Was uns gefällt:
Extrem laufruhig
Mächtiges Fahrwerk
Sehr antriebsneutral
Klettert zielstrebig
Testurteil
Einen kurzen Moment denkt Lesertesterin Doreen daran, abtrünnig zu werden. Kurz nach dem zähen Anstieg zum Höhenkirchlein oberhalb von Brixen. „Ich wollte mir ja eigentlich ein All-Mountain kaufen, da wusste ich aber noch nicht, dass es Enduros gibt, die berghoch so gut sind“, sagt sie und trifft mit ihrem Urteil genau ins Schwarze.
Was für das Topmodell Ransom 900 Tuned in unserem Test vor zwei Ausgaben galt, gilt auch für das Ransom 910. Es ist ein sehr roll- und kletterfreudiges Enduro, obwohl die massiven 29 x 2,6"-Schlappen und die 13,9 Kilo Gewicht anderes verheißen. Stattdessen gibt die herausragende Tretposition den Takt vor: Schaltet man per „Twinloc“-Hebel am Lenker den „Traction-Modus“ am Dämpfer zu, hebt sich der Sitzwinkel um 1,5°.
Der Fahrer kommt dann nicht nur in den Genuss eines strafferen Hecks mit auf 120 mm verkürztem Federweg, sondern sitzt auch perfekt ausbalanciert im Bike, hält die Front auf dem Boden und kann mit viel Schmackes pedalieren.
Ist das Ransom bergauf schon schnell, bleibt für bergab nur das Urteil: superschnell. Das nicht ultrasensible, aber schluckfreudige 170-mm-Fahrwerk, die mächtigen Reifen und der flache 64°-Lenkwinkel lassen so etwas wie Versagensängste selbst im extremsten Gelände gar nicht erst aufkommen.
Egal was sich in den Weg stellt, das lange Ransom prescht unaufhaltbar darüber hinweg. Auch Doreen lobte, wie gut ausbalanciert man dabei im Rahmen steht. Über das kurze Heck lässt sich das Scott zudem wunderbar kontrolliert in die Kurven legen, auch wenn es sich dabei nicht unbedingt verspielt-spritzig anfühlt.
Die fetten Pneus vermitteln vor allem in schnellen Kurven zudem ein leicht schwammiges und indirektes Fahrgefühl, walzen dafür aber souve- rän über kleinere Hindernisse hinweg.
Doreen Buse, 44 Jahre: Ein All-Mountain suchte die Sportpädagogin und Trail-Surferin in Brixen eigentlich. Wir haben die Wiesbadenerin auf ein vortriebsstarkes Enduro gesetzt und beinahe zum Fremdgehen verleitet.
Modelljahr | 2018 |
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Preis | 5499 Euro |
Gewicht | 13,9 |
Rahmenhöhen | S, M, L, XL |
Rahmenmaterial | Carbon (Aluminium-Heck) |
Federgabel | Fox 36 Float Performance Elite |
Federweg getestet | 170 mm |
Federbein | Fox Nude TR Evol |
Federweg getestet | 170 (120) mm |
Gänge und Übersetzung | 1 x 12: 32 Zähne vorne, 10–50 hinten |
Schaltwerk | Sram GX Eagle |
Schalthebel | Sram GX Eagle |
Kurbel | Sram GX Eagle |
Umwerfer | - |
Bremse | Shimano XT (M8020) |
Bremsen-Disc vorne | 180 mm |
Bremsen-Disc hinten | 180 mm |
Sattelstütze | Fox Transfer Performance (Vario, 150 mm) |
Vorbau | Syncros XM 50 mm |
Lenker | Syncros Hixon 780 mm |
Naben | Syncros Revelstoke 2.0 |
Felgen | Syncros Revelstoke 2.0 |
Reifen | Maxxis Minion DHF Exo TR 2,6" |
Testurteil | Sehr gut (221 Punkte) |
Scott Ransom 910 (Modelljahr 2018) im Vergleichstest
Mit dem Ransom ist Scott ein großer Wurf gelungen. Das Enduro glänzt mit extremer Tempofestigkeit, enormer Laufruhe und ausblanciertem Handling – und es klettert dazu richtig gut.