Wenige Marken besitzen eine solch treue Kundschaft wie Santa Cruz. Und das Santa Cruz Nomad CC? Erstaunlich behände aufwärts und „brutal“ bergab lässt es nur Ausstattungswünsche offen.
Wenige Marken besitzen eine solch treue Kundschaft wie Santa Cruz. Und das Santa Cruz Nomad CC? Erstaunlich behände aufwärts und „brutal“ bergab lässt es nur Ausstattungswünsche offen.
Testurteil
Als Pro-Skater Rob Roskopp mit seinem Mentor (und Besitzer der damals legendären Santa-Cruz-Skateboards) Rich Novak 1993 die fixe Idee hatte, in die Mountainbike-Branche einzusteigen, lautete ihr Anspruch: Wir bauen fortschrittliche Bikes! So beschäftigten sie sich erst gar nicht mit einem Hardtail, sondern setzten gleich auf das gerade aufkommende Fully – mit Erfolg.
Denn nach dem eingelenkigen Tazmon gelang Roskopp 1999 mit dem Kauf des „VPP“-Patents (Virtual Pivot Point) der große Wurf: Hier dreht sich der Hinterbau um einen „virtuellen Drehpunkt“, nicht um das Hauptlager. Der Drehpunkt wird durch zwei Gelenke kurz hinter der Tretlagerachse definiert. Zwei weitere Lagerpunkte befinden sich an der Dämpferanlenkung. Damit soll das Wippen der Federung beim Pedalieren auf ein Minimum reduziert werden.
Und für das neue Santa Cruz Nomad CC? Da überarbeiteten die Kalifornier den Hinterbau erneut. Aber auch an der Front will sich eine neue Federung beweisen.
Die 170-mm-Stage-Federgabel von MRP wartet mit einer Besonderheit auf: Neben der üblichen Einstellung von Zug- und Druckstufe besitzt die Gabel noch einen Drehknopf mit der Bezeichnung „Ramp Control“. Hiermit kann die Progression eingestellt werden. Komplett „offen“ federt die Gabel linear, schlägt aber bei groben Stößen durch.
Klickweise lässt sich der Widerstand am Ende des Federwegs erhöhen und auf Gelände und individuelle Bedürfnisse einstellen. Erstaunlich: Jeder Klick ist spürbar, speziell ab mittlerer Einstellung erhöht sich die Progression deutlich.
Genug der grauen Theorie. Auf dem Trail brilliert das Santa Cruz Nomad CC mit höchster Laufruhe und dennoch ausreichend Drehfreude. Der Fahrer sitzt superzentral ins Rad integriert, fühlt sich pudelwohl. Das ändert sich nicht bei groben Passagen – die mit Full-Speed und quasi rücksichtslos genommen werden.
Der VPP-Hinterbau federt dabei satt, gibt Feedback und neigt niemals zum Durchrauschen.
Dass das Santa Cruz Nomad CC nicht nur bergab ein breites Grinsen ins Gesicht hämmert, zeigt sich im Uphill. Mit erstaunlichem Vortrieb (steiler Sitzwinkel) klettert das Santa Cruz Nomad CC traktionsstark und wipparm gen Zipfel.
Kurzum: ein Enduro der Extraklasse! Über 8000 Euro für die nur solide Ausstattung reißen aber einen Krater in die Kasse.
Modelljahr | 2015 |
---|---|
Preis | 8273 Euro |
Gewicht | 13,2 kg |
Rahmengewicht | 3240 g |
Federgabel (Gewicht) | 2063 g |
Vertriebsweg | Fachhandel |
Verfügbare Rahmenhöhen | S, M, L, XL |
Getestete Rahmenhöhe | M |
Rahmenmaterial | Carbon |
Federgabel | MRP Stage |
Federweg getestet | 170 mm |
Federbein | Rock Shox Vivid Air R2C |
Federweg getestet | 165 mm |
Schaltwerk | Sram X1 |
Schalthebel | Sram X0 (1 x 11) |
Kurbel | Race Face Turbine |
Umwerfer | - |
Bremse | Shimano XT |
Bremsen-Disc vorne | 180 mm |
Bremsen-Disc hinten | 180 mm |
Sattelstütze | Rock Shox Reverb Stealth (Vario) |
Laufräder | DT Swiss 350/WTB Asym i23 TCS |
Laufradgröße | 27,5 '' |
Reifen | Maxxis High Roller II Evo TR 2,3" |
Testurteil | Sehr gut (224 Punkte) |
Santa Cruz Nomad CC (Modelljahr 2015) im Vergleichstest
Wenige Marken besitzen eine solch treue Kundschaft wie Santa Cruz. Und das Santa Cruz Nomad CC? Erstaunlich behände aufwärts und „brutal“ bergab lässt es nur Ausstattungswünsche offen.