Klasse, mit dem neuen Focus Jam Evo hat Focus endlich wieder ein veritables All-Mountain im Programm. Handling und Fahrwerk überzeugen voll, in Sachen Ausstattung ist noch Luft nach oben.
Klasse, mit dem neuen Focus Jam Evo hat Focus endlich wieder ein veritables All-Mountain im Programm. Handling und Fahrwerk überzeugen voll, in Sachen Ausstattung ist noch Luft nach oben.
Was uns gefällt:
Sehr ausgewogenes Handling
Fahrwerk bar jeder Kritik
Eigenständiges Design
Was uns nicht gefällt:
Ausstattung unterm Schnitt
Testurteil
Stumpjumper, Stereo, AMR, No Pogo – bei so einem Volksfest der Fullys tummeln sich logischerweise die großen Namen der zweirädrigen Klassiker.
Das Focus Jam Evo aus dem Hause Focus macht die Ausnahme: Es ist eine komplette Neuheit, schließt bei den Cloppenburgern mit seinem 140-mm-Fahrwerk die Lücke zwischen dem Tourenfully Spine und dem Enduro Sam.
Auffälligstes Merkmal ist (wie am Spine) die komplexe Hinterradfederung mit zwei ineinander verschachtelten Wippen oberhalb des Dämpfers. Das schaut nicht nur spannend aus, das funktioniert vor allem prima. Bei Sprint und Spurt lässt sich das leichte Wippeln gut tolerieren, bei Klettereinlagen bleibt das Heck brav „oben“, schiebt an mit viel Traktion.
Der steile Sitzwinkel und die generell sportlich-zentrale Tretposition bekräftigen die sehr gute Uphill-Leistung – ein Leichtfuß ist das Focus Jam Evo dabei jedoch nicht. Wie viele andere Testbikes scheitert es an der 14-Kilo-Marke. Das liegt zum einen am recht properen Alu-Rahmen, zum anderen an der eher enttäuschenden Ausstattung.
Für 3000 Euro geht der Sram-GX-Antrieb (1 x 11) zwar in Ordnung, Conti-Reifen in preisgünstiger Ausführung, Deore-Bremsen und die vielen mehr oder weniger gelungenen Eigenparts überzeugen weniger.
Gut, dass Focus nicht an den Federelementen spart. Rock Shox’ massive, hochsteife Yari-Gabel ergänzt den Hinterbau (mit Monarch-Federbein) formidabel, das Fahrwerk pariert kleine wie große Stöße harmonisch, fühlt sich generell nach mehr als 140 mm Federweg an. Zusammen mit dem ausgewogenen, akkurat zwischen Agilität und Laufruhe austarierten Handling lässt es runterzu trefflich ballern.
Das Focus Jam Evo bügelt präzise und sicher auch über deftiges Gelände, wenngleich angesprochene Bremsen und Reifen schon mal zur Entschleunigung mahnen.
Modelljahr | 2017 |
---|---|
Preis | 2999 Euro |
Gewicht | 14,1 kg |
Rahmengewicht | 3520 g |
Gabel (Gewicht) | 2084 g |
Gewicht Laufräder | 4761 g |
Vertriebsweg | Fachhandel |
Verfügbare Rahmenhöhen | S, M, L, XL |
Getestete Rahmenhöhe | M |
Rahmenmaterial | Aluminium |
Lenkkopfsteifigkeit | 73,8 Nm/° |
Federgabel | Rock Shox Yari RC Boost |
Federweg getestet | 140 mm |
Federbein | Rock Shox Monarch RT Debonair |
Federweg getestet | 140 mm |
Gänge und Übersetzung | 1 x 11: 30 Zähne vorne, 10–42 Zähne hinten |
Schaltwerk | Sram GX |
Schalthebel | Sram GX |
Kurbel | Sram GX |
Umwerfer | - |
Bremse | Shimano Deore |
Bremsen-Disc vorne | 180 mm |
Bremsen-Disc hinten | 180 mm |
Sattelstütze | Concept Drop (Vario, 120 mm) |
Vorbau | Concept 60 mm |
Lenker | Concept 770 mm |
Naben | Concept Black Jack |
Laufradgröße | 27,5 '' |
Reifen | Continental Mountain King 2,4" |
Testurteil | Sehr gut (202 Punkte) |
Focus Jam Evo (Modelljahr 2017) im Vergleichstest