Die MountainBIKE-Testredakteure waren wieder unterwegs und haben Bike-Parts und Equipment im Langzeittest unter die Lupe genommen.
Die MountainBIKE-Testredakteure waren wieder unterwegs und haben Bike-Parts und Equipment im Langzeittest unter die Lupe genommen.
Was leisten die Race-Schuhe Pro MTB von Specialized, wie schlagen sich Mavics Crossmax SLR-Laufräder im harten Alltag und was kann Hopes Helmlampe Epic?
Das Dauertest-Team von MountainBIKE war mit den Testprodukten über mehrere Wochen und Monate unterwegs – auf den folgenden Seiten finden Sie die Ergebnisse.
Weitere aktuelle Tests
Ein reinrassiger Racer: Mit rund 350 Gramm (bei Testgröße 41), bombensicher sitzendem X-Link-Verschluss und steifer Carbon-Mittelsohle scheint das Einsatzgebiet des Specialized Pro MTB auf den ersten Blick völlig klar. Oder? Im Selbstversuch stürzte sich MB-Testredakteur Thorsten Lewandowski in den Race-Schuhen in eine wirklich harte Bewährungsprobe: Auf dem Westweg im Schwarzwald mussten die Treter rund 300 Kilometer und über 9000 Höhenmeter in fünf Tagen überwinden. Dabei ging es von Pforzheim nach Basel keineswegs nur über fahrbare Abschnitte – der ruppige Charakter des Nordschwarzwaldes mit seinen verblockten Auf- und Abfahrten mutierte in vielen Fällen zur materialmordenden Schiebe- und Tragepassage. Ergebnis: Die Pros nahmen‘s mit professioneller Gelassenheit. Test bestanden!
Als Racer superb, als Tourer überraschend robust und bequem: Der „Pro MTB“ ist ein wirklich vielseitiger Schuh! Preis: 199,90 Euro/Größen: 39–44 (+ 43,5 und 44,5)
Supersteif, relativ günstig, nicht zu schwer – die vormals nur stahlgefederte Pike macht in der Luftversion viel Wind im All-Mountain-Segment und bewies sich ein halbes Jahr im Dauertest. Mit Erfolg: Abgesehen von Kratzern auf Oberfläche und Decals überstand die Pike auch heftiges Trailfeuer ohne Buchsenspiel oder Ölaustritt, verwöhnte mit sensiblem Ansprechverhalten, schluckfreudigen 147 mm Hub (MB-Laborwert) und spürbar steifem Fahrverhalten dank Steckachse. Das Setup mit Dual-Air, Zugstufe, Low-Speed-Compression und Floodgate ist komplex, mit diesem MB-Tipp gelingt‘s: Erst die Luft ablassen, dann die Positivkammer auf 25 % Sag abstimmen, schließlich so viel Luft in die Negativkammer, bis sich die Gabel minimal zusammenzieht.
Volle Funktion bei wenig Wartung! Außer ab und zu etwas Gabelöl auf die Standrohre bestand die Pike den Dauertest auch „ungepflegt“. Preis: 759 Euro/Gewicht: 2113 Gramm
Scheibchen wechsle dich – mit fünf Tönungen hielt MB-Testchef Alex Walz in den vergangenen Monaten stets zugfrei die Augen offen. Auch diverse Bodenproben überstand die Bike-Brille unbeschadet, die Gläser bekamen keinen Kratzer ab. Leider schränkt der Rahmen das Sichtfeld merklich ein.
Die luxuriös ausgestattete Profive ist ein robuster Begleiter unter allen Bedingungen. Preis: 115 Euro/Gewicht: 29 Gramm
Abgerundete Kanten, nicht zu breit – der Yutaak bietet Fahrern, die gern aus dem Sattel gehen, viel Bewegungsfreiheit. Wer hier mal aneckt, wird nicht mit blauen Flecken bestraft. Sie sitzen lieber? Dank straffer Polsterung bot das Sitzmöbel auch auf langer Alpen-Tour viel Komfort. Leider ist die aufgeraute Kevlar-Cordura-Satteldecke etwas schmutzanfällig.
Bequem, äußerst robust, akzeptables Gewicht – der ideale All-Mountain-Sattel. Preis: 92,50 Euro/Gewicht: 264 Gramm
25 Jahre dauerte es, bis Shimano seiner XT-Gruppe endlich ein „eigenes“ Pedal unter dem bewährten Label gönnte. Gerade rechtzeitig zur Wintersaison! In der wurde das PD-M770 von der MB-Testcrew kräftig getreten, über matschige Trails gejagt, durch Eis und Schnee geprügelt. Bindungsstress? Keine Spur! Die Kompaktlager laufen weich wie Watte, die CrMo-Achsen blieben spiel- und rostfrei. Dazu garantierte der definierte SPD-Mechanismus Sicherheit in jeder Situation, klickte auch im vollgesifften Zustand zuverlässig ein und aus. Für Grammfeilscher sind die XT-Clickies mit 350 g aber zu pummelig geraten.
Mit erstklassigem Finish und Top-Lagern glänzte das XT-Pedal auch unter winterlichen Bedingungen. Preis: 89,95 Euro/Gewicht: 350 Gramm
Schlammpackungen auf der Alb, Feinstaubattacken bei Biketests im Vinschgau, Stürze im Bikepark – auf dem Buckel von MB-Redakteur André Schmidt musste der Nomad einiges einstecken. Und das mit Bravour: keine geplatzten Nähte, keine Scheuerstellen oder gar Risse. Einstecken war generell das Motto. Ob Biketool, Pumpen, CC- oder Fullface-Helm, Protektoren und Salamistulle – in den zig Netz- und Außentaschen fand alles (s)einen Stammplatz. Als extra clever erwies sich die „Alu-Tasche“ für Wertpapiere und die Trinkblase mit Klickventil. Kritik: Die Bauch-Strips baumeln lose, das eng anliegende Mesh-Gewebe sorgt bei Hitze für eine Klimakatastrophe am Rücken.
