Test: Radon Skeen Trail AL 8.0
Bonner Preiskracher im Trailcheck

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Das Radon Skeen Modelljahr 2023 verspricht viel Bike für wenig Geld – spannend, gerade in aktuellen Zeiten. Wir haben das Versenderbike ausgiebig getestet!

Radon Skeen Trail AL 8.0
Foto: Dennis Stratmann

Das hat uns gefallen:

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 richtig viel Bike fürs Geld, prima Ausstattung

 gelungenes, zugängliches Handling

 sehr robuster, steifer Aluminium-Rahmen

Das hat uns nicht gefallen:

 mit 14,6 Kilo nicht gerade leicht

Alles wird besser, aber auch teurer. Moderne MTBs sind auf einem Entwicklungsstand, von dem man vor zehn Jahren nur träumen konnte. Dennoch haben viele das Gefühl, immer weniger fürs Geld zu bekommen. Während Topmodelle mit Parts ausgestattet sind, die man auch an einem Mars-Rover vermuten könnte, wandeln fast alle erschwinglichen Modelle im schattigen Bereich der Ausstattungskataloge – und fallen entsprechend bleischwer aus.

Radon geht mit seinem neuen Touren- und Trailbike einen erfreulich anderen Weg, setzt dabei zunächst auf Bewährtes: Das Skeen Trail AL kommt mit 29"-Laufrädern/Reifen, 130 mm Federweg an der Front und 120 mm am Bürzel. Generell ist Radon bekannt für geradlinige Designs und Bikes mit exzellentem Preis-Leistungs-Verhältnis – zumindest was die Ausstattung angeht. Das Skeen Trail AL macht da keine Ausnahme. Es geht als Topmodell 8.0 für 2699 Euro über den Versender-Tresen. Dafür bekommt man eine Pike-Ultimate- Gabel und den Dämpfer Deluxe Select+ von Rock Shox, Magura-MT-Trail-Bremsen, eine Sram-GX/NX-Eagle-Schaltgruppe, solide Sunringlé-Laufräder und Maxxis-Reifen. Noch preiswerter ist das Skeen Trail AL 7.0 für 2199 Euro.

Radon Skeen Trail AL 8.0
Dennis Stratmann
Fazit von Praktikant Paul Weinbrenner: „Leicht einstellbares Fahrwerk, stabiler Rahmen, tolle Parts, und das zum kleinen Preis: Das Skeen Trail AL 8.0 ist für mich das perfekte Tourenfully für alle, die in den Bikesport seriös einsteigen wollen.“

Ohne Schnickschnack

Dafür spart Radon – auch zum Leidwesen unseres Fotografen – an Details: keine Rahmenöffnung für Ersatzschlauch und Co., keine komplexe Dämpferaufnahme, keine Zugführung durch den Steuersatz, keine Aufnahmen für "On-Bike"-Tools, nicht mal ein Flip-Chip. Klingt alles langweilig? Ist es aber nicht, denn die Wahrheit liegt wie immer auf dem Trail. Und da kann es schon bei der Anfahrt befreiend sein, sich keine Gedanken um Geometrie-Verstellungen oder die vor sich hin faulende Banane im Unterrohr machen zu müssen – keep it simple!

Ausgewogene Geometrie

Dazu passt, dass die Geometrie zwar modern, aber nicht extrem ausfällt, sodass sich auch Einsteigerinnen und Einsteiger schnell zurechtfinden sollten. Der Lenkwinkel steht etwa bei recht "normalen" 66,5°, die 435-mm-Kettenstreben versprechen Drehfreude, und der Reach beträgt nicht zu kurze 454 mm (in Größe M). Die Sitzposition fällt ebenso ausgewogen aus, man nimmt zentral im Bike aus Bonn Platz und kann auch dank des steilen 76,4°-Sitzwinkels in knackigen Anstiegen ordentlich Druck auf das Vorderrad ausüben. Das hilft auch, wenn man das Rad bei technischen Uphills über Absätze oder Wurzeln "pushen" muss, wobei die 29"-Räder natürlich willig unterstützen.

Was bei gemäßigten wie steilen Anstiegen negativ auffällt, ist das recht stramme Gewicht von 14,6 Kilo. Hier scheint der kreuzstabile, spürbar steife Aluminium-Rahmen, den Radon bis 115 Kilo Systemgewicht freigibt, zu Buche zu schlagen. Auch das leichte Wippen des 120-mm-Hinterbaus ist nicht ideal, aber tolerabel – oder man greift zum Plattformhebel am Federbein.

Bei der Abfahrt setzt sich der seriöse Auftritt des Skeen Trail fort, das Handling ist berechenbar, mixt Agilität und Spurtreue. Auch durch enge Kurven zirkeln macht Spaß, was bei den kurzen Kettenstreben nicht verwundert. Dazu führt die Pike-Federgabel bar jeder Kritik, auch wenn Radon aus Kostengründen das 2022er Modell mit der älteren "Charger-2.1"-Kartusche verbaut. Trailbike-typisch, wird das Bike bei sehr hohen Geschwindigkeiten etwas unruhig: Zwar steht der Dämpfer im viergelenkigen Heck grundsätzlich stabil und sackt nicht weg, ein Sensibelchen ist er aber nicht. Und bei nur 120 mm Federweg sind die Reserven auf harten Alpen-Trails naturgemäß schnell verbraucht.

Preis

2699 €/Direktvertrieb

Gewicht

14,6 kg

Rahmengröße

S, M, L, XL

Rahmenmaterial

Aluminium

Federweg

Gabel 130 mm, Rahmen 120 mm

Schaltung

1 x 12 Gänge, 32: 10–52 Zähne, Sram-GX-Eagle-Schaltwerk, -Kassette, -NX-Eagle-Hebel, -X1-Kurbel

Bremsen

Magura MT Trail Custom

Federgabel

Rock Shox Pike Ultimate

Federbein

Rock Shox Deluxe Select+

Laufräder

Sunringlé Düroc 35 Expert

Reifen (v/h)

Maxxis Forecaster Dual Exo 29 x 2,35"

Vario-Stütze

Radon Competition (150 mm)

Radon Skeen Trail Geometrie
MOUNTAINBIKE

Testfazit:

Um Spaß zu machen, braucht ein Bike nicht viel – wie das Skeen Trail AL. Der Verzicht auf Details sowie der Direktvertrieb ermöglichen ein schnörkelloses, absolut robustes Trail- und Tourenfully mit sehr guten Parts und prima Fahreigenschaften.

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Erscheinungsdatum 02.04.2024