Was uns gefällt:
Sehr agil und verspielt
Leicht und spritzig
Was uns nicht gefällt:
Hinterbau wippt offen stark
Ausstattung nicht optimal
Testurteil
Auch wenn sich bei den Trail- und Tourenfullys 29"-Laufräder gerade endgültig durchsetzen, gibt es sie noch, die agil-wendigen 27,5er. Etwa das generalüberholte Thunderbolt von Rocky Mountain.
Vom souveränen Überrollverhalten von Tourern mit „Traktorreifen“ verwöhnt, war das Fahrgefühl mit dem Rocky für uns und Lesertester Max anfänglich etwas ungewohnt. Unruhig und nervös empfanden wir das Thunderbolt. „Es zwingt den Fahrer dazu, aktiv die Spur zu halten“, so Max. Dabei hatten wir das sogenannte „Ride9“-System, mit dem sich Geo und Hinterbauprogression in neun Einstellungen feintunen lassen, zunächst in der neutralen Position belassen: 67°-Lenkwinkel, 1217 mm Radstand.
Genauso wie Max haben wir uns damit beholfen, den Chip in die flachste und längste Version umzustellen. Mit dann 66,5° flacher Front und etwas mehr Länge rollt das Thunderbolt deutlich angenehmer über Stock und Stein. Das Fox-Performance-Fahrwerk arbeitet dabei souverän-unauffällig mit.
In schwierigem, verblocktem Terrain ist trotzdem eine aktive Führung gefragt, auf die das Bike aber bereitwillig eingeht. Hier spielt das Rocky die Vorteile der kleineren Laufräder aus, steuert agil um Hindernisse und swingt mit 426 mm kurzen Kettenstreben geradezu ums Eck.
Auch bergauf sucht sich das Bike spielerisch seinen Weg durch technische Passagen, die Front lässt sich leicht über Stufen hochlupfen. Aber: Im offenen Modus wippt der Hinterbau dabei zu stark, das Zuschalten des Plattformmodus am (gut erreichbaren) Federbein ist essenziel.
Dann zieht das Rocky durchaus flott voran, wirkt dank seines geringen Gewichts von 12,3 Kilo und der kleinen Räder schön spritzig. Die Parts sind solide, könnten für das Preisniveau aber mehr bieten als etwa Shimano-SLX-Bremsen und Sram-GX- Eagle-Antrieb.
Max Heckmann, 25 Jahre
In der Heimat zwischen Nordschwarzwald und Schwäbischer Alb prescht der Versuchsingenieur normal mit einem Enduro über die Trails. In Brixen versuchte er sich an einem Tourenfully.
Modelljahr | 2018 |
---|---|
Preis | 4599 Euro |
Gewicht | 12,3 |
Rahmenhöhen | S, M, L, XL |
Rahmenmaterial | Carbon |
Federgabel | Fox 34 Float Performance |
Federweg getestet | 130 mm |
Federbein | Fox Float DPS Evol Performance |
Federweg getestet | 130 mm |
Gänge und Übersetzung | 1 x 12: 34 Zähne vorne, 10–50 hinten |
Schaltwerk | Sram GX Eagle |
Schalthebel | Sram GX Eagle |
Kurbel | Truvativ Descendant Carbon |
Umwerfer | - |
Bremse | Shimano SLX |
Bremsen-Disc vorne | 180 mm |
Bremsen-Disc hinten | 180 mm |
Sattelstütze | Fox Transfer Performance Elite (Vario, 150 mm) |
Vorbau | Rocky Mtn. 60 mm |
Lenker | Rocky Mtn. 760 mm |
Naben | DT Swiss 370 |
Felgen | Sun Helix TR25 SL |
Reifen | Maxxis Minion DHR II Exo TR 2,3" |
Testurteil | Gut (199 Punkte) |
Rocky Mountain Thunderbolt C 50 (Modelljahr 2018) im Vergleichstest
Das neue Thunderbolt ist mehr Trailflitzer als Ballermann, lässt sich agil und verspielt durchs Gelände führen. Wegen der 27,5"-Laufräder fehlen aber die Nehmerqualitäten anderer Tourer.