Was uns gefällt:
Höchst potentes Fahrwerk
Gelungenes Handling
Sehr hochwertige Ausstattung
Was uns nicht gefällt:
Rahmen mit Stahlfeder schwer
Testurteil
„Bei uns wird es 2019 keine Luftdämpfer im Fully mehr geben, wir stellen alle Bikes jetzt schon um“, so Ghost-Brand-Manager Maxi Dickerhoff, der uns dann auch ein Stahlfederbein für das in 2018 eigentlich luftgefederte SL AMR 9.9 LC in die Hand drückte. Die Vorteile der klassischen Dämpfungstechnik? Das Ansprechverhalten ist hauchzart, die Kennlinie perfekt linear.
Nachteilig sind das hohe Gewicht und dass man eine zum Körpergewicht passende Feder ordern muss. Das oft vorkommende starke Pumpen beim Pedalieren? Ist beim Ghost kein Thema. Zum einen ist der viergelenkige Hinterbau antriebsneutral ausgelegt, zum anderen hat der Rock-Shox-Dämpfer eine Anti-Wipp-Funktion.
Und da das SL AMR zudem die mit Ab- stand leichtesten und edelsten Laufräder im Test (Syntace M 28) besitzt, das Gesamtgewicht im grünen Bereich liegt und die Sitzposition ausreichend sportlich ausfällt, lässt es sich vortrefflich antreten und elanvoll klettern. Dazu passt der Klettergang dank Sram-Eagle-Schaltung mit 1 x 12 Gängen.
Im Talschuss mussten wir uns an das Bayern-Bike ein wenig mehr gewöhnen: In der georderten Größe M hatte Ghost kein Testbike mehr parat, das L-Modell fuhr sich für uns (um 175 cm Körpergröße) daher eine Spur zu behäbig – machte seine Talente dennoch schnell sichtbar.
Das Handling ist fein austariert zwischen enormer Laufruhe und angenehmer Drehfreude, der bissige Maxxis-Minion-Vorderreifen verkrallt sich förmlich in den Boden, das gefräßige 130-mm-Rock-Shox-Fahrwerk mit sahniger Pike-Gabel in Front und angesprochenem Stahlfederbein heckwärts ist in Summe das beste im Testklasse!
Überhaupt ist die Ausstattung so gelungen wie hochwertig. Nur mit der Magura-Bremse kamen wir nicht so klar: vorne gut dank vier Bremskolben, hinten mau (zwei Kolben).
Modelljahr | 2018 |
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Preis | 3999 Euro |
Gewicht | 13,5 kg |
Rahmengewicht | 3584 g |
Federgabel | 1908 g |
Gewicht Laufräder | 4486 g |
Vertriebsweg | Fachhandel |
Verfügbare Rahmenhöhen | S, M, L, XL |
Getestete Rahmenhöhe | M |
Rahmenmaterial | Carbon (Aluminium-Hinterbau) |
Lenkkopfsteifigkeit | 70,2 Nm/° |
Federgabel | Rock Shox Pike RCT |
Federweg getestet | 130 mm |
Federbein | Rock Shot Deluxe Coil RCT |
Federweg getestet | 130 mm |
Gänge und Übersetzung | 1 x 12: 32 Zähne vorne, 10–50 Zähne hinten |
Schaltwerk | Sram X01 Eagle |
Schalthebel | Sram GX Eagle |
Kurbel | Truvativ Descendant Carbon |
Umwerfer | – |
Bremse | Magura MT Fifty4 |
Bremsen-Disc vorne | 180 mm |
Bremsen-Disc hinten | 180 mm |
Sattelstütze | Kind Shock Lev Integra (Vario, 150 mm) |
Vorbau | Syntace Megaforce2 50 mm |
Lenker | Syntace Vector 780 mm |
Naben | Syntace M 28 |
Laufradgröße | 29 '' |
Reifen | Maxxis Minion DHR II/Minion SS Exo TR 2,3" |
Testurteil | Sehr gut (217 Punkte) |
Ghost SL AMR 9.9 LC (Modelljahr 2018) im Vergleichstest
Das Ghost SL AMR 9.9 LC erweist sich als rundum gelungener Alleskönner – durchaus flott im Vortrieb, geschickt kletternd, mit viel Laufruhe und enorm schluckfreudigem Fahrwerk. Dazu überzeugt die feine Ausstattung.