Wer ein betont spritziges, direktes, ja, aggressives Racefully sucht, sitzt auf dem wunderschönen Specialized S-Works Epic FSR World Cup goldrichtig. Auch Fahrwerk und Parts sind super. Knapp am „überragend“ vorbei.
Wer ein betont spritziges, direktes, ja, aggressives Racefully sucht, sitzt auf dem wunderschönen Specialized S-Works Epic FSR World Cup goldrichtig. Auch Fahrwerk und Parts sind super. Knapp am „überragend“ vorbei.
Was uns gefällt:
Agiles, verspieltes Handling
Brain-Hinterbau arbeitet top
Leichte, spritzige Laufräder
Was uns nicht gefällt:
Relativ steile Frontpartie
Testurteil
Wohl kein Racefully hat mehr Rennmeter im Weltcup absolviert als das Specialized Epic. Schuld ist Jaroslav Kulhavy, Olympiasieger von 2012. Der Tscheche schwört auch auf leichten Strecken, wo die Konkurrenz das Hardtail wählt, auf Vollfederung.
Apropos: Clou am Specialized S-Works Epic FSR World Cup ist die „intelligente“ Brain-Federung. Am Heck und in der Gabel sitzt ein Massenträgheitsventil, das die Federung nur bei Stößen vom Untergrund freigibt – ein Lenker-Remote zur Straffung des Fahrwerks (wie bei den sieben anderen Testbikes) ist unnötig. Wobei der Auslösewiderstand vorne stufenlos, hinten in vier Klicks regulierbar ist.
Speziell am viergelenkigen Hinterbau funktioniert dies in der Praxis perfekt, die Gabel empfanden wir mit höherer Brain-Stufe etwas störrisch. Netter Nebeneffekt: Ohne Doppel-Remote fehlen auch zwei Züge, das Cockpit des Specialized S-Works Epic FSR World Cup sieht im Vergleich herrlich „clean“ aus, das ganze Bike wirkt elegant und schnell.
Und das ist es auch! Zwar unterbietet das Specialized S-Works Epic FSR World Cup nur hauchdünn die 10-Kilo-Marke (Brain treibt das Rahmengewicht hoch), dafür ist die rotierende Masse dank der Carbon-Wheels verführerisch leicht. Das lockt zu hemmungslosem Vollgas in allen Biker-Lagen, das Specialized S-Works Epic FSR World Cup ist von bestechender Spritzigkeit, dabei angespornt vom wippfreien, dennoch sehr traktionsstarken Heck – fantastisch.
Im Talschuss behält das Specialized S-Works Epic FSR World Cup seinen hochagilen Charakter bei. Extrem direkt im Handling, wedelt es herzhaft und verspielt von Kurve zu Kurve.
An die eigentümliche Frontpartie mussten wir uns aber gewöhnen: Der Lenkwinkel steht mit 71° außerordentlich steil, der lange 100-mm-Vorbau zwingt einen noch weiter über das Vorderrad. So ganz satt und sicher liegt das Specialized S-Works Epic FSR World Cup daher nicht, obwohl der Hinterbau erneut brilliert: sensibel, stabil, schluckfreudig.
Typisch Specialized, die (edle) Ausstattung ist bis ins Detail durchdacht. Und: zwei Flaschenhalter im Rahmen.
Modelljahr | 2017 |
---|---|
Preis | 8499 Euro |
Gewicht | 10,0 kg |
Rahmengewicht | 2370 g |
Federgabel (Gewicht) | 1521 g |
Gewicht Laufräder | 3396 g |
Vertriebsweg | Fachhandel |
Verfügbare Rahmenhöhen | S, M, L, XL |
Getestete Rahmenhöhe | M |
Rahmenmaterial | Carbon |
Lenkkopfsteifigkeit | 74,5 Nm/° |
Federgabel | Rock Shox SID Brain World Cup |
Federweg getestet | 100 mm |
Federbein | Fox/Specialized Future-Shock Mini-Brain |
Federweg getestet | 95 mm |
Gänge und Übersetzung | 1 x 12: 34 Zähne vorne, 10–50 Zähne hinten |
Schaltwerk | Sram XX1 Eagle |
Schalthebel | Sram XX1 Eagle |
Kurbel | Sram XX1 Eagle |
Umwerfer | - |
Bremse | Sram Level Ultimate |
Bremsen-Disc vorne | 160 mm |
Bremsen-Disc hinten | 160 mm |
Sattelstütze | S-Works Carbon |
Vorbau | Syntace F109 100 mm |
Lenker | Specialized 730 mm |
Naben | Roval Control SL Carbon |
Laufradgröße | 29 '' |
Reifen | Specialized Fast Trak/Renegade 2Bliss 2,1" |
Testurteil | Sehr gut (223 Punkte) |
Specialized S-Works Epic FSR World Cup (Modelljahr 2017) im Vergleichstest