Der steckt was weg! Klasse verarbeitet, begeisterte der Nomad mit pfiffiger „Ver-Packung“ auf der Tour wie im Bikepark. Preis: 99,95 Euro/Volumen: 19 Liter + 3 Liter Blase
MB-Bildmanagerin Alex Guiterrez verbrachte den Bike-Winter mal bei knapp über null Grad im Schwarzwald, mal bei knalligem Sonnenschein in ihrer Wahlheimat Südfrankreich. Ihr engster Begleiter? Das speziell auf die Anatomie und die „Schwitzgewohnheiten“ von Bike-Mädels geschnittene Unterhemd Diadora Hidden Power. Kraft, die im Stoff steckt: sehr weich und anschmiegsam, angenehm warm, trocknete nach anstrengenden Anstiegen schneller, als man Schweißausbruch buchstabieren kann.
Wärmend ohne Hitzestau: Das Diadora machte stets eine gute Figur. Preis: 38 Euro/Größen: XS, S/M, L/XL
Im MB-Laufradtest (03/2008) fuhren die superleichten und extrem steifen Top-Laufräder der Franzosen verdient den Testsieg ein. Doch was bringt der harte Alltag? Bereits im letzten Jahr rockte MB-Chefmechaniker Christian Pauls 1000 All-Mountain-Kilometer mit den Leichtgewichten. „Die Spurtreue lässt bei einem Fahrergewicht um 80 Kilo zu wünschen übrig“, notierte Pauls. Aber: Obwohl nicht für den AM-Einsatz konzipiert, hielten die SLR! Anschließend wechselten die Runden mit der roten Speiche in das Marathon-Fully von MB-Redakteur Thorsten Lewandowski. 1200 Trainingskilometer konnten den Mavics ebenso wenig anhaben: Ein kleiner Seitenschlag am Hinterrad war schnell zentriert, und auch die Sperrklinken im Freilaufkörper zeigten nur geringen Verschleiß.
Superschnell und extrem stabil: Die SLR unterstrichen den Testsieg selbst im AM-Einsatz. Top! Preis: 875 Euro/Gewicht: 1653 Gramm
Cooler Look und ein molliges Temperaturgefühl in der kalten Jahreszeit – das fesche Kanada-Hoodie verwöhnte die MB-Crew als „Überzieher“ im frostigen Testalltag. Im Bike-Einsatz zeigte die Race Face aber Schwächen. Zu kurz geschnitten, rutschte sie selbst bei aufrechter Sitzposition am Rücken hoch, zudem nervten die labbrigen Armbündchen.
Mit legerem Schnitt überzeugte die Hoodlum beim Après-Biken, nicht auf dem Rad. Preis: 130 Euro/Größen: S–XL
Von Assos ist das Dauertest-Team Qualität gewohnt. Logisch, denn wer meist teurer ist als die Konkurrenz, sollte auch überdurchschnittliche Qualität liefern. Während MB-Redakteur Thorsten Lewandowski noch immer Fahrstunden in die Wärmespender steckt, lag das zweite Paar nach wenigen Wochen kaputt auf seinem Schreibtisch. Diagnose: gerissene Naht – ohne Fremdeinwirkung! Assos: „Ein Einzelfall.“ Hoffentlich ...
Wer keinen „Montagshandschuh“ erwischt, behält sicher warme Hände. Preis: 69 Euro/Größen: XS–XL
Abend für Abend hetzte MB-Trainee Rainer Sebal mit der Epic am Helm über die dunklen Trails von Stuttgart. Die Hope (Kauftipp MB 12/07) trotzte Regengüssen, Schlammschlachten und blieb auch vom Beschuss durch Hagelkörner unbeeindruckt. Ohne Zwischenladen bringt der Akku auch nach über vier Stunden noch die volle Leistung. Einziges Manko: Der kurze Klettriemen passt nicht für jeden Helm.
Die kompakte Epic-LED-Helmlampe sorgte für sorgenfreie Nightrides. Preis: 348 Euro/Gewicht: 408 Gramm
Kettenführung? Das ist doch nur für Downhiller! Von wegen: MB-Weltenbummler Mike Schmid fuhr die leichte, schaltbare Kombi aus gummierter Führungsrolle und Alu-Bashguard sogar beim Alpencross. Zwei Blätter, das „große“ bis 38 Zähne, brachten ihn über alle Berge, nur in der Ebene vermisste er das dritte Kettenblatt. Super: Die Rolle lief auch nach Schlammpackungen flüsterleise, die gedichteten Rillenkugellager benötigten keinerlei Wartung.
Nach zigtausend Kilometern läuft die Kettenführung MRP LRP Alloy wie am ersten Tag. Preis: 120 Euro mit Bashguard.
Ein Jahr lang schmiegte sich der robuste Trinkrucksack an den Rücken von MB-Testerin Alex Gutierrez, bestand den Dauertest mit Bravour: keine Risse, keine kaputten Nähte. Merkmal „SL“: Die Lady-Bags sind kürzer geschnitten, haben peppige Farben. Außerdem überzeugte er mit typischen Deuter-Tugenden: clevere Fachaufteilung, Top-Tragekomfort auch auf langer Tour.
Der Lady-Rucksack punktet mit robuster Verarbeitung. Nur ein Regenschutz fehlt. Preis: 70 Euro/Volumen: 6 l