Testbericht: Cannondale Flash Ultimate (Modelljahr 2011)

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Man kann Cannondales Flash in Messdaten erfassen und begreifen. So wie die Redaktion das im Rahmen des MB-Ultratests (Heft 5/10) getan hat, der neben den überragenden Steifigkeitswerten (bester je von MB ermittelter SGI-Wert!) auch enorme Stabilitätsreserven des Bikes zutage förderte.

MB Cannondale Flash Ultimate

Bewertung:

Was uns gefällt:

 Äußerst leicht, enormer Vortriebswille

 Brillante Laborwerte

 Überdurchschnittlich hoher Komfort am Heck

 Sensibilität und Dämpfung der Lefty-Gabel

Testurteil

Testsieger-Logo: Testurteil überragend

Oder man nimmt Platz im Sattel des Teambikes des Cannondale-Factory-Teams und kurbelt munter drauflos. Oder besser: schießt los! Denn das Beschleunigungsvermögen des unter 8 Kilo leichten Flash katapultiert den Fahrer förmlich auch heftigste Anstiege hinauf. Das in Relation zum Gewicht gesehen einzigartig steife Tretlager und die filigranen, vortriebsstarken DT-Swiss-Carbonlaufräder sind die Motoren des orgiastischen Fortbewegungsdrangs Marke Flash.

Famos ist dabei die überraschend kommode Sitzposition, die MB so bei einem Race-Hardtail selten erleben durfte. Streckbankgefühle und Nackenschmerzen als Preis für die Tempohatz? Das war gestern, heute ist komfortables Gasgeben angesagt. Und dabei platziert die wohlüberlegte Geometrie den Flash-Piloten schön neutral ins Bike – das schafft viel Sicherheit, unabhängig von der jeweiligen Fahrsituation.

Vorwärtsorientiert ist das 2010er Flash-Cockpit, das allerdings infolge der langhubigeren Gabel höher baut und so den einzigen, winzigen Kritikpunkt am Rad bildet – echten Racern fehlte der letzte Biss am Berg. Für 2011 ist das geändert: Die Lefty-Gabel kommt nun mit 100 mm Federweg, die Front liegt auch dank neuem Vorbau tiefer. Im ruppigen Uphill oder einem wurzelverzierten Trail hat das Flash die Oberhand über Gelände und Konkurrent Scott.

Der Grund: der hohe Komfort und die erstaunliche Traktion, welche die filigranen Hinterbaustreben und die gezielt flexende Carbon-Stütze erzeugen. Auf holprigem Untergrund meint man, ein Fully mit Minimalfederweg zu steuern, so intensiv dämpft das Heck Fahrbahnstöße. Damit bewegt sich der versierte Pilot an Bord des Boliden in fordernden Downhills in für ein Hardtail ungeahnten Grenzbereichen.

Nicht nur, dass höhere Geschwindigkeiten möglich sind, er erreicht und hält sie auch entschieden sicherer als gewohnt. Großen Verdienst daran haben die beeindruckende Sensibilität und stets kontrollierte Dämpfung der Lefty-Gabel sowie die sensationell hohe Lenkpräzision.

Die Krönung wäre ein breiterer CC-Riserlenker, mit dem sich Handling und Wohlgefühl noch steigern ließen. Gut: das große 42er-Blatt zur Bergabhatz. Für schwere Piloten wäre eine 160er-Bremsscheibe am Hinterrad wünschenswert.

Technische Daten

Modelljahr

2011

Preis

8199 Euro

Gewicht

7,7 kg

Rahmengewicht

957 g

Federgabel (Gewicht)

1178 g

Vertriebsweg

Fachhandel

Rahmenhöhen

S/M/L/XL

Getestete Rahmenhöhe

M

Rahmenmaterial

Carbon

Federgabel

Lefty Speed Carbon SL

Federweg getestet

108 mm

Federbein

-

Federweg getestet

-

Lenkwinkel

70 °

Sitzwinkel

73,5 °

Sitzrohr

434 mm

Oberrohr

589 mm

Steuerrohr

138 mm

Schaltwerk

Sram XX

Schalthebel

Sram XX

Kurbel

C´dale SI Hollowgr. SL

Umwerfer

Sram XX

Bremse

Avid XX

Bremsen-Disc vorne

160 mm

Bremsen-Disc hinten

140 mm

Laufräder

DT Swiss XCR 1.2 Carbon

Reifen

Schwalbe Furious Fred Evo 2,0“

Tretlagersteifigkeit

174,1 N/mm

Lenkkopfsteifigkeit

174,3 Nm/°

Steifigkeit/Gewicht-Index

364,0

Komfort

8,13 mm
MB Cannondale Flash Ultimate - Einschätzung

Cannondale Flash Ultimate (Modelljahr 2011) im Vergleichstest

Fazit

Die Krone der Race-Hardtail-Schöpfung heißt auch 2011 Cannondale Flash und verführt durch eine brandheiße Mischung aus Steifigkeit, Gewicht, Vortrieb und Komfort.

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Erscheinungsdatum 05.03.2024