Das Ghost SL AMR 7 LC ist ein verspieltes Tourenfully mit vielen Stärken, aber auch Schwächen. Flache Front und kurzes Heck sind Garanten für Fahrspaß. Das wippige Heck hemmt den Vortrieb.
Das Ghost SL AMR 7 LC ist ein verspieltes Tourenfully mit vielen Stärken, aber auch Schwächen. Flache Front und kurzes Heck sind Garanten für Fahrspaß. Das wippige Heck hemmt den Vortrieb.
Was uns gefällt:
Sehr hohe Laufruhe, doch ...
... über Hinterrad wendig
Gelungene Ausstattung
Was uns nicht gefällt:
Heck nicht antriebsneutral
Testurteil
Die 2016 frisch aufgelegte AMR-Familie hat in ihrem zweiten Modelljahr zwei neue Bikes mit 29"-Rädern als Mitglieder. Das AM/Enduro Ghost SL AMR X 29 mit satten 150 mm Federweg sowie das Ghost SL AMR 29 mit 130-mm-Fahrwerk als Touren- und Trailbike. Letzteres ist bei Ghost im Bezug auf die Geometrie tatsächlich Programm: flachster Lenkwinkel (66,5°) im Testfeld, eher langer Radstand trotz relativ kurzer Kettenstrebe – das wäre vor zwei, drei Jahren noch als Enduro durchgegangen.
Entsprechend beweist sich das Ghost SL AMR 7 LC auch dank der Pike-Gabel als wahres Bügelbrett, besagter Radstand und flache Front führen zu massig Spurtreue und Laufruhe. Die geht am Heck leider zum Teil wieder flöten, weil der Hinterbau im Vergleich zur Gabel trotz nominell 130 mm Federweg weniger Reserven bietet. Bei dicken Brocken harmoniert das Fahrwerk deshalb nicht optimal, harte Schläge am Heck leitet das Ghost SL AMR 7 LC spürbar an die Bandscheiben weiter.
Ghost hat trotz der auf Laufruhe getrimmten Geo mit dem Ghost SL AMR 7 LC ein sehr agiles Bike entworfen, das sich über die kurzen Kettenstreben und das tiefe Tretlager willig in die Kurve legen lässt. Apropos: Nur 320 mm Tretlagerhöhe bei 130 mm Federweg sind grenzwertig – aufgesetzt sind wir während des Tests allerdings nie.
In Sachen Vortrieb zeigt sich das Ghost SL AMR 7 LC ziemlich unentschlossen. Dank der leichten Laufräder von Race Face sowie des pfeilschnellen Racing-Ralph-Reifens am Heck tritt es zwar stark an, das Wippen des Hinterbaus lässt die Muskelenergie aber versickern. Zudem zählt Traktion beim Klettern im Groben nicht zu den Stärken des Racing Ralph.
Die Ausstattung ist ghost-typisch sehr gut und durchdacht, etwa mit Shimano-XT-Antrieb/Schaltung (2 x 11) sowie -XT-Bremse. Der etwas weiche Lenkkopf des (schweren) Carbon-Rahmens fiel in der Praxis nicht negativ auf.
Modelljahr | 2017 |
---|---|
Preis | 3099 Euro |
Gewicht | 12,9 kg |
Rahmengewicht | 3009 g |
Federgabel (Gewicht) | 2059 g |
Gewicht Laufräder | 4064 g |
Vertriebsweg | Fachhandel |
Verfügbare Rahmenhöhen | S, M, L, XL |
Getestete Rahmenhöhe | M |
Rahmenmaterial | Carbon |
Lenkkopfsteifigkeit | 59,8 Nm/° |
Federgabel | Rock Shox Pike RC Solo Air |
Federweg getestet | 130 mm |
Federbein | Rock Shox Deluxe RT |
Federweg getestet | 130 mm |
Gänge und Übersetzung | 2 x 11: 36/26 Zähne vorne/11–42 Zähne hinten |
Schaltwerk | Shimano XT |
Schalthebel | Shimano XT |
Kurbel | Shimano XT |
Umwerfer | Shimano XT |
Bremse | Shimano XT |
Bremsen-Disc vorne | 180 mm |
Bremsen-Disc hinten | 180 mm |
Sattelstütze | Kind Shock LEV Integra (Vario/100 mm) |
Vorbau | Ghost 55 mm |
Lenker | Ghost 760 mm |
Naben | Ghost Light |
Felgen | Race Face ARC 24 |
Laufradgröße | 29 '' |
Reifen | Schwalbe N. Nic TLE 2,35"/R. Ralph TLE 2,25" |
Testurteil | Sehr gut (202 Punkte) |
Ghost SL AMR 7 LC (Modelljahr 2017) im Vergleichstest