Bewertung
Was uns gefällt
- Rahmen superleicht und steif
- Brillantes Handling bergab
- Erstaunlich breitbandiger Racer
- Alltagstaugliche Ausstattung
Auch wenn CC-Ass Nino Schurter zurzeit meist auf sein Scott Spark-RC-Fully setzt, als Hardtail-Fan war der Schweizer federführend für die Entwicklung des Scott Scale.

Wunderschön! Rund um das voluminöse Pressfit-92-Tretlager gehen Unterrohr und Kettenstreben fließend und formvollendet ineinander über.
Die Einflüsse von „Nino Superstar“ sieht man dem 2016 komplett neu konzipierten Scott Scale RC 900 SL an. Es wirkt nicht nur höchst angriffslustig im schwarz-orangefarbenen Renndress, auch der Fokus auf die fahrtechnisch immer heftiger werdenden Cross-Country-Rennkurse ist deutlich.
Erst recht, wenn man die Geometriedaten zurate zieht: Zwar steht der Lenkwinkel nur moderat-flach bei 69,5°, der Reach ist mit fast 440 mm (Größe M) jedoch sehr üppig – das stellt den Fahrer auch im Rockgarden ideal, weil zentral ins Bike. Vorbei sind halt die Zeiten, wo CC-Racer bergab einen Meter hinter dem Sattel hingen. Wer hier keine Zeit verlieren will, muss Druck aufs Vorderrad geben.

Obwohl die Kette auf dem Sram-Eagle-Blatt extrem sicher sitzt, schützt ein „Dächlein“ vor Kettenschlagen nach oben bzw. vor Abwürfen nach innen.
Und das gelingt mit dem Scott Scale RC 900 SL in Perfektion. Noch nie sind wir ein Race-Hardtail gefahren, mit dem sich auf anspruchsvollsten Trails so nach Herzenslust ballern lässt. Das Handling mit den Worten „ein Gedicht“ zu beschreiben, wäre glatt untertrieben.
Dazu kommt am 8599-Euro-Topmodell Scott Scale RC 900 SL noch die überraschend alltagstaugliche und damit Fahrspaß-bejahende Ausstattung. Gripstarke Rocket-Ron-Reifen, bissige Sram-Level-Bremse, kurz-breites Cockpit – das rockt. Vieles ist zwar wie die Laufräder oder die Sattelstütze aus Carbon, jedoch immer von robuster Machart. Und der Sram-XX1-Eagle-Antrieb stellt dank 12-fach-Kassette genug Bandbreite auch für alpine Touren bereit.

Der Twin-Loc-Hebel von Scott macht an Fullys sicher mehr Sinn, er funktioniert aber auch als Single-Remote für die Fox-32-SC-Gabel bestens.
Trotz der soliden Parts bleibt das Scott Scale RC 900 SL unter der 9-Kilo-Marke – fein! Der Vortriebsfanatismus des Radon Jealous LTD 09 oder auch des Specialized S-Works Epic HT Di2 geht ihm jedoch ab, obwohl die Sitzposition dazu rassig genug wäre. Speziell die Laufrad-Reifen-Kombi beschleunigt vergleichsweise(!) zäher.
Steile Uphills hingegen liebt das Scott Scale RC 900 SL: Die Kletterposition ist optimal austariert, die Traktion hoch – nur der allerletzte Schuss Esprit fehlt erneut.
Bleiben natürlich noch die Laborwerte. Die zeigen sich, typisch Scott, exzellent! Die Steifigkeiten sind hoch, das Rahmengewicht von 938 g ist sagenhaft, nur der Komfortwert lediglich Mittelmaß.
Technische Daten des Test: Scott Scale RC 900 SL (Modelljahr 2017)
Modelljahr: | 2017 |
Preis: | 8599 Euro |
Gewicht: | 8,7 kg |
Rahmengewicht: | 938 g |
Federgabel (Gewicht): | 1374 g |
Gewicht Laufräder: | 3661 g |
Vertriebsweg: | Fachhandel |
Verfügbare Rahmenhöhen: | S, M, L, XL |
Getestete Rahmenhöhe: | L |
Rahmenmaterial: | Carbon |
Lenkkopfsteifigkeit: | 91,2 Nm/°, 117,1 N/mm |
Federgabel: | Fox 32 SC Factory Remote Boost |
Federweg getestet: | 100 mm |
Gänge und Übersetzung: | 1 x 12: 32 Zähne vorne, 10–50 Zähne hinten |
Schaltwerk: | Sram XX1 Eagle |
Schalthebel: | Sram XX1 Eagle |
Kurbel: | Sram XX1 Eagle |
Umwerfer: | - |
Bremse: | Sram Level Ultimate |
Bremsen-Disc vorne: | 180 mm |
Bremsen-Disc hinten: | 160 mm |
Sattelstütze: | Syntace FL1.0 SL Carbon 31,6 mm |
Vorbau: | Syncros XR1.5 80 mm |
Lenker: | FL1.0 SL 720 mm |
Naben: | Syncros XR1.0 Carbon |
Reifen: | Schwalbe Rocket Ron TLE 2,25" |
Testurteil: | Überragend (232 Punkte) |
Geometrie

Bike-Profil

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