Wo geht’s hier zum Downhill? Das Focus O1E Team macht bergab eine prächtige Figur, liegt ungemein satt und spurstabil. Steile Klettereien mag es ebenso, in der Ebene fehlt dem 10,6-Kilo-Bike der Elan.
Wo geht’s hier zum Downhill? Das Focus O1E Team macht bergab eine prächtige Figur, liegt ungemein satt und spurstabil. Steile Klettereien mag es ebenso, in der Ebene fehlt dem 10,6-Kilo-Bike der Elan.
Was uns gefällt:
Bergab extrem potent
Sehr gelungenes Fahrwerk
Entspannt-sportliches Bike
Was uns nicht gefällt:
Bike/Rahmen etwas schwer
Testurteil
„Bereit für die anspruchsvollsten XCStrecken der Welt“ – wie Cannondale will auch Focus das brandneue Focus O1E Team (gesprochen: „One“) speziell für die extremen Anforderungen im Worldcup geschaffen haben.
Zunächst macht das Arbeitsgerät des zweifachen Weltcup-Siegers Florian Vogel (Schweiz) jedoch eine eher propere Figur: 10,6 Kilo auf der Waage sind für ein 8000-Euro-Racefully viel. Auch der wuchtige Carbon-Rahmen ist der gewichtigste im Test, die auffällige Upside-down-Gabel ebenso und die Laufrad-Reifen-Kombi die zweitschwerste. Sram-XX1-Eagle-Schaltung und Spline-One-Laufräder von DT Swiss entsprechen dafür quasi der „Norm“ des Tests.
Trotz des höheren Gewichts: Das Focus O1E Team rollt durchaus flott, auch dank der profilarmen Continental-Reifen und des wipparmen Hinterbaus. Der Elan eines KTM Scarp 29 Sonic 12S XX1 oder Specialized S-Works Epic FSR World Cup geht dem Focus O1E Team jedoch ab, zumal auch die trotz des langen Oberrohrs aufrechte Sitzposition fast (zu) gemütlich wirkt.
Geht’s hochprozentig-steil empor, ist das Focus O1E Team dafür in seinem Element. Die recht langen Kettenstreben, das traktionsstarke Fahrwerk und der steile Sitzwinkel drücken den Fahrer förmlich den Berg hoch. Runterzu ein ähnliches Bild. Äußerst gutmütig, extrem laufruhig und sicher im Handling wirft sich das Focus O1E Team gen Tal – Länge läuft halt, auch der flachere Lenkwinkel sorgt für Spurtreue.
Dabei harmonieren die RS-1-Federgabel und der aufwendig konstruierte, mit zwei ineinander verschachtelten Wippen arbeitende Hinterbau prächtig, beide agieren jeweils nicht hypersensibel, aber aufmerksam, stets stabil im Hub stehend.
Kurzum, das Focus O1E Team ist ein fabelhafter Abfahrer, der mit kleinen Detailverbesserungen – breiterer Lenker, Reifen mit mehr Kurvenhalt, größere Bremsscheibe vorne – in dieser Disziplin perfekt wäre.
Achtung: nur in drei Rahmengrößen.
Modelljahr | 2017 |
---|---|
Preis | 7999 Euro |
Gewicht | 10,6 kg |
Rahmengewicht | 2320 g |
Federgabel (Gewicht) | 1736 g |
Gewicht Laufräder | 3859 g |
Vertriebsweg | Fachhandel |
Verfügbare Rahmenhöhen | S, M, L |
Getestete Rahmenhöhe | M |
Rahmenmaterial | Carbon |
Lenkkopfsteifigkeit | 64,9 Nm/° |
Federgabel | Rock Shox RS-1 Remote |
Federweg getestet | 100 mm |
Federbein | Rock Shox Monarch XX Remote |
Federweg getestet | 100 mm |
Gänge und Übersetzung | 1 x 12: 32 Zähne vorne, 10–50 Zähne hinten |
Schaltwerk | Sram XX1 Eagle |
Schalthebel | Sram XX1 Eagle |
Kurbel | Sram XX1 Eagle |
Umwerfer | - |
Bremse | Sram Level Ultimate |
Bremsen-Disc vorne | 160 mm |
Bremsen-Disc hinten | 160 mm |
Sattelstütze | Concept CPX |
Vorbau | Concept Race 90 mm |
Lenker | CPX Carbon 720 mm |
Naben | DT Swiss XR 1501 Spline One |
Laufradgröße | 29 '' |
Reifen | Continental Race King RS 2,2" |
Testurteil | Sehr gut (203 Punkte) |
Focus O1E Team (Modelljahr 2017) im Vergleichstest