Diese Downhill-Bikes muss man kennen
Vorgestellt: Die Top 10 Downhill-Bikes der Saison

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Adrenalin-Junkies aufgepasst! Wer so richtig Bock auf Ballern hat, sollte das mit dem geeigneten Downhill Bike tun. Denn ein herkömmliches Mountainbike oder Enduro Bike kommt im Bikepark schnell an seine Belastungsgrenzen. Wir sagen dir, worauf es bei einem Downhill-Fully ankommt und stellen die zehn coolsten Modelle der Saison vor!

Downhill Bike I Mountainbike I Fahrbild Commencal Rider
Foto: Commencal

Merkmale Downhill Bike

  • Extra stabiler Rahmen (Aluminium oder Carbon)
  • Extrem flacher Lenkwinkel
  • Tiefer Schwerpunkt und tiefer Sattel
  • Doppelbrückengabel an der Front
  • Meist 200 mm Federweg
  • 1x7 Schaltungen mit geringer Bandbreite
  • Starke Scheibenbremsen, meist 4-Kolben-Stopper mit 200er Bremsscheiben
  • Grobstollige und breite Reifen

Downhill Bike: Hardtail oder Fully?

Es kommt darauf an, für welchen Einsatzzweck du das Downhill Bike kaufen möchtest. Wenn du ein schnelles Mountainbike für den harten Einsatz auf technischen Trails, im Bikepark und Downhills suchst, sind Fullys eindeutig die bessere Wahl. Ein Downhill-Fully ermöglicht dir mehr Kraft und Kontrolle über das Bike, was zu einem schnelleren und sichereren Fahrstil führt.

Hardtails sind jedoch leichter und preiswerter, sodass sie eine gute Wahl für Einsteiger und Freizeitfahrer sein können. Ehrlicherweise muss man an dieser Stelle erwähnen, dass die Daseinsberechtigung und deswegen auch das Angebot auf dem Markt eines Downhill Hardtails gegen Null geht. Für den Einsatz auf Singletrails und zum moderaten Enduro-Einsatz eignet sich die Kategorie der sogenannten Trail Hardtails. Diese kommen mit 120-150 mm Federweg an der Front, breiten Lenkern, kurzen Vorbauten, starken Bremsen und robusten Parts.

Im Bikepark ist ein Hardtail schnell überfordert und macht einfach auch weniger Spaß! Auf flowigen Singletrails und moderat technischem Gelände fühlt es sich wohl. Geht es im Bikepark gröber zur Sache, dann raten wir zu einem Downhill-Fully. – Andrea Escher, Redakteurin

Lese-Tipp: Trail-Hardtails für 2000 Euro im Duell


Was kostet ein Downhill Bike?

Auch hier gilt die Juristen-Anwort "Kommt drauf an!" – die Downhill-Fullys in unserer Übersicht bewegen sich in der Preisklasse von 3000 bis 7500 Euro. Mit 2999 Euro markiert das Cube Two15 hier den fairen Einstieg, gefolgt vom YT Tues für 3499 Euro und dem Propain Range für 3999 Euro. Je edler, desto teurer – das gilt auch hier: Fahrwerkstechnologien, Rahmenmaterial und Top-Ausstattung schlagen auch hier zu Buche: Premium-Brands wie Scott, Specialized und Trek rufen für ihre Downhill-Boliden zwischen 5600 und 6000 Euro auf, während sich das Santa Cruz V10 mit rund 7500 Euro in der Oberliga bewegt.

Top 10 Downhill Bikes

Modell

Preis

Gewicht

Trek Session

ab 5999 Euro

ab 17 kg

Cube Two15

ab 2999 Euro

ab 15,9 kg

Commencal Supreme

ab 5700 Euro

ab 17,3 kg

Santa Cruz V10

ab 7499 Euro

ab 15,5 kg

Specialized Demo

ab 5600 Euro

ab 16,6 kg

Scott Gambler

ab 5999 Euro

ab 15,2 kg

Canyon Sender

ab 4499 Euro

ab 16,3 kg

Propain Rage

ab 3999 Euro

ab 16,9 kg

Mondraker Summum

ab 4499 Euro

ab 16,7 kg

YT Tues

ab 3499 Euro

15,2 kg

TREK Session – der Klassiker

Downhill Bike I Mountainbike I Trek Session
Trek
Trek Session

Preis: ab 5999 Euro
Gewicht: ab 17 kg

Das Trek Session ist ein absoluter Kult-Downhiller – da ist es erlaubt, sich selbst zu zitieren. Seit neustem ziert den Rahmen ein "High-Pivot"-Hinterbau samt Umlenkröllchen, wie es bereits 2006 der Fall war. Das hoch gesetzte Lager sorgt für eine ideale Raderhebungskurve und feinfühligstes Ansprechverhalten. Die Rolle lenkt die Kette durch den Drehpunkt, was Pedalrückschlag vermeidet. Zudem verabschiedete sich Trek von klassischen Rahmengrößen: Das Sitzrohr bleibt in allen drei Größen gleich, es wachsen lediglich Kettenstreben und Reach. Das Session wird mit 29"-Laufrädern ausgeliefert, lässt sich aber auch auf 27"- oder "Mullet"-Laufradkombinationen umrüsten. Die Hinterbau-Progression kann man per Flip-Chip anpassen, den Lenkwinkel per Steuersatzschalen steiler oder flacher stellen. Trek setzt beim neuen "High-Pivot"-Rahmen ausschließlich auf Aluminium.

