Superbes Handling, hohe Fahrdynamik bei jeder Menge Spaß im Gelände – das Rocky Mountain Element 999 RSL ist das „geilste“ Trailbike unter den Rennraketen.
Superbes Handling, hohe Fahrdynamik bei jeder Menge Spaß im Gelände – das Rocky Mountain Element 999 RSL ist das „geilste“ Trailbike unter den Rennraketen.
Testurteil
Selten deckt sich die MountainBIKE-Meinung mit den markigen Werbesprüchen der Hersteller. Das Rocky Mountain Element 999 RSL ist da die Ausnahme: „Weckt Bock auf Etappen-Rennen, macht aber auch so brutal Laune“ ist kein Marketing-Getöse, sondern das Urteil eines Testers.
Bereits 1996 wilderte das Ur-Element auf den Rennstrecken, 20 Jahre später lahmt es kein bisschen. Und fortschrittsmüde ist’s schon gar nicht: Mit Shimanos elektronischer Di2-Schaltung verbaut die Kultmarke das Nonplusultra an (elektro-) technischer Entwicklung – zum exorbitanten Preis. Wie im Rennwagen fühlt sich schon der erste Schaltvorgang an: millisekundenschnell, per ergonomisch gelungenem Hebel.
Der Akku versteckt sich in der Sattelstütze, auch der Rest des Elektrozaubers fällt dank der schlanken Di2-Bauart und geschickter Integration kaum auf. So zieht Rocky die Di2-Kabel elegant durchs Rahmeninnere.
Fein: An den Austrittsstellen schützt eine Tülle aus Kunstfaser die Kabel vor scharfen Steinen. Davon abgesehen überzeugt der Carbon-Rahmen mit feinster Machart, attraktivem Gewicht und guter Lenkkopfsteifigkeit von 72,4 Nm/° auf dem MountainBIKE-Prüfstand.
Das Gesamtpaket verfehlt die für ein Racefully magische 10-Kilo-Marke jedoch um rund 300 g – trotz vieler Carbon-Parts ist die Ausstattung nicht wie am Cannondale Scalpel 29 Carbon Black Inc. bis aufs Letzte gewichtsoptimiert. Rocky legt traditionell auch am Rocky Mountain Element 999 RSL Wert auf Solidität, zu erkennen etwa an den robusten Reifen.
Gut so, denn im MountainBIKE-Test „durfte“ sich das Rocky Mountain Element 999 RSL unter anderem auf der höchst anspruchsvollen Strecke des 24-Stunden-Rennens von Finale Ligure (Italien) beweisen – und war da voll in seinem Element.
Zentral, perfekt zwischen Sport und Komfort austariert, sitzt der Fahrer auch auf längeren Ausritten bequem. Die Geometrie versprüht enorme Fahrdynamik mit einer atemberaubenden Mischung aus Agilität und Spurtreue – schnell selbst durch enge Kurven und doch sicher im Ruppigen.
Die edlen Fox-Factory-Federelemente machen einen unaufgeregten, souveränen Job, der viergelenkige Hinterbau werkelt straff, aber nicht unkomfortabel. Zwar ist das Rocky Mountain Element 999 RSL nicht so unfassbar leichtfüßig wie sein Kontrahent, dafür bezirzt es auch dank der optimalen Tretposition als traktionsstarker Kletterer.
Ach ja: Die Di2 überlebte die „finale“ 24-Stunden-Tortur klaglos. Motto: Staub abwischen, weiterfahren!
Modelljahr | 2016 |
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Preis | 10.500 Euro |
Gewicht | 10,3 kg |
Rahmengewicht | 2276 g |
Federgabel (Gewicht) | 1580 g |
Vertriebsweg | Fachhandel |
Verfügbare Rahmenhöhen | S, M, L, XL, XXL |
Getestete Rahmenhöhe | L |
Rahmenmaterial | Carbon |
Federgabel | Fox 32 Float Factory CTD |
Federweg getestet | 100 mm |
Federbein | Fox Float Factory CTD Remote |
Federweg getestet | 95 mm |
Schaltwerk | Shimano XTR Di2 |
Schalthebel | Shimano XTR Di2 |
Kurbel | Shimano XTR |
Umwerfer | Shimano XTR Di2 |
Bremse | Shimano XTR Race |
Bremsen-Disc vorne | 180 mm |
Bremsen-Disc hinten | 160 mm |
Sattelstütze | Race Face Next SL Carbon Di2 |
Laufräder | Stan’s NoTubes ZTR Valor Carbon |
Laufradgröße | 29 '' |
Reifen | Maxxis Ikon TR 2,2" |
Testurteil | Überragend (226 Punkte) |
Rocky Mountain Element 999 RSL (Modelljahr 2016) im Vergleichstest