In der getesteten Klasse bis 2300 Euro sind ausschließlich Rahmen aus Alu vertreten. Alle Bikes im Test bieten Fahrwerke mit 140–150 mm Federweg – standesgemäß. Wobei die Performance im Gelände am Ende stärker von der Geometrie bestimmt wird als vom Federweg der Bikes.
Je länger er ist, desto laufruhiger/träger wird das Bike. Je kürzer, umso wendiger/nervöser. Die Unterschiede im Test sind nicht so groß: Das Bergamont Trailster 6.0 misst knapp 1200 mm, das Bulls Wild Cup 3 und das Cube Stereo 140 HPA Pro um 1175 mm. Die Differenz ist auf dem Trail aber dennoch spürbar.
Kurze Streben unter 435 mm verleihen dem Bike Drehfreude. Lange Streben um 445 mm machen es träger/laufruhiger – allerdings klettert das Bike auch besser, da die Front bei einem langen Heck später steigt.
Um ergonomisch sinnvoll von oben ins Pedal zu treten, sollte der Winkel mindestens 74°, besser 74,5°, betragen. Ein steiler Sitzwinkel bringt zudem mehr Druck auf die Front – gut für sehr steile Uphills!
Flache Lenkwinkel liegen im Trend, sie generieren hohe Laufruhe bei Highspeed – bei gemächlichem Tempo kann es jedoch kipplig werden. Ein steilerer Winkel bringt mehr Agilität, mitunter aber auch Nervosität. Die Lenkwinkel in diesem sind teils sehr flach (65,5°), teils aber auch eher moderat um 67° für ein AM.
Je länger das Oberrohr (und Vorbau), desto sportlich-gestreckter sitzt der Fahrer. Je kürzer, desto kompakter fällt die Sitzposition aus.
Der Reach (Abstand Tretlagermitte–Steuerrohr oben) bezeichnet die Reichweite im Stehen. Ein langer Reach „stellt“ den Fahrer besser ins Bike, macht das Rad tempofest, mitunter aber träger. Wir kamen in diesem Test mit rund 460 mm (Größe L) am besten klar.
Zu einer modernen – langen und flachen – Geometrie passen ein kurzer Vorbau um 60 mm und ein breiter Lenker um 760 mm ideal.
An modernen All-Mountains sind breite Felgen mit teils sogar 30 mm Maulweite und 2,3" breite Reifen angesagt. Die Unterschiede im Test sind enorm, vom Tourenreifen (Centurion No Pogo 1000.27) bis zur Enduro-Rennbereifung (Canyon Spectral 5.0 EX) ist alles dabei. Oft verbauen die Hersteller in dieser Preisklasse nicht die Topversionen der jeweiligen Pneus.
Je größer die Scheibe, desto standfester und dosierbarer sind Bremsen. 180 mm vorne/hinten sind Pflicht. Angesichts vieler eher schwachen Bremsen im Test wären vorne – wie beim Rose Granite Chief 1 und dem Canyon Spectral 5.0 EX – sogar 200er-Discs wünschenswert.