Fox 36 und 38 Modelljahr 2021
Neue MTB-Enduro-Federgabeln für 2020

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Mit der MTB-Federgabel 36 setzt Fox seit Jahren Maßstäbe im Enduro-Segment. Jetzt stellen die Amis erstmals eine Fox 38 für den Enduroeinsatz vor. Wir haben alle Infos und Bilder.

Neue MTB-Enduro-Federgabeln für 2020
Foto: Stefan Eigner

Kurz und Knapp: Fox Modelljahr 2021

- Fox 38 für den rassigen Enduro-Einsatz vorgestellt

- Dämpfer-Upgrade für die Fox 36

- Limitierte Heritage-Versionen verfügbar

- Preise ab 1269 Euro

Weiter geht es im Kampf der Fahrwerksgiganten! Nachdem Rock Shox vor einem Monat mit der neuen Federgabel SID und SID SL im Bereich Cross-Country und Down-Country zumindest in Sachen Gewicht die Benchmark neu gesetzt hat, folgt nun US-Konkurrent Fox. Jedoch schlagen die Füchse nicht im kurz-, sondern im langhubigen Segment zurück. Backfrisch kommen die komplett überarbeiteten Federgabeln 36 und 40 und die ganz neue Super-Enduro-Gabel 38. Angesprochen fühlen sollen sich damit alle bergabverliebten Biker vom All-Mountaineer über den Enduristen bis hin zum Downhiller.

Der Reihe nach: Die Fox 40 bleibt ihrem Einsatzbereich treu, als Doppelbrückengabel dürfte sie ausschließlich an Downhill-Bikes anzufinden sein.

Die MTB-Federgabel Fox 36 hingegen genießt seit Jahrzehnten einen besten Ruf bei Enduristen, wird aktuell aber auch vermehrt in abfahrtslastigen Trailbikes und All-Mountain-Fullys verbaut. Um Letzterem gerecht zu werden, ist die neue 36 nun "nur" noch mit 150-160 mm Federweg zu haben, rückt also quasi eine Kategorie nach "unten".

Der Fox 36 zur Seite stellen die US-Amerikaner dafür die völlig neue Fox 38, die sich mit 160-180 mm Hub nun ideal im immer bergabbetonterem Enduro-Segment wiederfindet, aber auch an vielen schweren E-MTBs bella figura abgeben dürfte. Denn – nomen est omen – die Fox-38-Federgabel kommt mit super wuchtigen 38-mm-Standrohren , einem elliptischen Gabelschaft (den nur die 38 hat!) sowie einer massiven neuen Gabelbrücke und verspricht so in diesem Segment noch nie gekannte Steifigkeiten. Laut Fox bietet die 38er-Gabel im Vergleich zur neuen Fox satte 38 Prozent mehr Torsionssteifigkeit, 17 Prozent mehr Bremssteifigkeit und 31 Prozent mehr Biegesteifigkeit. Dennoch ist die 38er-Gabelbrücke laut Fox zwar extrem stabil, aber dennoch in vertikaler Richtung nachgiebig genug, um dem Fahrer weiteren Komfort zu bieten. Generell hat Fox die Gabelbrücke weit nach vorne gerückt, um den modernen Bike- und Gabel-Geometrien mit langem Reach und langem Steuerrohr sowie kurzem Offset gerecht zu werden.

Alle drei Gabeln sind von Grund auf neu, teilen sich aber die wichtigsten Features und Technologien. Auffälligstes neues Merkmal sind die "Lower-Leg-Bleeders" – Luftventile, die auf einer Art "Steg" an der Rückseite der Tauchrohre sitzen. Dieser Steg dient jedoch nicht der Versteifung des Castings, sondern birgt einen Hohlraum, der für ein größeres Volumen des Innenlebens sorgt. Die Folge: Fox kann doppelt so viel Schmieröl einfüllen, ohne durch das größere Luftvolumen die Endprogression der Luftfeder zu beeinflussen. Durch den Kanal wird zudem bei jedem Einfedern Öl in Richtung der Foam-Ringe und der Führungsbuchsen gepumpt. Die Ventile selber diesen dem Druckausgleich. Sollte man sich etwa mit dem Bike in hochalpine Höhe befinden oder sollte sich im Inneren der Gabel zu hoher Druck aufgebaut haben – etwa nach harten Einsätzen – sorgt ein kurzes Drücken der Ventile dafür, dass sich Innendruck und Druck der Außenumgebung angleichen.

Auffällig neu ist ebenfalls die "Floating Axle" genannte Achse. Diese ist nun nicht nur entweder via Schraube ("Kabolt-X") oder QR15-Schnellspannhebel verspannt, sondern wird zusätzlich am rechten Gabelholm per Schraube geklemmt. Wobei der Fahrer die Klemmung nach dem Radeinbau erst nach einem einmaligen Einfedern zuziehen soll. Dies stellt sicher, dass Standrohre und Buchsen perfekt fluchten und alles ideal gleitet. Laut Fox kam es je nach Toleranzen der Nabenhersteller in diesem Bereich früher immer wieder zu Problemen.

Auch die GRIP2-Dämpfungskartusche hat Fox überarbeitet. Neu ist die "VVC"-Technologie (Variable Valve Control) bei der Highspeed-Druckstufe: Durch Drehen des Einstellrades wird nicht wie früher die Vorspannung der sogenannten "Shim-Stacks" im Inneren der Gabel verstellt, sondern deren Flex. Dies soll für ein geschmeidigeres Einfedern sorgen. Zudem gibt es am Einstellrad nun nur noch acht Klicks für ein einfacheres Setup. Dies gilt ebenso für die Highspeed-Zugstufe. Schlussendlich soll auch die verbesserte "EVOL"-Luftfeder nun noch besser arbeiten, noch feiner ansprechen und noch stabiler im Hub stehen.

Die neue Fox 38 kommt wie angesprochen mit 160-180 mm Hub und für 27,5-Zoll- und 29-Zoll-Bikes. Als Offsets stehen 37 mm. 44 mm und 51 mm zur Auswahl. Als Modellvarianten: Factory (mit dem berühmten "Kashima-Coating", Performance Elite, Performance sowie E-Bike mit verstärktem Chassis. Das Gewicht gibt Fox mit 2180 Gramm für die leichteste Konfiguration an. Die Preise? 1259 bis 1589 Euro.

Die Fox 36 soll ab 1965 Gramm wiegen. Auch sie gibt es mit ihren 150-160 mm Federweg für 27,5 Zoll und 29 Zoll – in den Varianten Factory, Performance Elite und E-Bike. Sie wird zwischen 1339 und 1459 Euro kosten.

2816 Gramm soll die Fox 24 auf die Waage bringen, sie kommt fix mit 203 mm Federweg und für 27,5 sowie 29 Zoll – aber nur als Topmodell Factory (2299 Euro).

In einem ersten Praxistest konnte MOUNTAINBIKE bereits die Federgabel Fox 38 Factory fahren. In 29 Zoll und mit 170 mm an einem Test-Enduro Giant Reign. Und der erste Eindruck ist fantastisch! Die Fox 38 fühlt sich wie erwartet bocksteif an, aber nie zu hart. Sie führt ideal auch durch Gelände mit ausgewaschenen Querrillen, lässt in Sachen Lenkpräzision nie auch nur den Ansatz von Zweifeln aufkommen. Und die Federungs-Performance? "Nach den ersten rund 200 Trail-Kilometern kann ich nur eins sagen: Diese Gabel ist ein Gedicht", so MOUNTAINBIKE-Redaktionsleiter André Schmidt: "Die Fox 38 spricht super fein an, steht im mittleren Hubbereich hoch, aber nicht zu hoch. Die Endprogression ist angenehm, setzt recht früh ein und bietet so unglaublich viele Reserven". Die vielfältigen Einstelloptionen können weniger Versierte am Anfang überfordern, die Auswirkungen eines jeden Klicks sind aber gut spürbar, zudem vereinfacht die neue Acht-Klick-Logik der Highspeed-Zug-/Druckstufe das Setup etwas.

Stefan Eigner

+++ Rückblick 2017: Fox richtet die 36 voll auf Enduro aus +++ Rückblick: Das ist die Fox 36 Modelljahr 2018

Die neue MTB-Federgabel Fox 36 richtet sich vor allem an Enduro-Mountainbike-Fahrer. Garant dafür sind die voluminösen 36 mm dicken Standrohre, die maximale Steifigkeit versprechen.

Je nach Laufradgröße soll die Luftfedergabel Fox 36 dennoch maximal 2000 Gramm wiegen. Es gibt sie für alle Laufradgrößen: für 26 Zoll, für 27,5 Zoll und für 29 Zoll bzw. dann auch passend für 27,5 Plus.

