Bei Prüfung der stoßabsorbierenden Wirkung haben wir fast nur gute bis sehr gute Ergebnisse. Das ist erfreulich! Die Hersteller orientieren sich hier bei der Konstruktion der Helme offensichtlich nicht nur an der geforderten Mindestanforderung der Norm. Auch bei den üblicherweise spartanischen CC-/Rennradhelmen konnten wir das feststellen. Die Stabilität der Helmschalen ist bemerkenswert.
Auch der Schutz bei Aufprall auf einem Bordstein liegt insgesamt auf einem guten Niveau. Die meisten Helme bieten auch hier deutliche Reserven gegenüber der Anforderung der Norm, wenn auch bei einigen Helmen die Grenze der Belastung erreicht ist.
Wir können bei den All-Mountain-Helmen erkennen, dass der abgedeckte Bereich deutlich größer ausfällt als bei den minimalistischen CC/Rennrad-Helmen. Glaubt man den Herstellern, orientiert sich der Rennradfahrer immer noch sehr am Helmgewicht, beim Mountainbiker ist der Bedarf an Schutz offenbar größer, sodass er ein höheres Gewicht an der Helmschale akzeptiert. Auch bei Anbauteilen wie Schild oder Brillenbandhalterung bieten Mountainbike-Helme mehr Spielraum für die Hersteller.
Helme werden tendenziell sicherer und bieten teils deutlich mehr Schutz, als die Norm verlangt. Leider waren vergleichsweise viele Ausfälle bei der Prüfung der Trageeinrichtung zu verzeichnen!
Das wäre im Einzelfall zu klären. Hier gibt es einige Möglichkeiten, etwa Fehler am Material, in der Fertigung, bei der Prüfung oder der Qualitätssicherung. Zunächst haben wir für diesen Vergleichstest eine normähnliche Einstellung der Trageeinrichtung gewählt und die Spannung der Riemen „komfortabel“ gewählt. Wir wollten wissen, ob auch eine praxisnahe Einstellung den Helm sicher am Kopf halten kann.
Die Ergebnisse haben gezeigt, dass dies bei den meisten Helmen gelingt. Die Helme, die bei diesem Test einen Schaden aufwiesen, vom Prüfkopf gefallen oder sehr stark ins „Gesicht“ gerutscht sind, haben wir exakt nach Norm mit einem neuen Muster nochmals untersucht. Und hier sollten tatsächlich keine „Ausrutscher“ mehr dabei sein!
Grundsätzlich bedeutet die CE-Kennzeichnung am Helm, dass die Vorgaben der Europäischen Union hinsichtlich der Produktsicherheit berücksichtigt wurden. Rein äußerlich kann man als Konsument die Qualität kaum feststellen, eine Orientierungshilfe können vergleichende Tests in Magazinen sein, oder auch ein GS-Zeichen. Das ist ein freiwilliges Prüfzeichen, das auf einer unabhängigen Prüfung mit Überwachung der Fertigung beruht und damit über die gesetzlichen Anforderungen hinausgeht.
Nein! Hoffen wir, dass es sich hier um Einzelfälle handelt und der Hersteller in der Lage ist, die Probleme zu beseitigen.
Beim Roll-Off-Test steht die Funktionalität der Trageeinrichtung im wahrsten Sinne des Wortes auf dem Prüfstand. Die Trageeinrichtung funktioniert, wenn der Helm dabei sicher am Prüfkopf bleibt. Nur wenn der Helm auf dem Kopf bleibt, kann er im Fall eines Sturzes seine Schutzfunktion erfüllen.
Um reproduzierbare Ergebnisse bei der Prüfung sicherzustellen, wird die Trageeinrichtung fest und eng anliegend am Prüfkopf fixiert. Hier unterscheidet sich die Prüfung deutlich von der Praxis, tatsächlich wird niemand die Riemen so eng anliegend tragen, der Komfort wäre merklich eingeschränkt. Gerade deshalb ist es wichtig, den Helm gewissenhaft anzupassen: so eng wie möglich, so bequem wie nötig! Andernfalls verschenkt man Sicherheit, wenn der Helm beim Aufprall zu weit verrutscht.
In einer Norm ist nur die Mindestanforderung an ein Produkt formuliert. Daran orientieren sich die Hersteller. Bei der Prüfung über die Normanforderungen hinaus zeigen sich die Grenzen bzw. die Reserven, die ein Produkt noch bieten kann.