Mit aggressiver Geometrie ist das Kona Honzo ein flinker, spaßiger Trailflitzer – auch wenn über die Front ein wenig Laufruhe verloren geht. Die Parts sind selbst für den niedrigen Preis spärlich.
Mit aggressiver Geometrie ist das Kona Honzo ein flinker, spaßiger Trailflitzer – auch wenn über die Front ein wenig Laufruhe verloren geht. Die Parts sind selbst für den niedrigen Preis spärlich.
Was uns gefällt:
Sehr agiles Handling
Schöner Flex am Heck
Was uns nicht gefällt:
Ausstattung nicht stimmig
Unruhig an der Front
Testurteil
Das Kona Honzo kam uns ein wenig wie ein schlampiges Genie vor. Das schicke US-Hardtail zeigt beste Anlagen für ein exzellentes 29"-Trail-Hardtail, kann sie aber in der getesteten Ausstattungsvariante nicht konsequent ausspielen.
Die Wendigkeit des sehr steifen Kona Honzo ist so oder so phänomenal. Trotz großer 29"-Reifen flitzt es wieselflink über den Trail, lässt sich über das extrem kurze Heck mit 412-mm-Kettenstreben super von Kurve zu Kurve drehen. Reach und Oberrohr fallen gemäß aktueller Geometrie-Trends dagegen lang aus, das Tretlager sitzt tief, die Front ebenso.
Beim Kurbeln versprüht das einen Hauch von Rennsportlichkeit, ohne dass es sich unkomfortabel auf dem Kona sitzt. Auf dem Trail steht man dafür sicher im Rahmen und hat noch viel Bike vor sich. Länge läuft bekanntlich, sodass sich das Honzo per se spurtreu zeigt. Der Lenkwinkel von 67,5° könnte aber noch einen Tick flacher sein. Überhaupt macht die Front das Handling unruhig, was primär an der Rock-Shox-Recon-Gabel liegt. Diese wirkt hölzern, wird früh endprogressiv und mag kurzen Schlagabfolgen ungern folgen. Extrem schade, weil das Heck des Honzo angenehm flext, ja beinahe aktiv mitarbeitet.
Und bergauf? Grundsätzlich klettert das 13-Kilo-Bike zielstrebig, das Vorderrad bleibt dank der tiefen Front immer am Boden. Der extrem steile 76°-Sitzwinkel war uns aber zu viel des Guten – man tritt quasi vor die Kurbel und gefühlt irgendwie ins Leere.
Bei den Parts lässt das mit 1499 Euro preisgünstige Kona Honzo trotz solider Sram- GX-Schaltung (1 x 11) viele Punkte liegen. Die Shimano-M365-Bremsen sind zu schwachbrüstig, die Flanken der Maxxis-Reifen zu dünn, und eine Vario-Stütze fehlt. Letztere ist in der Preisklasse kein Muss. Wenn dann aber auch noch Details wie der Schnellspanner an der Sattelklemme fehlen, verzweifelt der Trailbiker schon mal.
Modelljahr | 2017 |
---|---|
Preis | 1499 Euro |
Gewicht | 13 kg |
Rahmengewicht | 2073 g |
Federgabel (Gewicht) | 2083 g |
Gewicht Laufräder | 5324 g |
Vertriebsweg | Fachhandel |
Verfügbare Rahmenhöhen | S, M, L, XL |
Getestete Rahmenhöhe | M |
Rahmenmaterial | Aluminium |
Lenkkopfsteifigkeit | 114,8 Nm/° |
Federgabel | Rock Shox Recon RL Silver |
Federweg getestet | 120 mm |
Gänge und Übersetzung | 1 X 11: 32 Zähne vorne, 11–42 Zähne hinten |
Schaltwerk | Sram GX |
Schalthebel | Sram GX |
Kurbel | Race Face Ride |
Umwerfer | - |
Bremse | Shimano M365 |
Bremsen-Disc vorne | 180 mm |
Bremsen-Disc hinten | 160 mm |
Sattelstütze | Kona |
Vorbau | Kona 50 mm |
Lenker | Kona 770 mm |
Naben | Shimano M618 |
Felgen | WTB SX25 29" |
Reifen | Maxxis Ardent 2,25" |
Testurteil | Gut (186 Punkte) |
Kona Honzo AL (Modelljahr 2017) im Vergleichstest