CUBE Two15 – der Preisbrecher

MB 10/2021: Downhill Bikes Top 10
Hersteller
Cube Two15

Preis: ab 2999 Euro
Gewicht: ab 15,9 kg

Von wegen Billigflieger: Das bereits sehr ordentlich ausgestattete Alumodell Cube Two15 Pro kostet schmale 2999 Euro, kommt mit X-Fusion-Fahrwerk mit 200 mm Federweg sowie wendigen 27,5"-Laufrädern – und es wiegt 17,4 Kilo. Wie die Carbon-Modelle bietet der Alu-Rahmen einen anpassbaren Lenkwinkel und einen Gabelanschlag. Wer trotzdem mehr will, hat typisch Cube, die Wahl: Drei weitere Modelle warten auf Kundschaft. Und die bekommen richtig was geboten: das gezeigte Topmodell HPC SLT kostet 5999 Euro und ist im Reigen unserer Top 10 mit Fox-Factory-Fahrwerk, Carbon-Hauptrahmen und einem Gewicht von unter 16 Kilo ein echter Schnapper.

COMMENCAL Supreme V5 – der Gewinner

Downhill Bike I Mountainbike I Commencal Supreme V5
Commencal
Commencal Supreme V5

Preis: ab 5700 Euro
Gewicht: ab 17,3 kg

Das Kultbike Commencal Supreme aus Andorra konnte in seiner Testphase 2022 unter verschiedensten Piloten und Pilotinnen bereits 9 Siege und 27 Podien im DH-World-Cup sichern. Seit Ende 2022 können auch Hobby-Racer die neue Alu-Maschine fahren. Das Basismodell für 5700 Euro wiegt happige 18,2 kg (in Größe S), kommt aber mit robusten Anbauteilen von TRP, Sram und der hauseigenen Marke Ride Alpha sowie einem Rock-Shocks-Select-Fahrwerk. Das neu von Commencal entwickelte HVCS (High Virtual Contact System ist auf dem Bild des Fox-Factory-Topmodells für 7400 Euro nicht sofort zu erkennen. Dieses ist teilweise in einer Aussparung des Sitzrohrs untergebracht und ausschließlich für den "Mullet"-Einsatz konzipiert. Mit einem Flip-Chip am Dämpfer lassen sich Lenkwinkel und Tretlagerabsenkung sowie die Progressivität des Hecks einstellen. So lässt es sich sowohl mit Luft- als auch mit Stahldämpfer fahren. Außerdem kann man sowohl die Dicke der Sattelstreben-Brücke als auch die Kettenstreben-Länge verändern.

SANTA CRUZ V10 – der Trendsetter

MB 10/2021: Downhill Bikes Top 10
Hersteller
Santa Cruz V10

Preis: ab 7499 Euro
Gewicht: 15,5 kg

Ein V10 aus dem doch so umweltbewussten Kalifornien? Das Santa Cruz V10 ist ein echter Vollblut-Downhiller und Trendsetter: Es brachte beim Worldcup 2017 die 29"-Revolution in Gang. Es gibt das edle DH-Bike jedoch auch mit angesagter "Mullet"- sowie wendigen 27,5"-Laufrädern. Die Ausstattung kann sich mit vielen Highend-Parts von Sram und Fox sehen lassen, das Gewicht ab schmalen 15,5 Kilo für die 27,5"-Topversion sowieso. Aber: V10 fahren kostet. Los geht der Spaß ab 7499 Euro, und er endet erst bei 9499 Euro.

SPECIALIZED Demo – das Schnelle

Downhill Bike I Mountainbike I Specialized Demo Race
Specialized
Specialized Demo

Preis: ab 5600 Euro
Gewicht: 16,6 kg

Direkt aus dem Worldcup: Mit dem Specialized Demo verkaufen die US-Amerikaner das Dienstrad von Loïc Bruni – und der legt Wert auf viel Speed bei viel Kontrolle. Beides bekommt er dank superflachem 62,8°-Lenkwinkel und tiefem Schwerpunkt. Zeitgemäß: Das in zwei Alu-Varianten sowie als Rahmenset erhältliche Demo lässt sich dank variabler Geometrie mit 27,5"- oder 29"-Hinterrad fahren. Das Topmodell Race auf dem Foto kommt mit Rock-Shox-Ultimate-Fahrwerk und Sram-X01-DH-Schaltung und wechselt für stolze 9200 Euro den Besitzer.

