Propains Ausflug auf 29" ist gelungen. Das leichte Hugene ordnet sich unter den potenten All-Mountains ein, tänzelt agil um die Kehren. Grundsätzlich rollt und klettert das Bike sehr gut. Mit 150 mm Hub vorne und 130 mm hinten wirkt es aber nicht perfekt ausbalanciert.
Benjamin Büchner
08.11.2018
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Test: Die Top MTB-Bikes für die Saison 2019
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Verspielt, direktes Handling
Antriebsneutrales Fahrwerk
Kompakte Geometrie
Was uns nicht gefällt:
Sitzposition rückt hinter Kurbel
Testurteil
Der kleine Versender aus dem Gravity-Segment hat unlängst sein erstes 29"-Bike vorgestellt. Hugene heißt das All-Mountain mit dem außergewöhnlichen Fahrwerk, das flink und agil über den Trail flitzt.
Die Kombi aus 29" und Propain ist für sich ein Highlight. Der VPP-ähnliche Pro10-Hinterbau braucht nämlich längere Kettenstreben, was sich bisher mit den großen Laufrädern nicht vertrug. Tatsächlich mussten die Schwaben ihr Federungssystem völlig umbauen und den Dämpfer erstmals vor das Sitzrohr verlegen. Dadurch ist die Kettenstrebe mit 444 mm trotz großer Räder genauso lang wie beim Tyee AM, dem 27,5"-All-Mountain von Propain.
In dieser Kategorie ordnet sich auch das Hugene mit 130 mm Federweg am Heck ein. Während es das Bike in den unteren Preisklassen mit 140 mm Hub an der Front gibt, haben wir das Topmodell mit der Fox 36 Factory-Gabel und 150 mm Federweg getestet.
Der 74° flache Sitzwinkel rückt dabei den Fahrer weit hinter das Tretlager, sodass er die Pedale fast nach vorne treten und bergauf bewusst Druck auf die Front bringen muss. Davon abgesehen rollt das 13,2 kg leichte Hugene einwandfrei.
Die Reynolds-Laufräder beschleunigen schnell, der Hinterbau zeigt wenig Antriebseinflüsse, reagiert dennoch sensibel auf Unebenheiten.
Das Handling auf dem Trail ist – typisch Propain – wunderbar anders, weil frontlastiger. Da das etwas längere Heck schon viel Laufruhe bietet, baut der Hauptrahmen mit kurzen 459 mm Reach etwas kompakter. Dadurch folgt das Hugene dem Fahrer ohne Umschweife in die Kurvenlage, flitzt verspielt und flink durchs Gehölz und kommt mit viel Verve aus den Kehren heraus. Das Fahrwerk spricht dabei sanft an, arbeitet grundsätzlich souverän.
Die Gabel ist top, aber für dieses Bike zu mächtig. Die unterschiedlichen Federwege an Front und Heck lassen das top ausgestattete Propain etwas unsychron erscheinen.
Bei kurz aufeinanderfolgenden harten Schlägen steht die Gabel noch mit viel Reserven im Federweg, während das Heck schon in die Endprogression geht.
Technische Daten
Preis |
6399 Euro |
Vertriebsweg |
Direktvertrieb |
Gewicht |
13,2 kg |
Rahmengewicht |
3140 g |
Federgabel (Gewicht) |
2067 g |
Gewicht Laufräder |
4863 g |
Verfügbare Rahmenhöhen |
S, M, L, XL |
Getestete Rahmenhöhe |
L |
Rahmenmaterial |
Carbon |
Lenkkopfsteifigkeit |
- Nm/Grad |
Federgabel |
Fox 36 Float Factory GRIP2 |
Federweg getestet |
150 mm |
Federbein |
Fox Float X2 Factory |
Federweg getestet |
130 mm |
Gänge und Übersetzung |
1 x 12: 32 Zähne vorne, 10–50 Zähne hinten |
Schaltwerk |
Sram XX1 Eagle |
Schalthebel |
Sram XX1 Eagle |
Kurbel |
Sram XX1 Eagle |
Umwerfer |
- |
Bremsen vorne/hinten |
Maguar MT7 200/180 mm |
Sattelstütze |
Fox Transfer Factory (Vario, 150 mm) |
Vorbau |
Sixpack Skywalker 50 mm |
Lenker |
Millennium 785 mm |
Naben |
Reynolds Black Label Enduro Carbon |
Felgen |
Reynolds Black Label Enduro Carbon |
Reifen |
Schwalbe Magic Mary/Hans Dampf TLE 2,35" |
Geometrie
Redaktion
Bike-Profil
Redaktion
Propain Hugene Highend (Modelljahr 2019) im Vergleichstest
Fazit
Propains Ausflug auf 29" ist gelungen. Das leichte Hugene ordnet sich unter den potenten All-Mountains ein, tänzelt agil um die Kehren. Grundsätzlich rollt und klettert das Bike sehr gut. Mit 150 mm Hub vorne und 130 mm hinten wirkt es aber nicht perfekt ausbalanciert.
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