegen Durchschläge bei Drops und Sprüngen sowie keine „Durchrausch-Tendenzen“ etwa bei aggressiv durchfahrenen Anliegern.
Obwohl der Fokus in diesem Test eindeutig auf den Bergab-Eigenschaften liegt, überraschten die Hinterbauten mit durchweg guter Uphill-Performance. Speziell Fatmodul und Trek bieten Kinematiken, die fast das Effizienz-Niveau eines Marathon-Fullys erreichen.
Damit einher gehen leichte Abstriche im Downhill, wo sie nicht ganz so sensibel agieren, weniger satt auf dem Trail liegen. In dieser Beziehung überragt das Giant die Konkurrenz mit einem ungemein „saftigen“ Heck, das viele Enduros neidisch machen würde.
Prima: Auch an der Front ist das Niveau inzwischen ausnahmslos hoch. Fox (Float 150 und Van 140) sowie Rock Shox (Pike und Revelation) stellen Federgabeln, die fein ansprechen und genügend Reserven für grobes Gelände besitzen.
Dabei gefielen den Testern die komfortbetonten Füchse sowie die „betagte“ Pike einen Tick besser als die eher straff arbeitenden Revelations. Als einziger Hersteller setzt Cannondale auf eine schwerere Stahlfedergabel – für das Airtime liebende RZ X aber eine sehr passende Wahl!
Auf Forken mit Absenkmöglichkeit muss der Käufer in dieser noch erschwinglichen Preislage zumeist verzichten, nur Fatmodul und Focus bieten eine Niveauregulierung an der Front. Giftige Anstiege jenseits der 20-Prozent-Marke gelingen so spürbar besser, aber auch mit den Bikes ohne Vario-Gabel müssen Biker auf alpine Kraxeleien nicht verzichten.
Garant dafür sind die ausgewogenen Geometrien mit Sitzwinkeln von mindestens 73° sowie das mit im Schnitt 13 Kilo überraschend faire Gewicht dieser Trail-Haudegen – die zudem auch noch Tuningpotenzial bieten.
Neben Cannondale und Specialized schwächelt vor allem das Focus bergauf: Die Sitzposition ist zu weit hinter dem Tretlager, das Gewicht mit 14,5 auch für ein bergabbetontes 150-mm-Fully zu hoch. So mangelt es an Spritzigkeit.
Sorgen, die Cheetah und Fatmodul nicht anhaften: Diese Konditionsbolzen empfehlen sich für Touren im harten, gerne auch hochalpinen Gelände. Cannondale und Specialized hingegen sind eher auf angelegten Trails mit Sprüngen und Anliegern in ihrem verspieltem Element, scheuen selbst vor Bikepark-Auftritten nicht zurück – auch wenn sie den Drei-Meter-Drops besser der Freeride-Fraktion überlassen. Als wunderbar gelungene Alleskönner profilieren sich Trek und Giant.
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Bei der Federgabel gehen, soweit vorhanden, die Gewichte von Fernbedienung und Steckachse mit ein. Das Laufradgewicht ist die Summe aus Laufradsatz, Schläuchen, Felgenbändern, Reifen, Schnellspannern, Ritzelpaket, Bremsscheiben sowie allen Schrauben. Die Gewichte der Laufräder lassen Rückschlüsse auf das Beschleunigungsvermögen der Bikes zu – je leichter, desto besser.
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Sie sorgen für präzise Lenkmanöver und sicheren Sitz des Vorderrads – Steckachsen sind bei AM-Fullys Pflicht. Besonders die 20-mm-Rock-Shox-Achse bringt höhere Steifigkeiten.
Obligatorisch zur Montage einer Kettenführung oder der Hammerschmidt-Kurbel. Prima: Sechs der sieben Testbikes setzen auf den ISCG-Standard, nur am Giant fehlt die Aufnahme leider.
Wohl der Garant für Fahrspaß schlechthin! Schade also, dass nur Focus serienmäßig den „Sessellift“ verbaut. Beim Fatmodul war die Vario-Stütze gegen 200 Euro Aufpreis montiert.
Schauen knuffig aus und garantieren ein direktes Handling – bei flachen Lenkwinkeln um 68° sind kurze Vorbauten ein Muss. 60 mm wie am Focus sind bei Fun-AMs gerade recht!
Von Cannondale, Focus und Specialized statt des dritten Kettenblatts verbaut, bewahrt der Schlagschutz vor Zahnausfall im Gelände. Und das große Blatt? Vermissten die Tester nicht!
Es müssen nicht zwingend 2,4-Zöller sein, aber Top-Grip und Pannenschutz verhindern Trail-Frust! Wie beim Specialized Eskar – rollt wie ein Sack Nüsse, klebt aber perfekt am Untergrund.
Solche Wuchtbrummen wie am Fatmodul sorgen für eine signifikant steifere Frontpartie. Zudem erlaubt der Oversize-Standard den Einbau aller gängigen Gabelschaft-Maße.
Abspringende und ständig klappernde Ketten nerven auf ruppigen Trails, aber nur Specialized löst das Problem mit einer Kettenführung. Klein, leicht, fast unscheinbar – perfekt!
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1. Platz: Trek Remedy 7
2. Platz: Giant Reign 1
3. Platz: Fatmodul EC 02 Ant
Dank erstklassiger All-Mountain-Geometrie rasiert das Trek in perfekter Manier ums Eck. Das Giant benötigt einen Hauch mehr Nachdruck, das Fatmodul gefällt mit Spritzigkeit und berechenbarem Handling.
1. Platz: Giant Reign 1
2. Platz: Specialized Pitch Pro
3. Platz: Trek Remedy 7
Flache Geometrie und sattes Fahrwerk: Bergab ist das Giant nicht zu schlagen – selbst Enduros müssten sich hier mächtig anstrengen. Das robuste Specialized gefällt mit viel Laufruhe, das Trek mit brillantem Handling.
1. Platz: Giant Reign 1
2. Platz: Trek Remedy 7
3. Platz: Specialized Pitch Pro
Federgabel und Hinterbau bilden das Fahrwerk. Erneut trumpft das Giant auf, keines liegt satter auf dem Trail. Das Trek bietet mehr Effizienz, ist bergauf somit besser. Das etwas „betagte“ Pitch überrascht positiv.
1. Platz: Specialized Pitch Pro
2. Platz: Giant Reign 1
3. Platz: Fatmodul EC 02 Ant
Volle Dröhnung Fahrspaß für 2099 Euro: Beim Specialized wird buchstäblich was geboten! Auch Giant und Fatmodul überzeugen beim hier zugrunde gelegten Quotienten aus Endpunktzahl und Preis.
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Das spaßbetonte Specialized sichert sich dank „nice price“ den Kauftipp. Während das Trek als bester Allrounder im Test begeistert, birgt das Giant noch einen Schuss mehr Downhill-Performance – und rockt so zum Testsieg.
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