Ungewöhnlich – und doch super. Das Fahrwerk des super leichten Propain Tyee Carbon Race arbeitet in Down- und Uphill nahe an der Perfektion. Trotz langem Heck fährt sich das Propain Tyee Carbon Race wendig und agil.
Ungewöhnlich – und doch super. Das Fahrwerk des super leichten Propain Tyee Carbon Race arbeitet in Down- und Uphill nahe an der Perfektion. Trotz langem Heck fährt sich das Propain Tyee Carbon Race wendig und agil.
Was uns gefällt:
Geo ungewöhnlich, aber top
Sehr, sehr guter Hinterbau
Extrem geringes Gewicht
Was uns nicht gefällt:
Keine optimale Tretposition
Testurteil
Längere Kettenstreben und ein kürzeres vorderes Rahmendreieck sind bei Bike-Geometrien nicht unbedingt der letzte Schrei. Propain hat trotzdem den Mumm, sein Propain Tyee Carbon Race so aufzuzäumen und (es) fährt damit richtig gut.
Behäbig ist das Propain Tyee Carbon Race ob seiner langen Kettenstreben keineswegs, da der Reach kurz und die Bergabposition damit kompakt ausfällt. Man steht dennoch mittig und kann das mit 12,8 Kilo äußerst leichte Propain Tyee Carbon Race flott durch die Kurven drehen, Laufruhe liefert der flachere 65,5°- Lenkwinkel.
Kein Wunder also, dass die Versendermarke aus Ravensburg neuerdings von Downhill-Legende Marcus Klausmann Zuspruch erfährt. Dem 15-maligen Deutschen Meister hat es vermutlich ebenso die ungewöhnliche Heckfederung angetan. Uns auch. Die Kinematik mit vier Drehpunkten und schwimmend gelagertem Federbein funktioniert einwandfrei. Über kleine Wellen gleitet das Heck sensibel drüber, und es hat genug Reserven, selbst harte Schläge lässig zu schlucken.
Kombiniert mit der „satten“ Fox-36-Gabel lässt das Fahrwerk für ein Enduro keine Wünsche offen. Dass uns das Feedback vom Untergrund doch manchmal (zu) direkt vorkam, dürfte an den hochsteifen, wenig flexiblen Carbon-Laufrädern von Mavic liegen, die das Fahrwerk auch bei allerfeinsten Stößen zur steten Mitarbeit zwingen.
In Kurbelpassagen zeigt sich das Heck äußerst antriebsneutral, gleichzeitig traktionsstark. Das ultraleichte Propain Tyee Carbon Race zischt ab wie der Pfeil, verliert aber an Schwung, sobald es steiler bergauf geht. Der flachere 74°-Sitzwinkel rückt den Biker trotz kompakter Sitzposition fast zu weit nach hinten. In Steilstücken wird die Front unruhig.
Super fanden wir die Ausstattung mit bissiger Magura-Bremse und breitbandiger Sram-Eagle-Antriebsgruppe. Die Onza-Reifen bieten hohen Grip aber wenig Rollfreude.
Modelljahr | 2017 |
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Preis | 4999 Euro |
Gewicht | 12,8 kg |
Rahmengewicht | 2975 g |
Federgabel | 2049 g |
Gewicht Laufräder | 4450 g |
Vertriebsweg | Direktvertrieb |
Verfügbare Rahmenhöhen | S, M, L, XL |
Getestete Rahmenhöhe | L |
Rahmenmaterial | Carbon |
Lenkkopfsteifigkeit | 63,9 Nm/° |
Federgabel | Fox 36 Float FIT 4 Factory Boost |
Federweg getestet | 170 mm |
Federbein | Rock Shox Super Deluxe RC3 |
Federweg getestet | 160 mm |
Gänge und Übersetzung | 1 x 12: 34 Zähne vorne, 10–50 Zähne hinten |
Schaltwerk | Sram X01 Eagle |
Schalthebel | Sram X01 Eagle |
Kurbel | Truvativ Descendant |
Umwerfer | - |
Bremse | Magura MT Trail |
Bremsen-Disc vorne | 203 mm |
Bremsen-Disc hinten | 180 mm |
Sattelstütze | Rock Shox Reverb Stealth (Vario, 150 mm) |
Vorbau | Sixpack Skywalker 50 mm |
Lenker | Millenium 785 mm |
Naben | Mavic XA Pro |
Reifen | Onza Ibex 2,4" |
Testurteil | Sehr gut (222 Punkte) |
Propain Tyee Carbon Race (Modelljahr 2017) im Vergleichstest