Der innovative Mix aus 27,5" und 26" steht dem 301 gut zu Gesicht. Dazu liefern die breiten Felgen mit sinnvoller Reifenkombi bergab enormen Kurvenhalt. Wer ein All-Mountain mit top Geometrie, gelungenem Fahrwerk und Enduro-Potenzial sucht – und das nötige Kleingeld hat – sollte zuschlagen.
Bewertung:
Was uns gefällt:
Stimmiges Laufradkonzept
Laufruhige Geometrie
Harmonisches Fahrwerk
Steifes Chassis
Testurteil
Seit acht Jahren optimiert das Entwickler-Duo Klieber und Krätz das 301 mit größter Detailliebe. Aktuell lässt sich der Liteville-Klassiker auf Kundenwunsch als 140-mm- oder 160-mm-Variante aufbauen. Zum Test schickten die Allgäuer eine 160-mm-Version mit einer neuen Laufrad-Option.
Nicht nur, dass die Syntace-Laufräder mit fetter 35-mm-Felge den Reifen breiter abstützen sollen, vor allem die 26"-Laufradgröße am Heck und das neue 27,5"-Radmaß an der Front sind eine Antwort auf die Frage nach der perfekten Laufradgröße. Die Idee dahinter ist simpel: Das kleinere Hinterrad erlaubt einen kompakten 431-mm-Hinterbau, während das größere Vorderrad geschmeidiger über Steilstufen und Kanten abrollen kann. In der Theorie klingt das logisch. Doch was sagt die Praxis dazu?
Federkennlinien: Der Großteil des Federwegs verläuft am Liteville harmonisch. Die Gabel geht jedoch später in die Endprogression als das Heck. Das kann dazu führen, dass die Front in steilen Abfahrten wegsackt. Mehr Luftdruck wirkt dem entgegen.
Der sehr breite Sitz im Felgenbett verleiht den Pneus sicheren Halt, so dass sie im Grenzbereich gutmütig über den Trail schrubben – selbst bei einem niedrigen Luftdruck von 1,6 Bar. Dank flachem Überrollwinkel überquert das große Vorderrad elegant Hindernisse, das kurze Heck zieht in Windesseile nach und generiert in engen Kurven Wendigkeit.
Das neue Konzept geht offensichtlich auf. In ruppigen Highspeed-Passagen spielt dann das 160-mm-Fahrwerk seine Trümpfe aus. Die sensible Gabel Fox 34 Float und der potente Viergelenk-Hinterbau harmonieren und saugen kleine wie große Brocken gierig auf. Hier ist das Liteville der Konkurrenz um Welten voraus. Mit seinem Alu-Rahmen fällt es dem 301 aber schwer, sich im Gewichts-Ranking durchzusetzen, hängt dafür die Carbon-Konkurrenten auf dem Steifigkeits-Prüfstand mit einem 88 Nm/°-Lenkkopfwert deutlich ab.
Auf dem Trail sorgt das stabile Chassis für hohe Präzision und vermittelt Sicherheit und Vertrauen. Locker kann das 301 in der Enduro-Liga angreifen. Bergauf klettert das im Testvergleich schwere Bike, auch wegen der breiten Laufräder, behäbig, bietet jedoch ein antriebsneutrales und traktionsstarkes Heck. Eine Gabelabsenkung vermissten die Tester selbst in steilen Rampen nicht.
Technische Daten
Modelljahr |
2013 |
Preis |
6500 Euro |
Gewicht |
12,9 kg |
Rahmengewicht |
2984 g |
Federgabel (Gewicht) |
2058 g |
Vertriebsweg |
Fachhandel |
Rahmenhöhen |
S/M/L/XL |
Getestete Rahmenhöhe |
L |
Rahmenmaterial |
Aluminium |
Lenkwinkel |
65,5 ° |
Sitzwinkel |
73,1 ° |
Sitzrohr |
467 mm |
Oberrohr |
614 mm |
Steuerrohr |
137 mm |
Radstand |
1185 mm |
Tretlagerhöhe |
367 mm |
Federgabel |
Fox 34 CTD FIT |
Federweg getestet |
160 mm |
Federbein |
Fox Float RP 23 |
Federweg getestet |
160 mm |
Schaltwerk |
Shimano XTR |
Schalthebel |
Shimano XTR (2 x 10) |
Kurbel |
Shimano XTR |
Umwerfer |
Shimano XTR |
Bremse |
Shimano XTR |
Bremsen-Disc vorne |
203 mm |
Bremsen-Disc hinten |
180 mm |
Laufräder |
Syntace W 35 MX |
Reifen |
Schwalbe Hans D. 2,35"/Nobby N. 2,4" |
Redaktion
Liteville 301 MK10 (Modelljahr 2013) im Vergleichstest
Fazit
Der innovative Mix aus 27,5" und 26" steht dem 301 gut zu Gesicht. Dazu liefern die breiten Felgen mit sinnvoller Reifenkombi bergab enormen Kurvenhalt. Wer ein All-Mountain mit top Geometrie, gelungenem Fahrwerk und Enduro-Potenzial sucht – und das nötige Kleingeld hat – sollte zuschlagen.
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