Scott kann Plus-Bike! Das Scott Scale bügelt gleichsam gelassen wie agil den Trail runter. Dabei zeigt das Bike dank leichter Laufräder und 2 x 11-Antrieb auch amtliche Toureneigenschaften.
Scott kann Plus-Bike! Das Scott Scale bügelt gleichsam gelassen wie agil den Trail runter. Dabei zeigt das Bike dank leichter Laufräder und 2 x 11-Antrieb auch amtliche Toureneigenschaften.
Was uns gefällt:
Gute Laufrad-Reifen-Kombi
Tolles Handling
2-fach Antrieb für Touren
Was uns nicht gefällt:
Bremsen und Gabel schwach
Testurteil
Wenn eine Marke bewiesen hat, dass sie das Thema 27,5 Plus verstanden hat, dann Scott. Die Schweizer geben ihren Plus-Boliden über Gewichtsdiät und ausgewogene Geometrie meist genug Spritzigkeit mit, um die Nachteile der trägeren Reifen zu kaschieren. Das setzt sich beim Scott Scale Plus fort. Mit 13,2 kg ist es für ein Hardtail zwar nicht gerade leicht – fürs Mittelfeld reicht es in diesem Test dennoch. Trotz des schweren, sehr steifen Alurahmens.
Boden gut macht das Scott Scale mit den leichten Syncros-Laufrädern, zudem trifft Scott mit dem Maxxis Rekon+ die perfekte Reifenwahl. Der Allround-Pneu rollt ohne große Reibungsverluste vorwärts und bietet in Kurven dennoch viel Halt. Im Steilen hängt das Scott das Gros der Konkurrenten ab, weil sich zu den leichten Laufrädern der einzige 2 x 11-Antrieb im Feld gesellt – und damit die beste Übersetzung für lange, auch alpine Anstiege.
Der Fahrer kann das Scott Scale, sportlich-komfortabel sitzend, super den Berg hochpushen und hält die Front immer am Boden. Da blitzen gar die Race-Tugenden auf, die ein Hardtail mitbringt, weil es mit der Rennmaschine Scale RC verwandt ist.
Im Kern ist das Plus-Scale allerdings ein Trail-Fresser. Insgesamt lang geschnitten und mit sehr flachem 66°- Lenkwinkel, bügelt das Bike souverän über Stock und Stein, überfordert dabei die zu progressive Recon-Forke sogar. Die Rock-Shox-Gabel kam uns schon im mittleren Federwegsbereich sehr hart vor.
Sei’s drum, es macht dennoch einfach Spaß, das Scott über das kurze Heck mit Highspeed in die Kurven zu drücken. Schnelle Kehren liebt das Scott Scale Plus, langsame weniger. Typisch für Bikes mit langem Radstand und schwerfälligen Plus-Reifen. Wie die störrische Gabel sorgt auch die schwache Shimano-Bremse für Punktabzug – was das Scale ganz knapp das eigentlich hochverdiente „sehr gut“ kostet.
Modelljahr | 2017 |
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Preis | 1799 Euro |
Gewicht | 13,2 kg |
Rahmengewicht | 2033 g |
Federgabel (Gewicht) | 2229 g |
Gewicht Laufräder | 4731 g |
Vertriebsweg | Fachhandel |
Verfügbare Rahmenhöhen | S, M, L, XL |
Getestete Rahmenhöhe | L |
Rahmenmaterial | Aluminium |
Lenkkopfsteifigkeit | 121,3 Nm/° |
Federgabel | Rock Shox Recon RL Silver |
Federweg getestet | 120 mm |
Gänge und Übersetzung | 2 x 11: 36/22 Zähne vorne, 11–36 Zähne hinten |
Schaltwerk | Shimano XT |
Schalthebel | Shimano SLX |
Kurbel | Shimano SLX |
Umwerfer | Shimano SLX |
Bremse | Shimano M425/M397 |
Bremsen-Disc vorne | 180 mm |
Bremsen-Disc hinten | 160 mm |
Sattelstütze | Syncros (Vario, 125 mm) |
Vorbau | Syncros FL 2.0 60 mm |
Lenker | Syncros FL 2.0 770 mm |
Naben | Shimano Deore |
Felgen | Syncros X35 |
Reifen | Maxxis Rekon+ Exo TR 2,8" |
Testurteil | Gut (199 Punkte) |
Scott Scale 720 Plus (Modelljahr 2017) im Vergleichstest