Was uns gefällt:
Sehr leichtes Gesamtpaket
Äußerst vortriebswillig
Agil-direktes, spritziges Handling
Was uns nicht gefällt:
Im Vergleich wenig Fahrkomfort
Testurteil
März 2018, Stellenbosch in Südafrika. Der Neuseeländer Sam Gaze gewinnt sensationell den ersten Cross-Country-Weltcup der Saison. Sein Bike: das Epic. 9410 Gramm! Das Specialized unterbietet nicht nur klar die magische 10-Kilo-Marke, es ist auch das leichteste Bike im Test.
Und das, obwohl es viel Zubehör „mitschleppt“: Flaschenhalter inkl. Minitool, im Steuersatz verborgener Kettennieter sowie Ersatz-Ket- tenschloss. Noch einen Ersatzschlauch im Racer-Stil an die Sattelstütze getapet – und alles ist an Bord! Okay, der Fahrer fehlt noch.
Und der nimmt zwar ausreichend sportlich, doch nur in dezenter Streckung Platz, auch die hohe Front überrascht. Also mehr Tourer als Racer? Nö, schon beim ersten Pedal-Zucken wird klar, hier geht’s voran!
Das Epic beschleunigt dank leichter Carbon-Räder und extrem flinker Reifen so feurig wie kein anderes Testrad, wandelt das Muskelspiel kompromisslos in Vortrieb um, kraxelt mit unverschämter Leichtfüßigkeit. Das alles ist auch ein Verdienst der legendären „Brain“-Dämpfung.
In Gabel wie am Hinterbau (mit dem Federbein verbunden) sitzen Massenträgheitsventile. Diese reagieren auf Stöße vom Untergrund, geben nach einem „Initialschlag“ den Hub frei. Ist der Untergrund eher glatt bzw. bewegt sich der Fahrer etwa im Wiegetritt, bleibt das Fahrwerk straff.
Die Auslösehärte ist einstellbar. Am Hinterrad funktioniert das klasse, auch wenn sich das Epic immer einen Hauch(!) ruppiger anfühlt als die Konkurrenz. Dafür spart sich der Fahrer den steten Griff zum Lockout-Remote.
An der Gabel hat Specialized das System überarbeitet, das erste Viertel des Hubs ist nun immer „offen“, was der SID-Brain-Gabel mehr Sensibilität schenkt – sich in harten Passagen aber immer noch wenig komfortabel anfühlt.
Überhaupt lässt sich der Uphill-König bergab von der Konkurrenz wieder einfangen. Das Epic wedelt zwar höchst agil, mit messerscharfem Handling ins Tal, der hohe Schwerpunkt, der eher steile Lenkwinkel, die weniger bissigen Reifen sowie das angesprochen straffe Fahrwerk mahnen aber zur präzisen Linienwahl.
Die Ausstattung ist Specialized-typisch speziell, ragt mit Shimanos XTR Di2 aber angenehm aus dem Sram-Eagle-Einerlei hervor.
Modelljahr | 2018 |
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Preis | 9999 Euro |
Gewicht | 9,4 kg |
Rahmengewicht | 2006 g |
Federgabel | 1529 g |
Gewicht Laufräder | 3278 g |
Vertriebsweg | Fachhandel |
Verfügbare Rahmenhöhen | S, M, L, XL |
Getestete Rahmenhöhe | M |
Rahmenmaterial | Carbon |
Lenkkopfsteifigkeit | 67,6 Nm/° |
Federgabel | Rock Shox SID World Cup PS Brain |
Federweg getestet | 100 mm |
Federbein | Rock Shox/Specialized Micro Brain AS |
Federweg getestet | 100 mm |
Gänge und Übersetzung | 1 x 11: 30 Zähne vorne, 10–42 Zähne hinten |
Schaltwerk | Shimano XTR Di2 |
Schalthebel | Shimano XTR Di2 |
Kurbel | Race Face Next SL |
Umwerfer | – |
Bremse | Shimano XTR Race |
Bremsen-Disc vorne | 180 mm |
Bremsen-Disc hinten | 160 mm |
Sattelstütze | S-Works FACT Carbon |
Vorbau | S-Works SL 75 mm |
Lenker | S-Works Carbon 720 mm |
Naben | Roval Control SL Carbon |
Felgen | Roval Control SL Carbon |
Laufradgröße | 29 '' |
Reifen | S-Works Fast Trak 2Bliss 2,3"/2,1" |
Testurteil | Sehr gut (224 Punkte) |
Specialized S-Works Epic XTR Di2 (Modelljahr 2018) im Vergleichstest
Schnell, schneller, Specialized. Das edle Epic ist im Spurt unschlagbar, klettert ungemein leichtfüßig, ja feurig! Bergab liegen die anderen Bikes satter, wer seinen Sport beherrscht, wird aber auch da seine Freude an diesem Leichtbau-Boliden haben.