Mit ausgewogener Geometrie und Plus-Reifen vermittelt das Rocky Mountain Growler viel Selbstvertrauen, kommt auch mit ruppigeren Trails klar. Bei der Ausstattung und dem Vortrieb schwächelt es.
Mit ausgewogener Geometrie und Plus-Reifen vermittelt das Rocky Mountain Growler viel Selbstvertrauen, kommt auch mit ruppigeren Trails klar. Bei der Ausstattung und dem Vortrieb schwächelt es.
Was uns gefällt:
Gelungene Geometrie
Guter Klettergang
Was uns nicht gefällt:
Bleischwerer Laufradsatz
Spärlich ausgestattet
Testurteil
Growl heißt auf Deutsch „knurren“ oder „böse brummen“. Aber keine Angst, das Rocky-Hardtail gibt keine komischen Laute von sich. Den Namen trägt es dennoch nicht zu Unrecht: Das 27,5-Plus-Bike verschafft sich mit Wucht quasi Platz auf dem Trail, wie ein Wolf, der mit seinem Knurren die Artgenossen einschüchtert.
Der Fahrer sitzt und steht gut auf dem/im Rocky dank ausgewogen-moderner Geometrie. Man gewinnt schnell Vertrauen ins Bike und damit in die eigene Fahrkunst. Dazu tragen die Plus-Reifen nicht unwesentlich bei. Die fetten 3,0"-Pneus von WTB scheinen förmlich am Boden zu kleben, walzen über Wurzeln & Co. lässig drüber. Vor allem an der Front, wo die Reba von Rock Shox trotz ihrer dünnen 32-mm-Standrohre gut mithilft. Am Heck müssen die Reifen mit ihrer Eigenfederung jedoch kaschieren, dass der harte Hinterbau bei schneller Schlagabfolge früh bockt.
Am Rocky Mountain Growler 750 offenbaren sich aber auch die Schwächen der Plus-Reifen deutlicher als sonst. Diese nehmen dem sehr steifen Rocky in schnellen, verzwickten Passagen die Agilität und verlangen mehr Nachdruck am Volant. Grundsätzlich lässt sich das Bike aber angenehm steuern, dreht sich schön über die vergleichsweise steile Front in die Kurven und liegt mit gemäßigt-langem Radstand sicher auf dem Trail.
Bei Vortrieb und Klettereigenschaften zeigen sich Widersprüche. Es sitzt sich angenehm auf dem Rocky Mountain Growler 750 mit effizienter Pedalierposition. Auch hat der 1 x 11-Antrieb eine vergleichsweise „faire“ Übersetzung (28:42-Berggang). Das 13,2-Kilo-Rocky versenkt die Vorteile mit einem bleischweren Laufradsatz aber buchstäblich wieder im Boden. Auch der Rest der Parts mit Sram-NX-Schaltung und schwacher Avid-DB1-Bremse kann nicht glänzen. Eine Vario-Stütze fehlt obendrein – immerhin gibt es einen Schnellspanner an der Klemme.
Modelljahr | 2017 |
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Preis | 1900 Euro |
Gewicht | 13,1 kg |
Rahmengewicht | 1896 g |
Federgabel (Gewicht) | 1676 g |
Gewicht Laufräder | 5793 g |
Vertriebsweg | Fachhandel |
Verfügbare Rahmenhöhen | XXS, XS, S, M, L, XL |
Getestete Rahmenhöhe | M |
Rahmenmaterial | Aluminium |
Lenkkopfsteifigkeit | 102,8 Nm/° |
Federgabel | Rock Shox Reba RL |
Federweg getestet | 120 mm |
Gänge und Übersetzung | 1 x 11: 28 Zähne vorne, 11–42 Zähne hinten |
Schaltwerk | Sram GX |
Schalthebel | Sram NX |
Kurbel | Sram NX |
Umwerfer | - |
Bremse | Sram DB1 |
Bremsen-Disc vorne | 180 mm |
Bremsen-Disc hinten | 180 mm |
Sattelstütze | Rocky Mountain |
Vorbau | Rocky Mountain 50 mm |
Lenker | Rocky Mountain 760 mm |
Naben | Rocky Mtn.+Sram MTH |
Felgen | Alex MD35 |
Reifen | WTB Ranger 3,0" |
Testurteil | Gut (185 Punkte) |
Rocky Mountain Growler 750 (Modelljahr 2017) im Vergleichstest