Ein klassischer Allrounder ist das neue Ghost SL AMR X 5 AL nicht, dafür aber ein formidabler Trail- und Downhill-Räuber mit sahnigem Fahrwerk, super stabilem Handling und feinen Parts. Preiswert!
Ein klassischer Allrounder ist das neue Ghost SL AMR X 5 AL nicht, dafür aber ein formidabler Trail- und Downhill-Räuber mit sahnigem Fahrwerk, super stabilem Handling und feinen Parts. Preiswert!
Was uns gefällt:
Enorm starker Abfahrer
Äußerst schluckfreudig
Parts auf „Enduro-Niveau“
Was uns nicht gefällt:
Im steilen Uphill hecklastig
Testurteil
Kreuzsolide Rahmen, bewährte Parts, unaufgeregtes Handling – Ghosts AMR-Familie traf stets den Nerv unzähliger Touren- und All-Mountain-Biker. Seit der großen Neuauflage im Vorjahr kommen die nun 17 AMRs (von Tour bis Enduro) progressiver daher.
So zeigt das Ghost SL AMR X 5 AL mit 150-mm-Fahrwerk für ein All-Mountain ganz schön Kante: Der Lenkwinkel steht flach bei 66°, das vordere Rahmendreieck ist generell lang und flach gezeichnet – für feinsten Bergabgenuss.
Auch die Ausstattung spricht weniger den Alpencrosser, mehr den Trail-Enthusiasten an.
So federt vorn die massive Yari-Gabel von Rock Shox, im Heck thront ein Monarch-Plus-Federbein mit Ausgleichsbehälter, damit der Dämpfer auf langen Abfahrten nicht überhitzt. Dazu gibt es einen 1 x 11-Antrieb von Sram/Race Face, ein kurz-breites Cockpit, Sram-Bremsen mit großen 200/180-mm-Rotoren sowie eine „brachiale“ Reifenkombi mit Schwalbes Magic Mary vorne und Hans Dampf hinten. Kurzum: Auf diese Parts wären die meisten Enduros neidisch.
Gut: 13,4 Kilo Gesamtgewicht trotz der bergablastigen Ausrichtung sind voll okay.
Wirklich flott voran geht es mit dem Ghost SL AMR X 5 AL jedoch nicht. Die besagten Reifen sind Grip-, keine Rollwunder, etwas Wadenkraft verpufft zudem im sehr sensiblen, leicht wippenden Viergelenk-Hinterbau. Und: Bei hochprozentigen Anstiegen fanden wir die sonst eigentlich angenehme Sitzposition durch den flacheren Sitzwinkel (73,5°) zu hecklastig.
Kritik, die auf der Abfahrt buchstäblich verfliegt. Mit seinem schluckfreudigen, schmusig-soften Fahrwerk saugt sich das Ghost SL AMR X 5 AL förmlich an den Untergrund fest, das superlaufruhige, ausreichend wendige Handling vermittelt ungemeine Fahrsicherheit. Viel besser geht es für ein AM nicht bergab, zumal die angesprochenen Parts den Downhill-Spaß noch befeuern.
Modelljahr | 2017 |
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Preis | 2599 Euro |
Gewicht | 13,4 kg |
Rahmengewicht | 3270 g |
Gabel (Gewicht) | 2077 g |
Gewicht Laufräder | 4419 g |
Vertriebsweg | Fachhandel |
Verfügbare Rahmenhöhen | S, M, L, XL |
Getestete Rahmenhöhe | M |
Rahmenmaterial | Aluminium |
Lenkkopfsteifigkeit | 63,2 Nm/° |
Federgabel | Rock Shox Yari RC Boost |
Federweg getestet | 150 mm |
Federbein | Rock Shox Monarch Plus R Debonair |
Federweg getestet | 150 mm |
Gänge und Übersetzung | 1 x 11: 30 Zähne vorne, 11–42 Zähne hinten |
Schaltwerk | Sram GX |
Schalthebel | Sram GX |
Kurbel | Race Face Aeffect |
Umwerfer | - |
Bremse | Sram Guide R |
Bremsen-Disc vorne | 200 mm |
Bremsen-Disc hinten | 180 mm |
Sattelstütze | Kind Shock LEV Integra (Vario, 125 mm) |
Vorbau | Ghost 50 mm |
Lenker | Ghost 760 mm |
Naben | Ghost |
Felgen | Race Face ARC 27 |
Laufradgröße | 27,5 '' |
Reifen | Schwalbe Magic Mary/Hans Dampf TLE 2,35" |
Testurteil | Sehr gut (215 Punkte) |
Ghost SL AMR X 5 AL (Modelljahr 2017) im Vergleichstest