Superschick, superagil, das Orbea Loki H10 ist trotz Plus-Reifen ein sehr drehfreudiges, verspieltes, wenn auch weniger laufruhiges Hardtail. Die Ausstattung schwächelt bei der Bremse, ist sonst gut.
Superschick, superagil, das Orbea Loki H10 ist trotz Plus-Reifen ein sehr drehfreudiges, verspieltes, wenn auch weniger laufruhiges Hardtail. Die Ausstattung schwächelt bei der Bremse, ist sonst gut.
Was uns gefällt:
Kurz, agil, beweglich
Sehr gute Gabel
Was uns nicht gefällt:
Kein Vortriebswunder
Sehr schwerer Rahmen
Testurteil
Wer hätte gedacht, dass ein 27,5-Plus-Hardtail so flink sein kann? Das Orbea Loki H10 zwirbelt höchst verspielt über den Trail, lässt sich auch in langsamen Passagen wunderbar direkt drehen. Orbea hat einen sehr kompakten, wenn auch bleischweren Aluminiumrahmen zusammengeschweißt mit sehr kurzen 426-mm-Kettenstreben und einem nur gemäßigt-langen Reach. Die Kürze gibt in den Kurven zwar die Würze, liefert jedoch nicht die enorme Laufruhe, mit der etwa Scott (auch 27,5 Plus) oder Ghost (29") aufwarten können.
Das sehr steife, dadurch wenig komfortable Orbea Loki H10 bügelt in Folge nicht so souverän über Wurzelteppiche, Steine oder durch Schlaglöcher. Es wird früher unruhig und verlangt dann nach einem souverän-aktiven Steuermann. Der steht dabei aber ausbalanciert-zentral im Bike und kann sich auf die Forke an der gemäßigt flachen Front (67°-Lenkwinkel) verlassen: Die bewährte Fox 34 Float arbeitet sensibel und schluck-freudig, nutzt ihren Federweg äußerst bereitwillig aus.
Orbea ist sich anscheinend des Umstands bewusst, dass die schweren Trail-Hardtails grundsätzlich keine Kletterkünstler sind: Die Spanier spendieren dem Loki eine 11-fach-Kassette mit großem 46er-Ritzel. Im kleinsten Berggang (32:46) lässt sich das propere 13,3-Kilo-Bike dann auch einigermaßen bequem zum Gipfel hochbugsieren. Der wuchtige, 3,0" breite Maxxis-Chronicle-Reifen auf nicht zu schweren Sun-Ringlé-Laufrädern rollt zudem recht flüssig.
So pendelt sich das Orbea Loki H10 in Sachen Vortrieb im unteren Mittelfeld ein, ist keine leichtfüßige Gämse, aber auch kein lahmer Bock. Sieht man von der billigen Shimano-Bremse und der fehlenden Vario-Sattelstütze ab, liefert Orbea eine sehr gute Ausstattung mit XT-/SLX-Antrieb. Und optisch stellen die Spanier eh das auffälligste und gefälligste Bike auf die Stollen.
Modelljahr | 2017 |
---|---|
Preis | 1699 Euro |
Gewicht | 13,3 kg |
Rahmengewicht | 2475 g |
Federgabel (Gewicht) | 1934 g |
Gewicht Laufräder | 5248 g |
Vertriebsweg | Fachhandel |
Verfügbare Rahmenhöhen | S, M, L, XL |
Getestete Rahmenhöhe | L |
Rahmenmaterial | Aluminium |
Lenkkopfsteifigkeit | 119,5 Nm/° |
Federgabel | Fox 34 Float Performance |
Federweg getestet | 120 mm |
Gänge und Übersetzung | 1 x 11: 32 Zähne vorne, 11–46 Zähne hinten |
Schaltwerk | Shimano XT |
Schalthebel | Shimano SLX |
Kurbel | Shimano SLX |
Umwerfer | - |
Bremse | Shimano M506/M447 |
Bremsen-Disc vorne | 180 mm |
Bremsen-Disc hinten | 180 mm |
Sattelstütze | Orbea |
Vorbau | Race Face Ride 60 mm |
Lenker | Orbea 760 mm |
Naben | Sun Ringlé Düroc 40 |
Felgen | |
Reifen | Maxxis Chronicle Exo TR 3,0" |
Testurteil | Gut (187 Punkte) |
Orbea Loki H10 (Modelljahr 2017) im Vergleichstest