Test: Kona Honzo ESD
Amerikanischer Stahltraum im Check

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Mit um den Sieg des King of Trails kämpfte auch das Honzo ESD der Hawaiianer.

Kona Honzo ESD
Foto: Dennis Stratmann

Das hat uns gefallen:

 stabiler, schnörkelloser Rahmen aus Stahl

 progressive Enduro-Geometrie

 robuste, dem Einsatz angemessene Parts

Das hat uns nicht gefallen:

 sehr hohes Gewicht, träge im Uphill

Hardtails kommen nie aus der Mode – das weiß auch Kona und bietet eine Vielzahl an Modellen. Darunter auch das zugleich schnörkellos wie martialisch anmutende Honzo ESD, das mit dünnen Chrom-Molybdän-Stahlrohren die klassische Diamant-Rahmenform erst so richtig zur Geltung bringt, zumal das tief abfallende Oberrohr eine elegante Linie mit den Sitzstreben bildet.

Salsa Cassidy
Dennis Stratmann

Eine gewisse Gradlinigkeit sollte man auch als Fan des Honzo mitbringen, denn das verspricht, selbst auf schroffen Alpentrails zünftig am Gas zu hängen. Im 29"-Bike steckt vorne immerhin die legendäre Marzocchi-Bomber-Z1-Gabel, die für ein Hardtail höchst üppige 150 mm Federweg bereithält. Beim Blick auf das Geometrie-Chart geht die (Bergab-)Schwärmerei gleich weiter: ultraflacher 63°-Lenkwinkel, langer 490-mm-Reach bei Größe L, kurzer Hinterbau und ein niedriges Tretlager – da wird so manches Enduro-Fully neidisch. Ganz klar, das Kona ist fürs Extreme geschaffen. Das zeigen auch die Parts. Für 3299 Euro gibt es stabile Ware: Shimano-XT/ SLX-Schaltung, Vierkolben-Shimano-Deore-Bremsen, griffige Maxxis-Reifen sowie Lenker, Vorbau und Felgenringe von Race Face. Solide und funktional – so bringt das Kona Honzo ESD allerdings auch stolze 14,8 Kilo auf die Waage und ist damit so schwer wie diverse Enduro-Fullys. Kona traut dem Stahlrahmen allerdings einiges zu und gewährt lebenslange Garantie.

Kommen wir zum Eingemachten, ab auf Schweizer Trails: Man nimmt äußerst geräumig Platz auf dem langen Bike. Dank des steilen Sitzwinkels von 77° lässt es sich zudem geschickt den Berg hinaufpedalieren. Leider fällt hier das hohe Gewicht negativ auf, richtig spritzig geht das Honzo nicht voran. Etwas gewöhnen muss man sich zudem an den flachen Lenkwinkel, der bei langsamer Fahrt für ein leicht kippliges Gefühl sorgen kann – für Enduristen mit entsprechender Erfahrung (und Speed) ist das aber kein Problem. Bergab geht das US-Hardtail dann richtig ab. Die lange, flache Geo bringt enorme Sicherheit, verleitet dazu, das Tempo immer weiter zu erhöhen. Kommt ein Steinfeld, schluckt die Gabel sehr viel weg, das Heck reicht Schläge Hardtail-gemäß aber ungefiltert durch. Es braucht also einen guten Blick für die Linie und eine stabile Haltemuskulatur, dann kann man es mit dem Starrheckler aber selbst auf schroffen Alpentrails erstaunlich gut "stehen lassen".

Preis

3299 €/Fachhandel

Gewicht

14,8 kg

Rahmengröße

S, M, L, XL

Rahmenmaterial

Stahl

Federweg

Gabel 150 mm

Schaltung

1 x 12 Gänge, 30 : 11–51 Zähne, Shimano-SLX-Schaltwerk, -XT-Hebel, Race-Face-Kurbel

Bremsen

Shimano Deore 203/180 mm

Federgabel

Marzocchi Bomber Z1 Grip

Federbein

-

Laufräder

Shimano SLX/Race Face R30

Reifen (v/h)

Maxxis Assegai/Minion DHR2 Exo Maxx Terra 29 x 2,5"/2,4"

Vario-Stütze

TranzX Dropper (200 mm)

Kona Honzo ESD
MOUNTAINBIKE

Testfazit:

Kona richtet sich mit dem Honzo ESD kompromisslos an Hardcore-Hardtail-Fans. Das mutige Konzept überzeugt im Downhill voll und ganz. Bergauf stört das hohe Gewicht.

Das Kona Honzo ESD und der Sertig-Dörfli-Clavadel-Trail

Länge3,49 km
Dauer0:35 Std
SchwierigkeitsgradLeicht
Höhenunterschied42 Meter
Höhenmeter absteigend60 Meter
Tiefster Punkt1870 m ü. M.
Höchster Punkt m ü. M.
GPS-Daten
KML-Daten

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Alle sechs getesteten Bikes finden Sie hier:

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05 / 2024
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Erscheinungsdatum 02.04.2024