Das Nicolai Helius AC bezaubert durch Nicolais klassische Aluminium- Baukunst. Dank moderner Geo sorgt das Nicolai Helius AC auch bergab für Brillanz, trägt bergauf jedoch schwer am Gewicht.
Das Nicolai Helius AC bezaubert durch Nicolais klassische Aluminium- Baukunst. Dank moderner Geo sorgt das Nicolai Helius AC auch bergab für Brillanz, trägt bergauf jedoch schwer am Gewicht.
Testurteil
Bike-Legenden kommen nicht nur aus den USA, auch Deutschland hat einige aufzuweisen. Darunter Persönlichkeiten wie Kalle Nicolai – Kultschweißer und Visionär.
Bereits 1991 tüftelte er im Team um Horst Leitner (Erfinder des Viergelenkers mitsamt „Horst-Link“) mit, die Erfindung des ersten Dirtbikes wird ihm zugeschrieben, 1995 konstruierte er für Mongoose das Amplifier, mit dem Leigh Donovan den Downhill-Weltmeistertitel holte.
Nicolai machte sich später selbständig – und steht seitdem für „marketing-freie“ Ingenieurskunst im cleanen Industrial-Look. Beim gerne auch streitbaren Kalle folgt die Form der Funktion, nie der Optik.
Auch beim Nicolai Helius AC bleibt sich Nicolai in jeder Hinsicht treu: Gerade gezogene Rundrohre in Kombination mit vierkantigen Sitzstreben sorgen für ein Design, das gerade in Zeiten „organischer“ Carbon-Renner erfrischend zeitlos wirkt.
Noch immer vertraut Nicolai auf die Unverwüstlichkeit von Aluminium, die Geometrie kann für 430 Euro auf Maß geschneidert werden. Ein gekürztes Sitzrohr (Aufpreis 100 Euro) und Sonderfarben (50 bis 400 Euro) gehören ebenfalls zum Individualangebot der Niedersachsen.
Und doch hat sich das Nicolai Helius AC weiterentwickelt. Ganz zeitgemäß ist es vorne (Oberrohr, Reach) länger und hinten (Kettenstreben) kürzer geworden. Ebenfalls neu: Am Heck steht dem Fahrer jetzt keine Federwegsverstellung mehr zur Verfügung, der aus einem Stück gefräste Umlenkhebel ist auf 140 mm Weg festgelegt.
Das Gewicht des Rahmens wiegt aber immer noch schwer, auch die Ausstattung legt mehr Wert auf solide Baukunst als Leichtbau – etwa mit den zupackenden, gefrästen Hope-Bremsen.
Gefräst wird in erster Linie jedoch auf dem Trail, denn das Nicolai Helius AC hat mehr von einem Enduro, als es der Federweg verrät. Im Downhill sorgt der lange Reach für enorme Sicherheit. Trotz aller Länge schießt das Nicolai Helius AC dank kurzer Kettenstreben regelrecht aus der Kurve heraus, der kurze Vorbau sorgt für ausreichend agiles Handling.
Die Pike-Gabel macht einen gewohnt souveränen Job, der viergelenkige Hinterbau agiert dazu harmonisch, aber wenig feinfühlig. Bergauf indes hilft die straffe, antriebsneutrale Kinematik. Wirklich „luftig“ wirkt das Nicolai Helius AC auch aufgrund der robusten Laufrad-Reifen-Kombi aber nicht.
Modelljahr | 2015 |
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Preis | 5299 Euro |
Gewicht | 13,9 kg |
Rahmengewicht | 3885 g |
Federgabel (Gewicht) | 1876 g |
Vertriebsweg | Fachhandel |
Verfügbare Rahmenhöhen | S, M, L, XL |
Getestete Rahmenhöhe | L |
Rahmenmaterial | Aluminium |
Federgabel | Rock Shox Pike RCT3 |
Federweg getestet | 140 mm |
Federbein | Rock Shox Monarch RT2 |
Federweg getestet | 140 mm |
Schaltwerk | Sram X1 |
Schalthebel | Sram X1 (1 x 11) |
Kurbel | E13 TRSr |
Umwerfer | - |
Bremse | Hope Race Evo E4 |
Bremsen-Disc vorne | 183 mm |
Bremsen-Disc hinten | 183 mm |
Sattelstütze | Rock Shox Reverb Stealth (Vario) |
Laufräder | Stan‘s Notubes ZTR Arch EX |
Laufradgröße | 27,5 '' |
Reifen | Conti Trail King/M. King II Prot. 2,4" |
Testurteil | Sehr gut (204 Punkte) |
Nicolai Helius AC (Modelljahr 2015) im Vergleichstest
Das Nicolai Helius AC bezaubert durch Nicolais klassische Aluminium- Baukunst. Dank moderner Geo sorgt das Nicolai Helius AC auch bergab für Brillanz, trägt bergauf jedoch schwer am Gewicht.