Bääm! Satter, sicherer und komfortabler als das Rotwild R.X1 FS 27,5+ EVO hat sich noch nie ein 140-mm-Fully gefahren. Das tolle Fahrwerk sowie die Umrüstoption von 27,5" auf 27,5 Plus machen das Rotwild R.X1 FS 27,5+ EVO zudem für viele Biker attraktiv. Etwas schwer.
Testurteil
Kompletten Artikel kaufen
Test-Jahrbuch: Alle 2016er Bike-Tests
Sie erhalten den kompletten Artikel (207 Seiten) als PDF
27,5" oder 27,5 Plus? Beides! Rotwild überlässt dem Kunden beim neuen Rotwild R.X1 FS 27,5+ EVO die Wahl, das All-Mountain-Fully kann mit beiden Laufradbreiten aufgebaut werden.
Dies realisiert ein wendbarer Chip vor der Heckachse, durch den die Kettenstrebenlänge variiert wird. Bei 27,5 Plus bleiben die Streben lang (437 mm), bei 27,5" kurz (425 mm) oder lang – je nach Gusto. Zudem muss die Bremsaufnahme mit wenigen Handgriffen umpositioniert werden.
Wer mag, kann auch mit dem Lenkwinkel spielen: Rotwild legt konische Steuersatzschalen bei, durch die der Winkel um 1,5° steiler oder flacher gestellt wird, ohne dass sich der Rest der Geometrie stark ändert. In Serie liefern die Hessen das Rotwild R.X1 FS 27,5+ EVO im 27,5-Zoll-Trimm und mit entsprechenden Rädern (DT Swiss M1700/Conti Mountain King 2,4") aus.
Die Plus-Räder/Reifen sind optional, Gabel und Hinterbau sind dank Boost-Standard dafür vorbereitet. Und: Die Felgen der Plus-Variante (DT XM481) fallen mit 30 mm Maulweite schmal aus, was dann auch wieder den Einsatz mit normalen 2,35"- bis 2,4"-Reifen möglich macht.
Puh, ein Bike, viele Möglichkeiten ... In diesem Test zählt aber eh nur das Breitformat.
Und obwohl in Größe L für die MountainBIKE-Tester (um 175 cm) einen Tick zu groß, lobten diese die fein austarierte, zentrale, ideal über das Tretlager gerückte Sitzposition. Zwar hat man durch den flachen „Original-Lenkwinkel“ optisch viel Rad vor sich, trotzdem alles prompt im Griff.
Rotwild R.X1 FS 27,5+ EVO: das 27,5-Plus-All-Mountain im Test
Det Göckeritz
Det Göckeritz
Det Göckeritz
Det Göckeritz
Die Laufruhe ist überwältigend, leidenschaftlich stürzt sich das Rotwild R.X1 FS 27,5+ EVO ins Trail-Getümmel, bleibt dabei dank des kurzen Hecks sogar erstaunlich agil.
Etwas mehr Initiative am Lenker ist dennoch nötig, um das Rotwild R.X1 FS 27,5+ EVO zum Kurventanz zu bewegen. Das Plus-Fomat an sich fährt sich durch die höhere Massenträgheit generell nicht spielerisch – auch am Rotwild R.X1 FS 27,5+ EVO nicht. Dafür ist das Rotwild R.X1 FS 27,5+ EVO dann doch zu lang und zu schwer. 13,73 Kilo bringt es auf die Waage – viel angesichts des Preises von 5000 Euro.
Dabei sind die Parts durchaus standesgemäß und sinnvoll gewählt, der recht steife (68,7 Nm/°) Rahmen alleine wiegt mit rund 3500 Gramm jedoch einiges. Aber: Am Testrad waren noch nicht alle Umlenkhebel etc. im Serienzustand, da dürften noch ein paar Gramm schwinden. Zudem ist die Lagerung des viergelenkigen Hinterbaus mit überdimensionierten Vollkugellagern vorbildlich.
Apropos Hinterbau: Der ist richtig gut! Hochzu wippt er nicht spürbar, steht stramm im Federweg, ohne mit Traktion zu geizen. Runterzu ist er keine Ausgeburt an Sensibilität, geht aber lebendig mit, zeigt viel Schluckfreude – und harmoniert in Summe optimal mit der gefräßigen Fox-Factory-Federgabel und der „Luftfederung“ der Reifen.
Feine Stöße federn die Pneus ab, mittlere und große das Fahrwerk – so soll’s sein. Auch das sorgt für die herrlich satte Trail-Lage, ein in Summe ungemein sicheres sowie komfortables Fahrgefühl. Und obwohl es in der Ebene durch das hohe Gewicht dem Scott Genius 710 Plus und dem Specialized Stumpjumper FSR Expert 6Fattie hinterherzockelt, klettert das Rotwild R.X1 FS 27,5+ EVO mit viel Dampf.
Die Traktion ist unbeschreiblich gut, die Sitzposition selbst bei hochprozentigen Anstiegen perfekt. Generell nervig ist der windelweiche Crankbrothers-Carbon-Lenker.
Technische Daten
Modelljahr |
2016 |
Preis |
4999 Euro |
Gewicht |
13,7 kg |
Rahmengewicht |
3510 g |
Federgabel (Gewicht) |
1845 g |
Vertriebsweg |
Fachhandel |
Verfügbare Rahmenhöhen |
S, M, L, XL, XXL |
Getestete Rahmenhöhe |
L |
Rahmenmaterial |
Aluminium |
Federgabel |
Fox 34 Float Factory Boost |
Federweg getestet |
140 mm |
Federbein |
Fox Float DPS Evol Factory |
Federweg getestet |
145 mm |
Schaltwerk |
Shimano XTR |
Schalthebel |
Shimano XT (2 x 11) |
Kurbel |
Shimano XT |
Umwerfer |
Shimano XT |
Bremse |
Shimano XT |
Bremsen-Disc vorne |
203 mm |
Bremsen-Disc hinten |
180 mm |
Sattelstütze |
Kind Shock LEV Integra (Vario) |
Laufräder |
DT Swiss 350/XM481 |
Laufradgröße |
27,5 Plus |
Reifen |
Schwalbe Nobby Nic TLE 2,8" |
Testurteil |
Sehr gut (211 Punkte) |
MountainBIKE
MountainBIKE Rotwild R.X1 FS 27,5+ EVO Geometrie
MountainBIKE
MountainBIKE Rotwild R.X1 FS 27,5+ EVO Profil
Rotwild R.X1 FS 27,5+ EVO (Modelljahr 2016) im Vergleichstest
Fazit
Bääm! Satter, sicherer und komfortabler als das Rotwild R.X1 FS 27,5+ EVO hat sich noch nie ein 140-mm-Fully gefahren. Das tolle Fahrwerk sowie die Umrüstoption von 27,5" auf 27,5 Plus machen das Rotwild R.X1 FS 27,5+ EVO zudem für viele Biker attraktiv. Etwas schwer.
Dieser Artikel kann Links zu Anbietern enthalten, von denen mountainbike-magazin eine Provision erhält. Diese Links sind mit folgendem Icon gekennzeichnet: