Mehr Abfahrtsspaß als je zuvor!
Neuheit: Canyon Lux Trail (2024)

Inhalt von

Mit mehr Hub, keckerer Geo und pfiffigen Details legt Canyon sein begehrtes Lux Trail in der zweiten Generation auf. Wir konnten das 120-mm-Fully bereits fahren: Ist es der perfekte Allrounder?

Canyon Lux Trail LTD Lightning Mauve 2024
Foto: Agron Beqiri

Pfeilschnell den Berg hoch, aber auch bereit für den wilden Trail-Ritt und praktisch obendrein: Manege frei für den jüngsten Wurf des Online-Giganten Canyon, das neue Lux Trail. Die Eckdaten? 29"-Laufräder vorn wie hinten, 120 mm Federweg an der Front sowie 115 mm am Bürzel.

Ganz klar: Das Lux Trail positioniert sich so im Line-Up der Koblenzer zwischen dem Racefully Lux World Cup (100/100 mm Federweg) und dem Trailbike Neuron (140/130 mm Federweg). Neumodisch bezeichnet man Räder dieses Federwegs-Klasse als Down-Country-Bike, althergebracht als Tourenfully.

Canyon Bikes

Kurz und knapp: Canyon Lux Trail (2024)

  • Down-Country-Bike mit 120/115 mm Federweg und 29"-Laufrädern
  • fünf Modelle, zwei CarbonGüteklassen
  • modernere, bergablastigere Geo als am Vorgänger
  • Staufach, optional Tools

Das ist die neue Lux-Generation!

In der neuesten Generation hat der Direktvertriebler keine Carbon-Faser auf der anderen gelassen. Die auffälligste Neuerung bietet ein Staufach im Unterrohr: Über einen cleveren Verschlussmechanismus lässt sich die Abdeckung rasch öffnen, integriert ist eine CO₂-Kartusche. Zudem hat eine große Tasche für Windjacke, Ersatzschlauch oder Pumpe Platz. Noch schnelleren Zugriff genießt man auf die Tubeless-Plugs, die in den Lenkerenden untergebracht sind. Dem nicht genug: Unter dem Unterrohr, mit einem Gummistrap gesichert, wartet noch ein Minitool auf Einsatz. Alle Tools sind jedoch nicht serienmäßig dabei, sie müssen in einem Tool Bundle (117 Euro / 10 % Rabatt bei Neuradkauf ergo 99 Euro) oder einzeln im Online-Shop von Canyon gekauft werden. Ausdauernde Touren-Fans freuen sich über zwei Flaschenhalter mit Platz für eine 750-ml- und eine 500-ml-Flasche.

Fünf Varianten, zwei Carbon-Güteklassen

Aber auch im Hinblick auf Langlebigkeit hat Canyon nachgebessert. So besitzt das Lux Trail nun den stressfreieren BSA-Innenlagerstandard, den Rahmen schützt ein integrierter Lenkanschlagsbegrenzer, und die Hinterbaulager sind robust ausgeführt. Wie das Lux World Cup kommt auch das Trail-Pendant in den Genuss einer schicken Lenker-Vorbau-Einheit aus Carbon, die bei allen "CFR"-Modellen verbaut ist. Apropos: Fünf Ausstattungsvarianten in zwei Güteklassen des Carbon-Rahmens (CF und CFR) stehen zur Auswahl. Preislich wird das Lux Trail bei fairen 3699 Euro starten. Dafür erhält man solide Kost aus dem Shimano-Deore-Regal, das Fahrwerk stammt von Fox.

Gut ausgestattet, moderne Geometrie

Das teuerste CF-Modell kostet 5699 Euro und kommt mit cooler Sram-GX-Transmission-Funkschaltung sowie dem neuen Rock-Shox-SID-Fahrwerk samt Dreistufen-Lockout. Die zwei Modelle mit der leichteren CFR-Carbon-Faser starten bei 6999 Euro. Alle Varianten sind mit Vario-Sattelstütze gesegnet, praktisch sind die im Hauptlager integrierte Mini-Kettenführung und die Canyon-typische "Quixle"-Steckachse mit versenkbarem Hebel. Ebenso kommen an allen Modellen 760 mm breite Lenker und ein kompakter Vorbau zum Einsatz. Zudem verbaut Canyon griffigere Reifen mit mehr Pannenschutz als am Lux Worldcup.

Bei der Geometrie hat man in Koblenz kräftig nachgewürzt: Flacher, aber auch etwas kompakter fällt die zweite Generation aus. Die Oberrohrlänge schrumpft leicht und soll mit den kurzen Vorbauten für ein aufrechteres Sitzgefühl sorgen, der Lenkwinkel fällt mit 67° nun flacher aus.

Modernere Geometrie

Die Reachwerte bleiben stabil, so misst Größe L recht großzügige 480 mm. Im Vergleich zum Vorgänger steiler steht der Sitzwinkel bei 76°, die Kettenstreben sind mit 435 mm über alle Größen gleich.

Erster Test: so fährt sich das Canyon Lux Trail LTD

Mit dem CFR LTD durften wir das Topmodell der Lux-Trail-Familie für 8499 Euro bereits exklusiv testen. Es glänzt mit Rock-Shox-Federelementen der UltimateGüte, DT-Swiss-Carbon-Laufrädern, Funk-Sattelstütze Reverb AXS sowie Sram-XX-Transmission-Schaltung samt Wattmesskurbel. Voll beladen inklusive aller Onbike-Tools und einem Ersatzschlauch ist das lilafarbene Canyon mit 12,2 Kilo nicht zu schwer (ohne Tools wären es 11,8 Kilo), spurtet mehr als nur manierlich voran. Aufrecht und spürbar kompakter als auf dem Vorgänger nimmt man Platz, ist dabei dennoch toll ins Bike integriert. Berge erklimmt das Lux Trail sehr lässig und geschickt. Auffällig antriebsneutral zeigt sich die gänzlich neu gestaltete Hinterbau-Kinematik, nur auf langen Asphaltanstiegen ist ein Griff zum Lockout überhaupt lohnenswert.

Der noch größere Aha-Effekt folgt prompt auf den ersten Trailmetern: Mit seinem leichtfüßigen, aber nicht nervösen Charakter umgarnt das Lux Trail die Pilotin oder den Piloten. Geht es rabiater auf dem Trail zu, werkelt das Fahrwerk exzellent: Es spricht sehr fein an, steht stabil im mittleren Federweg und nutzt bei dicken Kompressionen den Federweg willig aus. Generell stellt sich das Gefühl ein, am Heck mehr Federweg zu besitzen als angegeben.

Unter dem Strich dürfte das Lux Trail eine sehr breite Käuferschicht ansprechen. Da wären (Ex-)Racer, die auch auf dem Trail gerne Vollgas geben wollen oder mehr Komfort anpeilen, aber natürlich auch Tourenfans, die ein flottes, dennoch sehr robustes Bike für epische Rides suchen, das zudem für quasi jeden Pannenfall gewappnet ist.

Canyon Lux Trail LTD Lightning Mauve 2024
Agron Beqiri

Geht gut bergauf: Das neue Canyon Lux - hier LTD-Trimm.

Beeindruckend effizient im Uphill, zackig auf dem Trail: Das neue Lux zaubert mir als Gelegenheits-Racer ein breites Grinsen ins Gesicht. Richtig Alarm macht es im Downhill: Das tolle Fahrwerk fühlt sich nach mehr Hub an als nominell angegeben. Mit den praktischen Onbike-Tools beweist sich das Lux zudem als Sorglos-Bike. – Lukas Hoffmann

Das hat uns gefallen:

 ausgewogene und doch sportliche Geo

 prima Parts zum attraktiven Preis

 flotter Antritt, flinke Laufrad-Reifen-Kombi

Das hat uns weniger gefallen:

 etwas zu schwer, recht flacher Sitzwinkel

Rückblick: Canyon Lux Trail Generation 1 (2021)

Kurz & knapp: Canyon Lux Trail

  • Downcountry-Carbonfully mit 120 mm Hub vorn / 110 mm am Heck
  • Neuer Hauptrahmen im Vergleich zum 100-mm-Racefully Lux
  • Moderne Geometrie
  • Preise ab 3299 Euro, verfügbar ab August 2021
Skyshot/Greber

