Test: Crossworx Dash 27,5„
Made in Germany: Crossworx

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Agil und wendig zeigte sich das Dash 27,5" der Thüringer Marke Crossworx in unserem Test.

Baden Württemberg Special 06/2021, Einzeltest Crossworx
Foto: Stefan Eigner

Das hat uns gefallen:

 wuseliges, verspieltes Handling

 Fahrwerk bergauf wie -ab exzellent

 faires Preis-Leistungs-Verhältnis

Das hat uns nicht gefallen:

 steiler Sitzwinkel polarisiert

Crossworx ist eine junge Marke aus Thüringen, die von Chris Reichling und Kevin Dewinski 2019 gegründet wurde. Als langjähriger Entwickler in der Fahrradbranche sammelte Reichling fundierte Kenntnisse über die Fertigungsprozesse in Fernost, aber auch hierzulande und entschied sich, preislich attraktive Alu-Rahmen vollständig in Deutschland zu produzieren. Sämtliche Frästeile sowie fast alle Rohre stammen aus Deutschland. Lediglich das Unterrohr importiert Crossworx aus Fernost, da dessen Durchmesser hierzulande nicht zu bekommen sind. Ex-Nicolai-Teamfahrer Kevin Dewinski ist für die PR-Arbeit zuständig und sagt: "Da wir fast alle Produktionsschritte ‚in house‘ vornehmen, können wir, trotz der aktuellen Situation, längere Lieferzeiten vermeiden."

Mittlerweile führt die kleine Marke drei Modelle im Programm. Neben dem Hardtail Zero 29" gibt es das 155-mm-Fully Dash 29" sowie das Dash 27,5", das jetzt mit moderner Geometrie einen Neustart macht. Für uns perfekter Anlass, den Neuling in diesen Made-in-Germany-Test zu nehmen. Mit 170 mm Federweg vorne und 160 mm hinten spricht es wie das Alutech den engagierten Enduristen an. Eine bemerkenswerte Änderung im Vergleich zum Vorgänger nahmen die Thüringer am Sitzwinkel vor. Dieser steht nun 3° steiler als bisher und landet bei ultrasteilen 79°(!). Übrigens kann das edle Alu-Enduro auch als sogenanntes Mullet-Bike mit 29"-Vorderrad und 27,5"-Hinterrad gefahren werden. Eine weitere Besonderheit ist der tief im Rahmen sitzende Dämpfer, der für einen niedrigen Schwerpunkt und somit für eine hohe Wendigkeit sorgen soll. Der abgestützte Eingelenker verfügt über ein aufwendiges Umlenksystem, das unterhalb des Dämpfers sitzt. Preislich sind die Crossworx-Rahmen, für ein "Homemade-Produkt" sehr attraktiv kalkuliert. Der Rahmen kostet ohne Dämpfer 2399 Euro, mit Fox-DPX2-Factory-Federbein 2899 Euro. Unser Komplettbike liegt mit Sram-GX-Schaltung und Fox-Factory-Parts sowie Magura-Bremsen bei 5690 Euro.

Ab auf den Trail! In der Praxis polarisiert der enorm steile Sitzwinkel. Manche Tester lobten den Druck auf dem Pedal und fühlten sich zentral über dem Tretlager positioniert. Andere empfanden die Position als zu vorgerückt, zu gedrungen. Im Mullet-Aufbau fällt der Sitzwinkel übrigens ein Grad flacher aus. So oder so ist das Dash stark auf der wuselig-agilen Seite. Dank kurzer 430-mm-Kettenstreben und nicht sehr flachem Lenkwinkel flippert es äußerst verspielt von Kehre zu Kehre, ist ideal für Fans von hoher Wendigkeit – wer es laufruhiger mag, sitzt beim Dash 29 sicher besser im Sattel. Das Fahrwerk des Wirbelwinds agiert ausgewogen, Gabel wie Hinterbau sprechen sehr sensibel an und stehen stabil im Federweg. Bei Sprüngen und größeren Drops erfreut zudem die knackig-hohe Endprogression, die für Reserven sorgt. Bergauf überzeugt das Heck mit Antriebsneutralität, das hohe Gewicht von über 15 Kilo hemmt den Vor- und Auftrieb aber spürbar – trotz der leichten Laufräder.

Crossworx Dash 27,5"

Preis

5690 €/Direktvertrieb

Gewicht

15,2 kg

Rahmengröße

M, L, XL

Rahmenmaterial

Aluminium

Federweg

Gabel 170 mm, Rahmen 160 mm

Schaltung

1 x 12 Gänge, 32 : 10–52 Zähne, Sram-GX-Eagle-Schaltung

Bremsen

Magura MT5 180/180 mm

Federgabel

Fox 36 Float Factory Grip2

Federbein

Fox Float DPX2 Factory

Laufräder

Newmen SL A.30

Reifen (v/h)

Onza Aquila RC2 65a/55a FRC Tubeless Ready 27,5 x 2,4"

Vario-Stütze

Bike Yoke Divine (185 mm)

Fazit:

Mit höchst agilem und wendigem Charakter wird das Dash 27,5" Fahrern mit ausgeprägtem Spieltrieb bestens gefallen. Auch das 170/160-mm-Fahrwerk performt top. Bergauf stört das höhere Gewicht etwas, der extrem steile Sitzwinkel ist Geschmackssache.

Testergebnis:

Test Made in Germany, Charakter & Geometrie
MOUNTAINBIKE

Das Crossworx im Vergleich mit fünf weiteren Made in Germany-Bikes:

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Erscheinungsdatum 02.04.2024