Je nach Laufradgröße variieren die Federwege der Fox 36. In 26 Zoll kommt die Fox 36 mit 160 mm oder 180 mm Hub sowie als Spezialvariante für Dirtbikes mit 100 mm. In 27,5 Zoll federn und dämpfen 150 mm, 160 mm oder 170 mm. Für 29 Zoll stehen 150 mm oder 160 mm Hub an der neuen Fox 36 parat.

Toll für alle 26-Zoll-Fans ist, dass sie optional auch für gerade 1 1/8-Steuerrohre kommt. Für 27,5/29 Zoll gibt es ausschließlich einen konischen Gabelschaft. Eine TALAS-Variante mit Absenkfunktion wird Fox nicht mehr anbieten.

Mehr Luft! Die neue Fox 36 mit EVOL-Luftkammer

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Benjamin Hahn
Größte Neuerung an der Fox 36: Die EVOL-Luftkammer.

Die größte Neuerung betrifft die FLOAT-Luftfeder der Fox 36. Diese bekommt nun eine Extra-Luftkammer namens EVOL, wie sie auch aus den Fox-Federbeinen fürs Mountainbike bekannt ist. Die Vorteile laut Fox: Im ersten Viertel des Federwegbereichs soll die Fox 36 eine linearere Kennlinie aufweisen, wodurch sie auf kleine Stöße feinfühliger reagiert. Im mittleren Hubbereich wiederum soll sie höher und stabiler im Federweg stehen. Ebenso soll die Endprogression unter anderem durch die bekannten Tokens noch besser anpassbar sein.

Drei Dämpfungskartuschen für die Fox 36

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Benjamin Hahn
Die FIT-LSC/HSC-Version der Fox 36 mit getrennt einstellbarer Lowspeed- und Highspeed-Druckstufe.

Dämpferseitig bleibt es beim Bewährten. Was im Falle der Fox 36 ja wahrlich nicht schlecht ist. Und der Mountainbiker kann sogar zwischen diversen Varianten wählen. Da wäre zum einen die komplex abzustimmenden, aber extrem potenten FIT-LSC/HSC-Dämpfung mit getrennt einstellbarer Lowspeed- und Highspeed-Druckstufe.

Etwas simpler einstellbar ist die FIT4-Kartusche, bei der es keine Highspeed-Druckstufen-Einstellung gibt, dafür ist die Lowspeed-Compression in drei klaren Modi (Open, Medium, Firm) wählbar, dazu ist der Open-Modus noch in 22 Klicks feinregulierbar.

Schließlich gibt es noch die GRIP-Dämpfung, die jedoch nur in OEM-Federgabeln, also in Komplett-Bikes verbaut werden wird – und die uns in diversen Bike-Tests bei der Fox 32 und 34 bereits als simple Sorglos-Dämpfung überzeugt hat. Die Zugstufe ist natürlich bei allen Varianten extern, unten am Gabelholm einstellbar. Als Steckachsensystem kommt der neue, breite Boost-Standard in 15 x 110 mm zum Einsatz, konvertierbar in 20 x 110 mm und in 15 x 100 mm.

Die neue Fox 36 gibt es in diversen Modellvarianten

Das Topmodell Fox 36 Factory ist wählbar mit FIT-LSC/HSC- oder FIT4-Kartusche und kommt mit der charakteristischen, reibungsarmen, goldenen Kashima-Beschichtung der Standrohre. Kosten soll sie ab 1309 Euro – nicht gerade ein Schnäppchen …

Das Modell Performance Elite muss auf Kashima verzichten, jedoch stehen beide Dämpfungen zur Auswahl. Nicht für den Endverbrauchermarkt ist wie erwähnt das Modell Performance mit GRIP-Dämpfung.

Wir haben bereits das erste Testmuster der Fox 36

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André Schmidt
Bei etwas mehr als 2000 Gramm bliebt die Waage stehen.

In unserer Redaktion ist bereits ein erstes Testmodell der Fox 36 eingetroffen. Die schlechte Nachricht: Die orange-farbenen Tauchrohre wird es so nicht geben, die sind den Teamfahrern sowie ausgesuchten Medien vorbehalten. In Serie sind die Tauchrohre matt-schwarz.

Eingebaut haben wir das gute Stück noch nicht, ein erster Testeindruck wird aber so schnell wie möglich folgen. In Sachen Optik, Haptik und Verarbeitung ist die Fox 36 aber auf jeden Fall schon mal ein Gedicht! Und das Gewicht? 2007 Gramm laut Kern-Waage in 27,5 Zoll, mit 160 mm Hub – und mit ungekürztem Schaft.

Mehr Infos zum Thema Federgabeln:

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Erscheinungsdatum 05.03.2024