Als klassisches Racefully mit 100-mm-Heck hat das Lux einige Titel im Rennsport eingeheimst, jetzt polt Canyon seinen Bestseller mit Beinamen Trail zusätzlich auf die Trendkategorie Down-Country. Die Koblenzer spendieren dem Lux Trail dazu einen neuen Carbon-Hauptrahmen, der es erlaubt, eine 120-mm-Gabel zu verbauen. Zudem ist die Geo abfahrtslastiger gezeichnet: Der Reach fällt üppig aus (460 mm in Größe M), der Lenkwinkel steht moderat-flach bei 67,5°. Das Heck bleibt mit 435-mm-Kettenstreben kurz. Wie üblich sind die verschiedenen Modelle des Direktvertrieblers top ausgestattet. So kommt unser Testmodell für 5300 Euro mit DT-Carbon-Laufrädern, Sram-GXAXS-Funkschaltung und -Funksattelstütze.

Logisch, dass das Lux mit dieser Traumausstattung im Gelände spitze performt. Man sitzt wie vom Lux gewohnt sportlich im Sattel, das Canyon spurtet zackig voran, und dank Lenker-Lockout ist das Fahrwerk im Anstieg rasch gesperrt – sofern nötig. Dass das Lux Trail mit fast 12 Kilo für die Kategorie kein Leichtgewicht ist, fällt dennoch auf. Zudem könnte der Sitzwinkel (zeitgemäß) steiler stehen. Im Downhill gefällt der Down-Country-Bolide mit gutmütigem Charakter, was dem Fahrer viel Vertrauen vermittelt. Kurven durchräubert das Lux Trail dennoch angriffslustig. Auch im Groben liegen die 110 mm Heckfederweg für die Kategorie satt.

Preis

5299 €/Direktvertrieb

Gewicht

11,9 kg

Rahmengröße

S, M, L, XL

Rahmenmaterial

Carbon

Federweg

Gabel 120 mm, Rahmen 110 mm

Schaltung

1 x 12 Gänge, 34 : 10–52 Zähne, Sram GX-Eagle-AXS-Schaltwerk, -Controller, -GX-Kassette, -GX-Carbon-Kurbel

Bremsen

Sram Level TLM, 180/160 mm

Federgabel

Rock Shox Sid Select+ Remote

Federbein

Rock Shox Deluxe Ultimate Remote

Laufräder

DT Swiss XRC 1501 Spline One

Reifen (v/h)

Maxxis Rekon TR Exo/Rekon Race TR Exo 29 x 2,4"/2,35"

Vario-Stütze

Rock Shox Reverb AXS (125 mm)

Ausstattung und Modelle

Wie üblich sind die verschiedenen Modelle des Direktvertrieblers top ausgestattet.

Das CF6 kommt mit Fox-Fahrwerk, DT Swiss-Laufrädern und solider Shimano SLX-Schaltung laut Hersteller auf 12,1 kg und kostet dabei 3299 Euro.

Am CF7 setzt Canyon auf Carbonlaufräder von DT Swiss, Shimano XT Schaltung und lupenreinen Fox Performance Elite Fahrwerk. 4299 Euro sind für das gebotene Paket absolut fair!

Unser Testmodell, der CF8 für 5300 Euro, kommt mit DT-Carbon-Laufrädern, Sram-GX-AXS-Funkschaltung und -Funksattelstütze. Logisch, dass das Lux mit dieser Traumausstattung im Gelände spitze performt.

Das Topmodell hört auf den Namen CF9 Emily Batty Edition und ist – weniger verwunderlich – an das Teambike von XC-Sternchen Emily Batty angelehnt: So kommt es mit Schwalbe-Tanwall-Reifen, Shimano XTR-Schaltung und Bremsanlage, Fox-Factory-Fahrwerk und Variostütze und DT Swiss-Carbonlaufräder der 1200er-Serie. Es wechselt für 5799 Euro den Besitzer.

Testfazit: Egal ob traillastige Feierabendrunde oder Marathonrennen: Das Canyon weiß durch sein ausgewogenes Handling zu gefallen. Tolle Ausstattung bei fairem Kaufpreis!

Die aktuelle Ausgabe
05 / 2024
 05 / 2024

Erscheinungsdatum 02.04.2024