Let’s get ready to race! Das edle, teure Enduro aus Kanada zeichnete sich auch im Renneinsatz aus.
Let’s get ready to race! Das edle, teure Enduro aus Kanada zeichnete sich auch im Renneinsatz aus.
Was uns gefällt:
Schnelles, aggressives Leicht-Enduro mit äußerst agilem, spritzigem Handling
Bis auf Bruch der Kettenführung keine Defekte der originalverbauten Parts
Guter Zustand von Innenlager, Steuersatz, sowie von Original-Laufrädern und -Gabel
Was uns nicht gefällt:
Fast alle Hinterbaulager verschmutzt, schwergängig. Sehr rauer Lauf der Hauptlager
Generell nicht optimale Hinterbaufunktion, bergauf ohne Plattform starkes Pumpen
Nein, als Kilometerfresser musste sich das Rocky nicht beweisen. Nur rund 2000 km stehen nach einem Jahr für das schicke Enduro zu Buche – aber die hatten’s in sich! Die MB-Redaktion nutzte das Altitude Rally mit 160-mm-Front- und 150-mm-Heckfederweg bevorzugt für bockharte Ballereinheiten, etwa beim MB-Testival in Brixen, Südtirol. Zudem mussten sich Mensch und 27,5"-Maschine bei diversen Enduro-Rennen, dem dezidierten Haupteinsatzzweck des Bikes, beweisen. Und das mit Erfolg!
MB-Tester Matthias Pfrommer erreichte mit dem Rocky bei der Trail Trophy in Latsch (Südtirol, Italien) ebenso Rang 3 wie MB-Testchef André Schmidt in der Masterswertung bei der Fox-Enduro- Challenge in Saalbach, Österreich. Speziell für den Renneinsatz war jedoch Tuning nötig – trotz des deftigen Preises von 5500 Euro. So musste der zu schmalbandige 1 x 10-Antrieb einer Sram-XX1-Gruppe (1 x 11) weichen, teils kamen Carbon-Laufräder von Sram und Enve zum Einsatz, dann flog die unsensible Fox-34-Federgabel im Tausch gegen eine schluckfreudigere Fox 36 aus dem Rad. Im Renntrimm wog das Kanada-Bike knapp 13 Kilo – heiß! Und entsprechend begeistert waren die Fahrer: „Ein geiles Race-Enduro. Sauschnell, äußerst agil, fast giftig“, so Pfrommer, der die neunfach verstellbare Rahmen-Geometrie („Ride9“) immer auf flachster, also bergablastigster Einstellung fuhr. Voraussetzung für flotte Zeiten war jedoch ein steter Griff zur Lenkerfernbedienung des Fox- Float-X-Dämpfers, um bergauf dessen Druckstufe zu erhöhen – mit offenem Federbein schaukelt sich das Rocky Mountain Altitude 770 MSL Rally sonst auf wie eine Jolle bei Seegang.
Doch wie hat das Edel-Enduro den
Dauerstress überstanden? Größtenteils
gut! Schlimmere Defekte in der
Praxis – auf Tour wie im Rennen –
blieben aus. Zwar überlebten beide
Carbon-Rundlinge nicht lange, was
aber nicht die „Schuld“ des Rockys
ist, das original auf recht stabilen Alu-Rädern von Stan’s/Sram rollt. Lediglich der obere Leitkäfig der E13- Kettenführung brach und musste schließlich ersetzt werden. Problemstellen förderte erst die abschließende Untersuchung im MBLabor zutage. So sind die Gleitbuchsen der unteren Dämpferaufnahme verschlissen, ein Tausch wäre angebracht. Und: „Sämtliche Gleitlager des Hinterbaus sind angegammelt, das rechte Hauptlager läuft sehr rau, die kleinen Lager in den Kettenstreben sind aber noch okay“, so Werkstattleiter Haider Knall.
Immerhin: Noch spricht die Heckfederung gut an, ein aufwendiger Tausch sämtlicher Lager steht nicht unmittelbar an. Tadellos drehen sich zudem Innenlager und Steuersatz, ebenso die Naben der Original-Laufräder, die zudem auch nur minimale, unkritische Seitenschläge zeigen. Auch die – wenig eingesetzte – Original-Gabel müsste noch nicht zum Service.
2.014 km
30.225 hm
Steter Wechsel zwischen den Orginal-Wheels (Training, Tour) und Cabron-Rädern von Sram und Enve (Rennen). Letztere beide mit Felgenriss!
Matthias Pfrommer:
31 Jahre, Dipl. Ingenieur und MB Testfahrer
Fährt gerne: ...Rennen! Sowohl Marathon-Profi wie (noch) hobbymäßig Enduro
Lieblingsreviere:: Die Local-Trails im Schwarzwald zum Training, die Hammer Trails von latsch (Südtirol) zum Spaßhaben
Modelljahr | 2014 |
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Preis | 5500 Euro |
Let’s get ready to race! Das edle, teure Enduro aus Kanada zeichnete sich auch im Renneinsatz aus.