Schnittig, schnell, schweizerisch
Test: Scor 4060 LT (2022)

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Die neue Bikemarke Scor setzt auf ein Bike mit zwei Federwegsoptionen – wir waren mit dem Enduro 4060 LT im Gelände.

Einzeltest Brixen: Scor
Foto: Dennis Stratmann

Das hat uns gefallen:

 laufruhige und wendige Geometrie

 sattes Fahrwerk mit gelungener Progression

 sehr detailreicher Rahmen

 umbaubar auf 140-mm-Fahrwerk

"LT" und "ST" sind unter eingefleischten Mountainbikern bekannte Kürzel. Denn so, wie bei einer großen Fastfood-Kette "TS" Tomate und Salat bezeichnet, stehen LT für Long Travel und ST für Short Travel. Mit Travel ist dabei der Federweg gemeint. Somit weist die Bezeichnung ST oft auf den kurzen Hub eines Modells hin, LT auf die Variante mit mehr Federweg. Diese Begrifflichkeit hat sich die neue Marke Scor aus der Schweiz zunutze gemacht, denn deren Debütwerk 4060 (übrigens auch ein Hinweis auf den Federweg) gibt es in beiden Versionen. Dabei ist der Rahmen immer gleich, nur der Hub des Dämpfers variiert.

Einzeltest Brixen: Scor
Dennis Stratmann
KRATZ DIE KURVE! Das kurze Heck am Scor lädt zu schnellen Kurvenwechseln geradezu ein und verleiht dem „vornerum“ langen Enduro auch an Kanten und Jumps ein lebendiges Fahrverhalten.

Und wie viel Federweg hat das 4060 nun? Die ST-Version kommt mit 140 mm am Heck (160 mm vorne), das LT mit 160 mm heckwärts und 170 mm an der Front. Es wird also als All-Mountain- und als Enduro-Bike angeboten. Noch ein paar Worte zu Scor selbst: Die Schweizer Radmarke BMC entwickelte mit Scor eine eigenständige Marke, die das langhubige Federwegssegment bedienen soll und sich an ein junges Publikum richtet. Es gibt zum Beispiel die Möglichkeit, die passenden Rahmen-Schutzfolien grafisch individuell selbst zu designen. Ursprünglich war das 4060 ein Hobby-Projekt von BMC-Entwickler Mariano Schoeffer. Den Prototyp fand BMC so interessant, dass sich das Management entschloss, mehr daraus zu machen: Scor war geboren.

Alles dran, alles drin

Am 4060 setzt Scor auf eine "Lower-Link-Activated-Pivot"-Kinematik mit virtuellem Drehpunkt. Die Bezeichnung weist darauf hin, dass der Dämpfer vom unteren Hebel der Kinematik angelenkt wird. Dadurch sitzt der Schwerpunkt besonders tief im Bike, was für ein wendiges, agiles Fahrverhalten sorgen soll. Wahlweise kann das 4060 zudem mit Luft- oder Stahlfederdämpfer gefahren werden. Unter dem Dämpfer hat Scor ein Staufach für Werkzeug im Unterrohr integriert. An eine Aufnahme für ein "On-Bike-Tool" bzw. an einen Mount für Schlauch und/oder CO²-Kartusche wurde ebenfalls gedacht. Das 4060 ist in vier Größen erhältlich, die sich an der Länge des Reaches orientieren.

Die Enduro-Version LT kommt mit einer modernen Geometrie aus flachem 63,8°-Lenkwinkel, langem Reach, aber kurzer 432-mm-Hinterbaulänge für ein agiles Fahrverhalten. In Summe soll sich das Scor an Bikerinnen und Biker mit ausgeprägtem Spieltrieb auf dem Trail wenden. Als Laufradmaß stehen 29" vorne/hinten parat, die Schweizer

Preis

6299 €/Fachhandel

Gewicht

15,2 kg

Rahmengröße

435, 459, 485, 515

Rahmenmaterial

Carbon

Federweg

Gabel 170 mm, Rahmen 160 mm

Schaltung

1 x 12 Gänge, 32 : 10–52 Zähne, Sram-GX-Eagle-Schalt- und - Antriebsgruppe

Bremsen

Sram Code RSC 200/200 mm

Federgabel

Fox 38 Factory Grip2

Federbein

Fox Float X2 Factory

Laufräder

DT Swiss XM 1700 Spline

Reifen (v/h)

Maxxis Assegai/Dissector 3C Maxx Grip/Terra Exo+/DD 29 x 2,5"/2,4"

Vario-Stütze

Bike Yoke Devine (160 mm)

Einzeltests Brixen, Geo
MOUNTAINBIKE

Testfazit von Redakteur Chris Pauls: "Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, das trifft auch auf das Erstlingswerk von Scor zu. Das 4060 LT ist ein rundum gelungenes und zugleich preisattraktives Enduro."

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Erscheinungsdatum 02.04.2024