SCOTT Gambler – der Spieler

Downhill Bike I Mountainbike I Scott Gambler
Scott Sports
Scott Gambler

Preis: ab 5999 Euro
Gewicht: ab 15,2 kg

Egal, ob mit Alu- oder Vollcarbon-Rahmen wie beim edlen Topmodell 900 Tuned auf dem Foto für 9999 Euro: Das Scott Gambler ist ein echter Vollgas-Profi. So glänzt es mit ausgewogen-moderner Geometrie (Lenkwinkel um 63°, 460 mm Reach in Größe L) und massig Individualisierungsmöglichkeiten: Kettenstrebenlänge, Hinterbauprogression, Tretlagerhöhe sowie der Lenkwinkel lassen sich an die eigenen Vorlieben anpassen. Auch die Wahl ob 27,5"- oder 29"-Hinterrad obliegt dem Rider.

CANYON Sender – der Jäger

Downhill Bike I Mountainbike I Canyon Sender
Canyon
Canyon Sender

Preis: ab 4499 Euro
Gewicht: ab 16,3 kg

Mit dem Canyon Sender rockt der Koblenzer (Ver-)Sender Park und Rennstrecke. Erhältlich ist das Carbon-Ross als "Underdog" – gemeint ist damit das Einsteigermodell. Für die limitierte Lackierung von Superstar Troy Brosnan in grünem Troy-Lee-Design muss man noch mal 200 Euro drauflegen. Das erprobte Downhill-Bike gibt es sowohl mit 29"-Laufrädern als auch als "Mullet"-Variante. Typisch Canyon ist selbst die Einsteigervariante für faire 4500 Euro schon bestens für actionreiche Abfahrten gerüstet. Zudem lassen sich an allen Versionen die Kettenstreben und der Lenkwinkel sowie die Progression des Hinterbaus anpassen. Dieser ist für Stahldämpfer optimiert.

PROPAIN Rage – das Aggressive

Downhill Bike I Mountainbike I Propain Rage
Propain
Propain Rage

Preis: ab 3999 Euro
Gewicht: ab 16,9 kg

Der Württemberger Direktvertriebler kombiniert einen 63°-Lenkwinkel für Spurtreue mit auf Wunsch 445 mm kurzen Kettenstreben, die dem Bike maximale Wendigkeit verpassen. Wer mehr draufhalten will, greift zur längeren Strebe mit 460 mm. Beide Optionen sind unabhängig von Rahmen- und Laufradgröße wählbar. Apropos: Das Propain Rage kann trendgemäß mit durchgängiger 29"-Bereifung oder mit 27,5"-Hinterrad gefahren werden. Ein Flipchip sorgt für die Geo-Anpassung. Versendertypisch bietet Propain schon in der günstigsten Version eine Boxxer-Select-Gabel und Sram-GX-DH-Schaltgruppe. Wie auch bei allen anderen Propain-Bikes kann man, falls einem die Ausstattungsvarianten nicht gefallen, die Komponenten des Traumbikes online selbst zusammenstellen. Die Topvariante (Bild) mit Fox-Factory-Fahrwerk gibt’s für 6319 Euro.

MONDRAKER Summum – der Hot Seat

Downhill Bike I Mountainbike I Mondraker Summum
Mondraker
Mondraker Summum

Preis: ab 4499 Euro
Gewicht: ab 16, 7 kg

Einst Danny (look at the time!) Hart’s Abfahrtsgerät, steht das Mondraker Summum im neuen Gewand als Carbon RR den Recken Laurie Greenland und Brook Macdonald im Worldcup zur Seite. Die Geometrie des als "Mullet"- oder 29"-Version erhältlichen Bikes ist klassisch Mondraker: In Größe L/29" wird ein langer 470 mm Reach kombiniert mit kurzem Vorbau und einem flachen Lenkwinkel von 63°. Auch am Summum kann einiges an der Geometrie geschraubt werden. Mit einem Geometrie-Kit kann man die Kettenstreben-Länge justieren und den Lenkwinkel anpassen. Ganz neu am Fox-Factory-Topmodell (Bild, 9999 Euro) ist das eigens entwickelte Telemetrie System "MIND", das Echtzeit-Daten an Gabel und Dämpfer erfasst. Das System ist in Rahmen, Mudguard sowie in Gabel und Dämpfer integriert und kann über eine App ausgelesen werden. So wird Fahrwerks-Tuning auf World-Cup-Niveau auch für den Hobby Racer möglich. Das Alu-Modell kommt ohne das Telemetrie-System und wiegt 18 Kilo.

YT Tues – das Futuristische

Downhill Bike I Mountainbike I YT Tues Core
YT Industries
YT Tues Core 4

Preis: ab 3499 Euro
Gewicht: ab 15,2 kg

Mit seinen verdeckten Lagerpunkten wirkt das YT Tues Core mechanisch undurchschaubar, beinahe organisch und sein Name macht Mut beim Blick in den Abgrund: Tu’ es! Auch die technischen Finessen der Ausstattungsvariante Core 4 (Bild, 5999 Euro) mit Carbon-Rahmen bei 15,2 kg Gesamtgewicht in 27,5" wischen Zweifel am Material hinfort. An der Front federt eine Fox 40 Factory, Srams X01-DH-Antrieb sorgt für Sprintstärke, das Stoppen übernimmt die Sram Code RSC. Gibt es auch in 29" und für schmaleres Budget als 27,5"-Alu-Version ("Core 2").

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Erscheinungsdatum 02.04.2024