Bang-Boom-Bang! Das Pikes Peak macht bergab so manches Enduro wuschig, brilliert mit Laufruhe, Sicherheit und Komfort – will aber mit Druck geführt werden. Das Vario-Fahrwerk ist gelungen, die Steifigkeit leider nicht.
Bang-Boom-Bang! Das Pikes Peak macht bergab so manches Enduro wuschig, brilliert mit Laufruhe, Sicherheit und Komfort – will aber mit Druck geführt werden. Das Vario-Fahrwerk ist gelungen, die Steifigkeit leider nicht.
Was uns gefällt:
Innovative Fahrwerks-Variabilität
Vergleichsweise leichtes Bike
Extrem laufruhig und fahrsicher
Was uns nicht gefällt:
Schlechte Lenkkopfsteifigkeit
Testurteil
Über drei Jahre tüftelten die Rose-Züchter am Pikes Peak – das nun als Enduro mit 160 mm Federweg und als 150-mm-All-Mountain in die erste volle Saison rollt. Ein kleines Meisterstück: die Progeo genannte variable Dämpferaufnahme, mit der sich Hinterbauprogression und Winkellage vierfach verstellen lassen. Das geht „on the fly“ via Inbus innerhalb einer Minute.
Vor allem das eine Grad Unterschied zwischen flacher und steiler Geo ist sofort spürbar. Doch so oder so: Das Rose Pikes Peak ist lang. Arg lang. Oberrohr und Reach sind extrem gestreckt, der Radstand größer als bei drei der vier 29er im Test. Im Sitzen entspannt der 35-mm- Vorbau zwar die Position ein wenig, trotzdem: Man bewegt ganz schön viel Rad. Aber das macht Spaß!
Im heftigen Trail-Gewitter steht das Rose Pikes Peak wie eine Eins, Länge läuft, die Spurtreue ist brutal, zum engen Kurventanz braucht es aber eine fordernde Hand. Dazu kommen die famose Pike-Gabel als Frontkämpferin sowie ein schmusiger, äußerst schluckfreudiger Viergelenker-Hinterbau – ein Traum zum Ballern! Solide SLX-Bremsen mit großen Scheiben, ein megabreiter Lenker und gut greifende Nobby-Nic-Reifen vervollständigen die Downhill-Dröhnung.
Im Bergauf erfreuen zunächst das mit 13,1 Kilo niedrige Gewicht und die flinken Reifen – ein Kletterkünstler ist das Rose dennoch nicht. In der flachen Progeo-Einstellung hockt man trotz gar nicht mal so flachem Sitzwinkel „hinten drin“, zudem wippt das Heck spürbar nach. Im Ideal stellt man also vor dem Uphill Progeo auf „high/steep“ und aktiviert die Wippunterdrückung am Federbein ...
Wirklich Punkte lässt das Rose bei der Laborprüfung. Der Voll-Carbon-Rahmen erreicht nur eine Lenkkopfsteifigkeit von 46,6 Nm/° – der schlechteste Wert, den wir im letzten Jahrzehnt gemessen haben. Schwere Fahrer sollten sich einen Kauf also gut überlegen.
Modelljahr | 2018 |
---|---|
Preis | 3299 Euro |
Gewicht | 13,1 kg |
Rahmengewicht | 2962 g |
Federgabel | 1833 g |
Gewicht Laufräder | 4578 g |
Vertriebsweg | Direktvertrieb |
Verfügbare Rahmenhöhen | S, M, L |
Getestete Rahmenhöhe | M |
Rahmenmaterial | Carbon |
Lenkkopfsteifigkeit | 46,6 Nm/° |
Federgabel | Rock Shox Pike RC |
Federweg getestet | 150 mm |
Federbein | Rock Shox Deluxe RT3 |
Federweg getestet | 150 mm |
Gänge und Übersetzung | 1 x 11: 32 Zähne vorne, 11–46 Zähne hinten |
Schaltwerk | Shimano XT |
Schalthebel | Shimano SLX |
Kurbel | Shimano SLX |
Umwerfer | – |
Bremse | Shimano SLX |
Bremsen-Disc vorne | 203 mm |
Bremsen-Disc hinten | 180 mm |
Sattelstütze | Rock Shox Reverb Stealth (Vario, 125 mm) |
Vorbau | Spank Spike 35 mm |
Lenker | Spank Spike 800 mm |
Naben | DT Swiss M1900 Spline |
Laufradgröße | 27,5 '' |
Reifen | Schwalbe Nobby Nic TLE 2,35" |
Testurteil | Sehr gut (213 Punkte) |
Rose Pikes Peak 1 AM (Modelljahr 2018) im Vergleichstest