An und für sich entzieht sich das hübsche Falkenjagd Hoplit PI jeder Bewertung, leidet etwas unter der arg entspannten Geometrie. Im Sinne
eines Sorglos-Bikes ist es dennoch sehr gut.
An und für sich entzieht sich das hübsche Falkenjagd Hoplit PI jeder Bewertung, leidet etwas unter der arg entspannten Geometrie. Im Sinne
eines Sorglos-Bikes ist es dennoch sehr gut.
Was uns gefällt:
Getriebetechnik ausgereift
Steifer, edler Titanrahmen
Was uns nicht gefällt:
Cockpit zu lang/schmal
Sehr flacher Sitzwinkel
Testurteil
Wunderschön! Ja, dieser Titan-Traum aus Bayern vermählt zeitlos-elegante Optik, moderne Technik und extreme Langlebigkeit auf optisch gelungene Weise. Veredelt von dezent gesetzten roten Eloxal-Tupfern etwa an Tune-Naben, Reset-Steuersatz oder Bremssattel. Doch der Reihe nach:
Herz des Falkenjagd Hoplit PI ist die Pinion-Getriebekurbel, die 18 sehr fein übersetzte Gänge bietet und deren Übersetzungsspektrum von 636 Prozent jede Kettenschaltung erblassen lässt. Dazu ist das in einem Ölbad werkelnde Getriebe quasi wartungsfrei und für eine Laufleistung von 60 000 km ausgelegt.
Eingepflanzt ist das rund 2700 g schwere Getriebe (ohne Kettenblatt, Kurbelarme etc.) in einen traumhaft schön verarbeiteten Rahmen aus kratzfesten, robusten Titanrohren. On Top gibt’s Parts aus der Feinkostabteilung, etwa die superleichte, innovative Brake-Force-One-Bremse, Titan-Stütze/-Vorbau/-Lenker und besagte Eloxal-Perlen. So weit, so nobel.
Überraschendes förderte der MountainBIKE-Labortest zutage. So ist das Titangeröhr zwar schwer geraten (circa 2150 g ohne Getriebe), dafür aber richtig steif: 103 Nm/° am Lenkkopf sind für Titan spitze. Auch in der Praxis sorgt dies für ein gediegenes, zusammen mit dem flachen Lenkwinkel und dem tiefen Schwerpunkt spurstabiles, sicheres Handling selbst auf grober Rüttelpiste – zudem noch gepaart mit dem gewissen „Komfortplus“ eines Titan-Bikes.
Ein Trail-Räuber ist das Falkenjagd Hoplit PI aber trotz 27,5"-Laufrädern nicht: Die langen Kettenstreben, die flachen Winkel und die hohe Front rauben fast jede Verspieltheit, auch der zu lange Vorbau mit zu schmalem Lenker macht das Handling indirekt. Was alles den anvisierten Kundenkreis der Custom-Fans und Weltumradler vermutlich kaum stören wird.
Jene Dauerpedalierer erfreuen sich umso mehr am nahezu tadellos funktionierenden Getriebe ohne wirklich lästige Mahlgeräusche. Nur dass das Schalten unter Last nicht/kaum möglich ist, benötigt Zeit zum Umgewöhnen. Auch der dank der äußerst leichten Laufräder durchaus Marathon-würdige Vortrieb lässt die Waden strahlen.
Steile Uphills sind jedoch trotz der gelungenen Pinion-„Untersetzung“ mühsam: Durch den zu flachen Sitzwinkel und die besagt hohe Front beginnt das Vorderrad früh zu tänzeln, die Bändigung verlangt nach Körpereinsatz.
Modelljahr | 2015 |
---|---|
Preis | 6450 Euro |
Gewicht | 12,3 kg * |
Rahmengewicht | ca. 2150 g |
Federgabel (Gewicht) | 1602 g |
Lenkkopfsteifigkeit | 103 Nm/Grad |
Vertriebsweg | Direktvertrieb |
Rahmenhöhen | M, L, XL |
Getestete Rahmenhöhe | L |
Rahmenmaterial | Titan |
Federgabel | DT Swiss XXM 100 |
Federweg getestet | 100 mm |
Schaltwerk | Pinion P1.18 |
Schalthebel | Pinion (1 x 18) |
Kurbel | Pinion |
Bremse | Brake Force One |
Bremsen-Disc vorne | 180 mm |
Bremsen-Disc hinten | 160 mm |
Sattelstütze | Falkenjagd Titan |
Laufräder | Tune King & Singlesp./Stan`s ZTR Crest |
Laufradgröße | 27,5 '' |
Reifen | Schwalbe Racing Ralph Evo 2.25" |
* Komplettbike ohne Pedale
Falkenjagd Hoplit PI (Modelljahr 2015) im Vergleichstest
An und für sich entzieht sich das hübsche Falkenjagd Hoplit PI jeder Bewertung, leidet etwas unter der arg entspannten Geometrie. Im Sinne eines Sorglos-Bikes ist es dennoch sehr gut.