Was lohnt sich mehr?
E-Bike kaufen oder leasen - der Vergleich

Der Preis ist heiß, denn E-Bikes gehen derzeit so günstig wie nie über die Ladentheke. Händler und Online-Shops gewähren aktuell zwischen 20 und 40 % Rabatt auf ihre Modelle. Lohnt sich Dienstrad-Leasing dennoch? Wir haben die Antwort!

E-Bike kaufen oder leasen I Image Frau mit E-Bike
Foto: JobRad 2023 I jobrad.org

Leasing boomt! Auch bei Fahrrädern und insbesondere bei teuren E-Bikes, für die man gut und gerne 4.000 Euro und mehr auf den Tisch blättern darf. Das Dienstradleasing ermöglicht den Zugang zum Traumbike zu erschwinglichen Monatsraten, steuerlichen Vorteilen und einem attraktiven Restwert, zu dem man das E-Bike am Ende der Vertragslaufzeit kaufen kann. Doch spart er bei den aktuellen Schnäppchen-Preisen wirklich? Wir gehen der Sache auf die Spur.
Für unseren Artikel haben wir mit einem Fahrradhändler und mit dem bekanntesten Dienstrad-Leasing Anbieter, Jobrad, gesprochen.

Das Wichtigste zum E-Bike Leasing im Überblick

  • Beim E-Bike Leasing mietest du das E-Bike für einen bestimmten Zeitraum, in aller Regel 36 Monate. Nach Vertragsablauf besteht die Möglichkeit, das Fahrrad zu einem (günstigen) Restwert aus dem Leasing abzulösen.
  • Auch ein Rabattpreis kann als Grundlage für das Leasing zugrunde gelegt werden. Es zählt immer der mit dem Fachhändler de facto vereinbarte Preis.
  • Dienstrad-Leasing wird von Fahrradhändlern und Online-Shops angeboten.
  • Wenn du als Arbeitnehmer profitieren möchtest, muss der Arbeitgeber Dienstrad-Leasing anbieten.
  • Auch Selbstständige, Freiberufler, Privatpersonen und Gewerbetreibende sowie Organisationen, Kommunen und Angestellte im öffentlichen Dienst oder Beamte können das Leasing-Modell in Anspruch nehmen.
  • Zu den Vorteilen des E-Bike Leasings zählen das Bezahlen in Monatsraten und das Einsparen von Steuern.
  • Nachteile können sein, dass man sich für die Vertragslaufzeit für drei Jahre verpflichtet und bei der Rente möglicherweise geringe Einbußen hat.
  • Es gibt zahlreiche Vertragspartner wie z.B: Jobrad, Eurorad, Lease a Bike, etc.

Rechenbeispiel Kaufen vs. Dienstradleasing

Zur Veranschaulichung ein Beispiel anhand des E-Trekkingbike Riese & Müller Charger4 GT Vario zum UVP 5.749 Euro.
Für das Dienstradleasing nehmen wir ein Bruttogehalt von 4.000 Euro und eine Laufzeit von 36 Monaten an.

Kostenvergleich Kaufen vs. Leasen

Kaufpreis Wunschbike RM Charger 4 GT Vario

5.749,00 Euro

Monatsgehalt brutto

4.000,00 Euro

Steuerklasse

1

Monatliche Umwandlungsrate

172,16 Euro

Tatsächliche Nettobebelastung im Monat
(bei 36 Monaten Laufzeit)

95,24 Euro

Relative Ersparnis (32,65 %)

2.164,26 Euro

Zu erwartender Gebrauchtkaufpreis
(nach Ablauf der 36 Monate)

1.034,82 Euro

Die steuerliche Ersparnis in unserem Beispiel beim Leasing im Vergleich zum Direktkauf liegt bei 32,65 Prozent. Der erwartete Gebrauchtkaufpreis nach der Laufzeit von 36 Monaten bleiben 1.034,82 Euro – zu diesem Preis könntest du das E-Bike aus dem Leasing herauskaufen.

Möchtest du das E-Bike nach Ende der Laufzeit nicht weiter nutzen, so kannst du es einfach zurückgeben. Vor allem bei E-Bikes kann es auch interessant sein, nach Ablauf der drei Jahre ein neues Dienstrad zu leasen – dann musst du dir in puncto Akku-Lebensdauer keine Sorgen machen.

Bitte beachte: Es handelt sich bei unserem Kostenvergleich um ein Beispiel mit Annahmen und erhebt keinen Anspruch auf Richtigkeit. Um herauszufinden, wie sich Kaufen im Vergleich zum Dienstrad-Leasing bei dir verhält, raten wir dir, mit deinem Arbeitgeber zu sprechen und den Dienstrad-Rechner der Vertragsanbieter zu nutzen.

Fakten zum E-Bike Leasing

Wie bei allen Leasing-Modellen ist der größte Vorteil, dass du dein E-Bike in Monatsraten abstotterst. Die meisten Anbieter von Dienstrad-Leasing bieten sorgenfreie All-In-Pakete, d.h. Versicherungen und Serviceleistungen (wie regelmäßige Inspektion) können als Bestandteil des Leasings zu einem geringen Aufpreis hinzugebucht werden. In dem Fall musst du dich um nichts kümmern.

Doch Vorsicht! Die Vertragsbedingungen erscheinen auf den ersten Blick attraktiv. Vor allem Vielfahrern raten wir, das Kleingedruckte zu lesen. Häufig inkludiert das Servicepaket einen Pauschalpreis für die Wartung. Ein Fahrradhändler aus Stuttgart berichtet aus der Praxis:

Wer jährlich 5.000 km und mehr mit seinem E-Bike fährt, hat voraussichtlich mehr (Material-) Verschleiß. Da kann es passieren, dass die Kosten für Ersatzteile und Wartung durch den Leasingvertrag nicht mehr gedeckelt sind und der Verbraucher das aus eigener Tasche bezahlen muss.

Auch wer schon mal einen Schadens- oder Verlustfall mit einer Versicherung abgewickelt hat, der weiß, dass man hier gegebenenfalls mit längeren Wartezeiten und dem Verzicht auf sein E-Bike rechnen muss.

Alternative Finanzierung

Grundsätzlich stellt die klassische Finanzierung eine weitere Option dar. Viele Anbieter locken hier mit günstiger 0%-Finanzierung und verzichten damit auf die Zinsen. Nehmen wir wieder unser Beispiel von oben: Bei einem Fahrradpreis von 5.749 Euro und einer 36-monatigen Laufzeit ergibt sich eine monatliche Rate von 152,19 Euro.

Fakten zum Kauf

Beim Direktkauf bezahlst du den vollen oder reduzierten Preis und bist der Eigentümer. Das bedeutet auch, dass Zusatzleistungen, wie Versicherungen, eigeninitiativ abgeschlossen werden müssen. Auch der Bike-Service und Reparaturen gehen auf eigene Verantwortung und Rechnung.

Fazit

Fakt ist, ob sich nun der Kauf oder das Leasing mehr lohnt, lässt sich nicht nur auf finanzielle Aspekte reduzieren. Zum einen ist das Typsache und zum anderen natürlich abhängig von der Liquidität eines jeden einzelnen. Leasing macht teure E-Bikes erschwinglich, vor allem, wenn sich der Arbeitgeber an der Leasingrate beteiligt. Lukrativ kann aber auch ein Direktkauf sein – vor allem bei den aktuellen Schnäppchen-Preisen!