Bold liefert mit dem Unplugged ein außergewöhn liches Enduro ab. Mit dem mächtigen Fahrwerk und lang flacher Geometrie rollt es satt und sicher über den Boden, bügelt jeden noch so ruppigen Trail platt. Seine Stärken hat es bergab, es klettert aber auch äußerst zielstrebig.
Benjamin Büchner
13.11.2018
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Test: Die Top MTB-Bikes für die Saison 2019
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Supersattes Fahrwerk
Viele Geometrieoptionen
Famose Optik
Effizienter Kletter
Testurteil
Unplugged – der Name ist laut Bold ein Statement gegen die E-MTB-fixierte Entwicklung auf dem Bikemarkt. Eines mit mächtigem Ausrufezeichen: Das 29"-Enduro aus der Schweiz sieht nicht nur spektakulär aus, es fährt sich auch so.
Ein Multitalent ist das wunderschöne Unplugged nicht nur, weil es trotz mächtigem Fahrwerk – 170 mm vorne, 165 hinten mit im Rahmen verborgenem Dämpfer – bergab wie bergauf super arbeitet. Es sind zudem die vielen Geometrie-Varianten mit vier Flipchip-Positionen am Horst-Link und zwei Lenkwinkel-Einsätzen am Newmen-Steuersatz (1,5° Varianz). Dadurch kann das Unplugged, wenn der Chip in der Kettenstrebe in einer der zwei kurzen Positionen steht, auch mit 27,5"-Reifen gefahren werden.
Wir haben uns aber für das Standard-Setup mit 29"-Laufrädern entschieden. Für ein Enduro die (noch!) seltenere und damit aufregendere Radgröße. Die großen Schlappen mit 2,5" Breite sind für das Unplugged ein absoluter Gewinn, rollen spurtreu und trotzdem mit Schwung vorwärts. Ergänzt wird das sichere Fahrgefühl dank des feinfühligen Fahrwerks, das mit angenehmer Progression glänzt und dem Unplugged selbst in ruppigsten Abfahrten extreme Bodenhaftung verleiht.
Mit der flachsten Steuersatzeinstellung (63,5°) gleitet das Bike in Highspeed-Passagen unerschütterlich, ja, wie eine Sänfte über den Trail, wirkt wegen des sehr langen Hauptrahmens jedoch etwas sperrig. Wir haben uns mit dem steileren 65°-Lenkwinkel wohler gefühlt. Damit reagiert das Schweiz-Enduro direkt(er) auf Lenkmanöver, dreht sich agil um Kehren und hat an der Front mehr Bodenhaftung.
Über Wurzeln und Steine rollt es immer noch souverän ab. Überrascht hat uns die formidable Kletterleistung des Bold’schen Enduros, die auch dank der steil über dem Tretlager liegenden Sitzposition top ist. Dazu rotieren die leichten Carbon-Laufräder von DT Swiss extrem schnell. Der wipparme Hinterbau trägt mit seiner Antriebsneutralität ebenso dazu bei, er spendet aber auch viel Traktion, weil er Bodenunebenheiten feinfühlig aufnimmt.
Technische Daten
Preis |
7200 Euro |
Vertriebsweg |
Fachhandel |
Gewicht |
13,8 kg |
Rahmengewicht |
3042 g |
Federgabel (Gewicht) |
2019 g |
Gewicht Laufräder |
4712 g |
Verfügbare Rahmenhöhen |
S,M,L |
Getestete Rahmenhöhe |
M |
Rahmenmaterial |
Carbon |
Lenkkopfsteifigkeit |
- Nm/Grad |
Federgabel |
Rock Shox Lyric RCT3 |
Federweg getestet |
170 mm |
Federbein |
Rock Shox Super Deluxe |
Federweg getestet |
165 mm |
Gänge und Übersetzung |
1 x 12: 32 Zähne vorne, 10–50 Zähne hinten |
Schaltwerk |
Sram GX Eagle |
Schalthebel |
Sram GX Eagle |
Kurbel |
Truvativ Descendant |
Umwerfer |
Shimano SLX |
Bremsen vorne/hinten |
Sram Code R 200/180 mm |
Sattelstütze |
Kind Shock Lev Ci Carbon (Vario, 150 mm) |
Vorbau |
Race Face Turbine 50 mm |
Lenker |
Next R 800 mm |
Naben |
DT Swiss Spline XMC 1200 Carbon |
Felgen |
DT Swiss Spline XMC 1200 Carbon |
Reifen |
Maxxis Highroller II Exo TR 29 x 2,5" |
Geometrie
Redaktion
Bike-Profil
Redaktion
Bold Unplugged (Modelljahr 2019) im Vergleichstest
Fazit
Bold liefert mit dem Unplugged ein außergewöhn liches Enduro ab. Mit dem mächtigen Fahrwerk und lang flacher Geometrie rollt es satt und sicher über den Boden, bügelt jeden noch so ruppigen Trail platt. Seine Stärken hat es bergab, es klettert aber auch äußerst zielstrebig.
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