Es galt einst als „schönstes Fully aller Zeiten“ und betört mit seinem detailreichen Carbonrahmen noch heute: Das Element Carbon 90 ist eine Legende unter den Racebikes und im 2020er-Trimm mutiger denn je.
Es galt einst als „schönstes Fully aller Zeiten“ und betört mit seinem detailreichen Carbonrahmen noch heute: Das Element Carbon 90 ist eine Legende unter den Racebikes und im 2020er-Trimm mutiger denn je.
Testurteil: Sehr gut (215 Punkte)
Was uns gefällt:
Edler Carbonrahmen
Variable Geometrie
Toller Rolleur
Was uns nicht gefällt:
Fahrwerk etwas unharmonisch
Wer sich nach den sagenumwobenen, den wildesten Bergen Nordamerikas nennt, wer quasi nebenbei das Freeriding erfunden hat, wer eben Rocky Mountain heißt, der hat eine spezielle Verpflichtung. Bikes zu bauen, die unverwüstlich sind, die den Fahrspaß mehr als alles andere betonen, die Kult waren, sind und werden. Und weil die Kanadier diese Zeile von Beginn an konsequent verfolgt haben, ist ihnen ein Ehrenplatz in der MTB-Geschichte sicher – und das ohne Gründermythos à la Gary Fischer oder Joe Breeze.
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Auch das Element hat in seiner nun über 20-jährigen Historie den steinigen Rocky-Weg tapfer mitgemacht. Schon 1996 waren seine 85 mm Federweg durchaus üppig, seine handgemachten Easton-Rohre standen für Nehmerqualitäten, schon früh (2000) kam es mit Scheibenbremsaufnahme. Ein Racefully für mehr als „nur“ Rennen.
Das uns exklusiv zum Test geschickte 2020er-Modell Element Carbon 90 setzt heuer natürlich auf noch mehr Hub: Vorne werkeln stolze 120 mm, am Bürzel stehen 100 mm parat. Die sind verpackt in einem traumhaft schönen Voll-Carbonrahmen, der mit Detaillösungen gefällt: So lassen sich Geometrie und Fahrwerksprogression durch einen Doppelchip an der Dämpferaufnahme in neun Positionen („Ride9“) verstellen.
Also, rock it? Logo, zumal das Element seinen Fahrer mit eher hoher Front und daher aufrechter Sitzhaltung herzlich willkommen heißt. Mit dem ersten Antritt hängt es dann auch dank des antriebsneutralen Hinterbaus willig am Gasfuß, es klettert ausdauernd und gewieft, erweist sich aber in Summe mehr als exzellenter Rolleur für die Langstrecke denn als Sprintstar – bei 11,7 Kilo Gewicht auch kein Wunder, für ein CC-Bike wäre das zu viel. Dass es das aber auch gar nicht sein will, zeigt das Rocky nicht nur mit seiner Ausstattung (Vario-Sattelstütze!), sondern auch im Downhill: Hier liegt es dank der famosen Federgabel sicher, auch wenn das straffe Heck der nicht immer ganz folgen kann, dem Fahrwerk so ein Schuss Harmonie fehlt.
Preis/Vertriebsweg | 7500 Euro/Fachhandel |
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Komplettgewicht | 11,7 kg |
Größe/Material | S, M, L, XL/Carbon |
Oberrohr/Kettenstrebe | 617 mm/438 mm |
Reach/Stack | 451 mm/629 mm |
Lenk-/Sitzwinkel | 69,0°/75,0° |
Schaltung | 1 x 12 Gänge, 32 : 10–51 Zähne, Shimano-XTR-Gruppe mit Race-Face-Next-SL-Kurbel |
Bremsanlage | Shimano XTR (M9100), 180/160 mm |
Federung vorne | Fox 34 Float SC Factory, 120 mm |
Federung hinten | Fox Float DPS Factory, 100 mm |
Laufräder | Rocky Mountain+DT Swiss 350/Race Face ARC 25 |
Reifen | Maxxis Ikon Exo TR 29 x 2,35" |
Sonstige Ausstattung | Vario-Sattelstütze Fox Transfer Factory (150 mm Hub) |
Charakter: gute Mischung aus Laufruhe und Wendigkeit